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EU: Vorschlag für eine überarbeitete Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (Update)

„Wir begrüßen, dass die Europäische Kommission in ihrem Paket zur neuen Medien­ge­setz­gebung die kultu­relle Vielfalt in Film und Fernsehen stärken will, die Relevanz des Jugend­schutzes betont, auf gleiche Wettbe­werbs­be­din­gungen für kleine wie große Unter­nehmen zielt und dazu Online-Platt­formen für die Umsetzung gemein­samer Werte stärker in die Pflicht nehmen will. Das ist ein positives Signal für die deutsche Filmwirt­schaft“, zitiert Blickpunkt:Film die Reaktion von SPIO-Präsident Alfred Holighaus auf die am vergan­genen Mittwoch von der EU-Kommission vorge­stellte neue Richt­linie für audio­vi­suelle Medien­dienste (AVMD-Richt­linie): SPIO wertet neue AVMD-Richt­linie als positives Signal für die deutsche Filmwirt­schaft

Meldungen vom 26. Mai:

Die EU-Kommission wolle Strea­ming­dienste wie Netflix oder Amazon Prime dazu verpflichten, mindestens 20 Prozent europäische Produk­tionen in ihrem Angebot bereit­zu­stellen, schreiben Markus Becker und Hannah Pilarczyk bei Spiegel online. Außerdem sollen einzelne EU-Länder diese Strea­ming­dienste dazu verpflichten können, sich finan­ziell an der Produktion von europäi­schen Filmen und Serien zu betei­ligen, habe die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel vorge­schlagen. Die Anfor­de­rungen an die Strea­ming­dienste, die die EU-Kommission mit diesem Vorstoß formu­liere, seien weniger weitrei­chend als es zunächst erscheint. Der Netflix-Katalog in der EU umfasse laut einer Studie des European Audio­visual Obser­vatory bereits jetzt über 20 Prozent europäische Filme, bei iTunes liege die Quote bei 21 Prozent, bei weiteren 75 Video-on-Demand-Diensten im Schnitt sogar bei 27 Prozent: Europäische Filme und Serien: EU-Kommission verlangt Quote für Netflix und Amazon (frei zugänglich)

Der Vorsit­zende der Produ­zen­ten­al­lianz, Alexander Thies, habe den Vorstoß aus Brüssel begrüßt, berichtet Meedia.de: „Wir erleben gerade, wie sich Video-on-Demand-Dienste neben den Fernseh­sendern zu wichtigen Playern bei der Programm­ver­breitung entwi­ckeln. Da ist es nur folge­richtig, wenn für die europäi­schen Angebote von Netflix, Amazon & Co. vergleichbare Regeln gelten wie für europäische Fernseh­sender“: Video on demand: EU will Mindest­grenze für europäische Produk­tionen bei Netflix und Amazon (frei zugänglich)

Begeistert sei man bei Netflix nicht, schreibt Alexander Krei bei DWDL.de. „Unsere Kunden auf der ganzen Welt lieben europäische Produk­tionen. Deshalb erhöhen wir die Inves­ti­tionen darin", habe ein Netflix-Sprecher gegenüber DWDL.de gesagt. Man habe bereits hunderte Millionen Euro in Produk­tionen aus Europa inves­tiert und inzwi­schen auch mit der Produktion eigener Origi­nal­serien wie „Marseille“ oder „The Crown“ begonnen. Darüber hinaus seien Serien in Deutschland, Spanien und Italien in Arbeit. „Und wir schauen aktiv nach weiteren Projekten“, habe der Strea­ming­dienst angekündigt. EU will Netflix & Co. zu Europa-Quote verdonnern (frei zugänglich)

Neben den Quoten für Strea­ming­dienste habe die EU-Kommission weitere Initia­tiven zur Neuordnung des audio­vi­su­ellen Sektors präsen­tiert, berichtet der Kölner Stadt­an­zeiger. Online-Platt­formen wie YouTube oder Daily­motion, auf denen vor allem Videos zu sehen sind, sollten demnach mehr für den Kinder- und Jugend­schutz tun. Außerdem wolle die EU-Kommission im Fernsehen mehr Werbung über sogenannte Produkt­plat­zie­rungen und gespon­serte Inhalte erlauben. Mehr Raum für klassische Werbe­blocks sei nicht vorge­sehen: EU fordert Europa-Quote bei Netflix und Co. (frei zugänglich)

Zur Presse­mit­teilung auf den Seiten der EU-Kommission: Kommission aktua­li­siert EU-Bestim­mungen für audio­vi­su­ellen Bereich und stellt gezielten Ansatz für Online-Platt­formen vor (frei zugänglich)

Ebenfalls auf des Seiten der EU-Kommission: Proposal for an updated Audio­visual Media Services Directive (frei zugänglich)