Skip to main content

Unsere Ehrenmitglieder

Die Ehrenmitglieder der Produzentenallianz sind Persönlichkeiten, die sich in der Vergangenheit besonders um die Belange der deutschen Film- und Fernseh-Produktionsbranche verdient gemacht haben.

Wolf Bauer

Wolf Bauer studierte Publi­zistik und Kunst­ge­schichte in München und Berlin. Nach seinem Abschluss arbeitete er ab 1976 zunächst als Autor für die ZDF-Sendung Kennzeichen D. 1980 kam er zur UFA – damals der Fernseh-Produk­­ti­ons­­zweig von Bertelsmann – und produ­zierte TV-Filme, Drama Serien und Kinofilme. 1991 übernimmt Wolf Bauer den Vorsitz der Geschäfts­führung der UFA.

Nach der Verschmelzung von UFA und PEARSON TV im Jahr 2000 zu Freman­tle­Media, wird er zudem in den Vorstand des weltweit tätigen Produk­ti­ons­un­ter­nehmens berufen. Unter der Führung von Wolf Bauer entwi­ckelte sich die UFA zu einer leistungs­starken Produk­ti­ons­gruppe und zum Markt­führer in Deutschland. Die UFA ist Kreateur und Produzent eines breit­ge­fä­cherten Programm­port­folios von täglichen Serien (Gute Zeiten Schelchte Zeiten) und Enter­tainment Shows (Deutschland sucht den Superstar) bis hin zu erfolg­reichen Kinofilmen und trans­me­dialen Formaten.

Wolf Bauer hat seit 1980 über 90 TV-Movies produ­ziert und ist überdies für den Start von mehr als 20 TV-Serien produ­zen­tisch verant­wortlich. Für die UFA Cinema war er außerdem als Produzent von zahlreichen Kinofilmen wie Der Medicus, dem erfolg­reichsten Film des Jahres 2013, verant­wortlich. Während seiner Zeit als Geschäfts­führer gelangen der UFA zahlreiche heraus­ra­gende Erfolge wie die histo­ri­schen TV-Events Die Flucht und Dresden sowie die Miniserien Unserer Mütter, Unserer Väter (Inter­na­tional Emmy Award 2014) und Deutschland83 (Inter­na­tional Emmy Award 2016) und zahlreiche Fernseh­filme wie Nackt unter Wölfen oder Der Minister.

Seit 2008 gehört Wolf Bauer dem Kuratorium der Bertelsmann Stiftung an. Er wurde mit dem Verdienst­orden des Landes Brandenburg geehrt für sein jahrzehn­te­langes wirtschaft­liches und filmkul­tu­relles Wirken, durch das er die Filmstadt Potsdam geprägt hat sowie für sein Engagement für den Filmnach­wuchs an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf (HFF) in Potsdam-Babelsberg. Bauer ist weiterhin als Produzent für die Ufa tätig. Von 2001 bis 2007 war er Vorstands­mit­glied von film20 und bemühte sich um eine Gesamt­ver­tretung der deutschen Produ­zen­ten­schaft, aus der die Allianz deutscher Produ­zenten 2008 hervorging, deren Vorstand er bis April 2012 angehörte.

Am 15. Februar 2018 wurde er zum Ehren­mit­glied der Produ­zen­ten­al­lianz ernannt.

 

Frank Elstner

Frank Elstner

Frank Elstner wurde am 19.4.1942 in Linz, Öster­reich geboren und war von 1964 bis 1983 Moderator und später Programm­di­rektor von Radio Luxemburg. Ab den 1970er Jahren war er auch Fernseh­mo­de­rator. Beispiels­weise moderierte er Spiel ohne Grenzen und Die Montags­maler.

Zudem entwi­ckelt und verkauft Elstner Enter­tain­ment­formate. 1981 erfand er die erfolg­reichste Fernsehshow Europas: WETTEN, DASS…? und in der Folge weitere Unter­hal­tungs­sen­dungen, v.a. für das ZDF und RTL. Später arbeitete er vor allem für den SWR, moderierte die Samsta­g­abend-Talkshow Menschen der Woche, die Quiz-Show Die Besten im Südwesten und für die ARD präsen­tierte er Verstehen Sie Spaß? sowie Die große Show der Natur­wunder.

Seit 2019 moderiert er die YouTube Talkshow Wetten, das war’s…? Er gilt als einer der größten Enter­tain­ment­pro­du­zenten und -forma­t­ent­wickler in Deutschland, ein Kreativer vor und hinter der Kamera, wofür er das Bundes­ver­dienst­kreuz am Bande verliehen bekam und mit dem Bayri­schen Fernseh­preis, der Verdienst­me­daille des Landes Baden-Württemberg und dem Ehren­preis des Deutschen Fernseh­preises ausge­zeichnet wurde. Auf dem Deutschen Produ­zen­tentag 2013 wurde ihm die Ehren­mit­glied­schaft der Produ­zen­ten­al­lianz verliehen.

Foto: Lorenz Richter

Mehr zu Frank Elstner

Hansjörg Füting

Hansjörg Füting

Hansjörg Füting, geboren am 13.5.1953, studierte Germa­nistik und Geschichte an den Univer­si­täten Heidelberg und Hamburg. 1977 bis 1986 war er freier Mitar­beiter für diverse Produk­ti­ons­firmen und arbeitet seit 1986 bei der ndF: neue deutsche Filmge­sell­schaft mbH.

Zuerst als Aufnahme- und Produk­ti­ons­leiter (Die Bombe, Das Erbe der Gulden­burgs, ein Abend für…, Unter einem Dach) dann ab 1991 Herstel­lungs­leiter und Prokurist und von 1996 bis 2016 zusammen mit Dr. Claudia Sihler-Rosei Geschäfts­führer der ndF und ihrer Tochter­un­ter­nehmen. Er produ­zierte Serien wie Der Bergdoktor, Um Himmels Willen oder Kinder­filme wie Hase Felix.

Er war lange Jahre im Vorstand der Produ­zen­ten­al­lianz und stell­ver­tre­tender Vorsit­zender der Sektion Fernsehen und hat sich um die Gründung der Produ­zen­ten­al­lianz sowie in den ersten Verhand­lungs­runden mit den Sendern und Tarif­partnern mit seiner großen Erfahrung besonders verdient gemacht. Die Produ­zen­ten­al­lianz ernannte ihn im Februar 2018 im Rahmen des Deutschen Produ­zen­tentags zu ihrem Ehren­mit­glied.

Mehr zu Hansjörg Füting

Renée Gundelach

Renee Gundelach

Renée Gundelach wurde am 14.01.1943 in Witten geboren, ist studierte Diplom­volks­wirtin und arbeitete als wissen­schaft­liche Assis­tentin am Institut für Wirtschafts­theorie der FU Berlin. Seit 1968 ist sie als freie Produ­zentin tätig. Zusammen mit Wim Wenders gründete sie die Produk­ti­ons­firma Road Movies und den Basis-Film Verleih. Seit 1976 ist sie Mitglied und von 1979 bis 1993 im Vorstand der AG Spielfilm, einer Vorgän­ger­or­ga­ni­sation der Produ­zen­ten­al­lianz, wofür sie die Ehren­mit­glied­schaft erhielt. Sie wirkte als beratende Produ­zentin an ca. 150 Kinofilmen mit, lehrte von 1983 bis 2003 als Dozentin für Filmfi­nan­zierung an der DFFB und war von 1989 bis 1995 Profes­sorin für Produktion an der Filmuni­ver­sität Babelsberg “Konrad Wolf”.

Einer ihrer großen Verdienste ist ihr Engagement am Aufbau der Berufs­gruppe III „Film” der Verwer­tungs­ge­sell­schaft Bild-Kunst, in dessen Verwal­tungsrat sie 1982 bis 2003 tätig war. Zudem betei­ligte sie sich aktiv an der Gestaltung der Filmpo­litik u.a. als Mitglied des Verwal­tungsrats der FFA, der Richt­­linien-Kommission, dem Medienbord Berlin-Brandenburg und setzt sich seit Jahrzehnten für die Förderung von Frauen in der Filmbranche ein. Seit 1989 ist Renée Gundelach als öffentlich bestellte und verei­digte Sachver­ständige für Film- und Medien­wirt­schaft in Berlin tätig. Für ihre langjährige, engagierte und verant­wor­tungs­volle ehren­amt­liche Tätigkeit für den Deutschen Film wurde sie 1993 vom Bundes­wirt­schafts­mi­nister und der FFA geehrt.

Foto: Heike Blenk

Mehr zu Renée Gundelach

Rob Houwer

Rob Houwer

Robert Piet Houwer, geboren am 13.12.1937 in den Nieder­landen, ging 1956 nach München, wo er Theater­wis­sen­schaften an der HFF studierte. 1959 gründete er die Produk­ti­ons­firma Houwer-Film. Er war Mitglied der Münchner Dokumen­tar­film­gruppe DOC59 und unter­zeichnete 1962 das Oberhau­sener Manifest, das die Erneuerung der westdeut­schen Filmpro­duktion forderte.

In der Folge war er Gründungs­mit­glied der AG Spielfilm, einer Vorgän­ger­or­ga­ni­sation der Produ­zen­ten­al­lianz, die sich für die Entwicklung des ersten FFG einsetzte und zur Gründung der Filmför­de­rungs­an­stalt (FFA) führte.

Houwer gilt als einer der wichtigsten Förderer des Neuen Deutschen Films und produ­zierte provo­kante Filme wie Paragraph 218 – Wir haben abgetrieben und Herr Staats­anwalt (1971). Er insze­nierte zudem auch Erotik­dramen. Inter­na­tio­nalen Erfolg hatte er mit Volker Schlön­dorffs Mord und Totschlag 1967, Peter Fleisch­manns Jagdszenen aus Nieder­bayern 1969 und Michael Verhoevens Vietnam-Drama O.K., das für einen Skandal auf der Berlinale 1970 sorgte und zu einem Streit in der Jury führte, der letztlich im Abbruch des Wettbe­werbs gipfelte. 1967 erhielt er für Tätowierung von Johannes Schaaf den Bundes­film­preis für Produktion.

Foto: Roland Gerrits / Anefo

Mehr zu Rob Houwer

Günter Rohrbach

Günter Rohrbach

Prof. Dr. Günter Rohrbach wurde am 23. Oktober 1928 geboren. Nach einem Studium der Germa­nistik, Philo­sophie, Psycho­logie und Theater­wis­sen­schaften übernahm er Regie­as­sis­tenzen beim Stadt­theater Saarbrücken, gründete mit Freunden private Theater­gruppen und engagierte sich u.a. zusammen mit Jürgen Habermas im Filmclub der Univer­sität Bonn. Nach seiner Promotion absol­vierte er ein Volon­tariat beim Bonner General­an­zeiger und reali­sierte einen Dokumen­tarfilm für den SWR. Ab 1961 war er als Assistent der WDR-Program­m­­di­­rektion tätig.

Von 1965 an war er für 15 Jahre WDR-Fernseh­­spielchef und prägte als solcher die Entwicklung des Neuen Deutschen Films in den 70er und 80er Jahren. Er brachte Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Marga­rethe von Trotta, Volker Schlön­dorff und Hans W. Geißen­dörfer ins Fernsehen. 1979 holte er die US-Serie Holocaust ins Deutsche Fernsehen, die zu einer großen Debatte führte.

In der Folge hob der Bundestag die Verjäh­rungs­frist für die Morde der Natio­nal­so­zia­listen auf, um Weiterhin eine Straf­ver­folgung zu ermög­lichen. Rohrbach verließ dann 1979 den WDR, um als Geschäfts­führer der Bavaria für das Kino zu produ­zieren. Dort (ko-)produzierte er Filme wie Die unend­liche GeschichteÖdipussiGo Trabi Go, Pappa ante portas, Schtonk! und Das Boot, den ersten „amphi­bi­schen“ Film, der von vornherein sowohl fürs Kino als auch fürs Fernsehen produ­ziert wurde. Nach 15 Jahren Bavaria nahm er mit 65 Jahren Abschied – um noch einmal 25 Jahre als freier Produzent zu arbeiten. Filme wie Die Apothe­kerin, Aimée und Jaguar, Die weiße Massai, Hotel Lux sind aus dieser Zeit hervor­ge­gangen. Er begleitete und unter­stütze von Anfang an die Entwicklung der Deutschen Filmaka­demie und wurde 2004-2010 zusammen mit Senta Berger ihr erster Präsident.

Mehr zu Günter Rohrbach

Georgia Tornow

Georgina Tornow

Georgia Tornow wurde am 23.4.1948 im ostwest­fä­li­schen Vlotho geboren und arbeitete nach einem Politik­wis­sen­schafts­studium und einem Volon­tariat beim ZDF als freie Journa­listin für Print, Radio und Fernsehen und als wissen­schaft­liche Assis­tentin. In den 80er und 90er Jahren war sie in mehreren Chefre­dak­tionen, beispiels­weise bei der TAZ, der Berliner Zeitung und Econy tätig.

Sie schrieb Kolumnen in Frauen­zeit­schriften und moderierte für den Sender Freies Berlin sowie n-tv. Sie schloss eine Ausbildung zur System­ana­ly­ti­kerin ab und arbeitete als Freelan­cerein sowie Geschäfts­füh­rerin der Brain­stream Gesell­schaft für Wirtschafts­in­for­mation mbH. Von 1994 bis 1999 war sie aktives Mitglied des Berlinale-Beirates für die Berliner Zeitung und bis März 2001 stell­ver­tre­tende Vorsit­zende der Berliner Presse­kon­ferenz.

Von 2001 bis 2008 war Tornow General­se­kre­tärin von film20, der Vorgän­ger­or­ga­ni­sation der Produ­zen­ten­al­lianz, wofür sie während des Produ­zen­ten­festes im Sommer 2009 zum Ehren­mit­glied ernannt wurde. 2008 gründet sie die Gemein­nützige GmbH „Boulevard der Stars“. Als wachsendes Denkmal werden damit Promi­nente geehrt, die im deutsch­spra­chigen Raum in Film und Fernsehen Heraus­ra­gendes geleistet haben.

Foto: Lorenz Richter

Mehr zu Georgia Tornow

Mohr von Chamier

Mohr von Chamier arbeitete seit 1956 in der Filmpro­duktion, zuletzt 1985 zusammen mit Peter Schamoni als Produzent des Films Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit. Seit 1986 ist er Ehren­mit­glied im Bundes­verband Deutscher Fernseh­pro­du­zenten, der 2008 in der Produ­zen­ten­al­lianz aufging.

Mehr zu Mohr von Chamier

Regina Ziegler

Regina Ziegler

Prof. Regina Ziegler wurde am 8.3.1944 in Quedlinburg geboren und ist eine deutsche Produ­zentin erster Stunde. Nach einem abgebro­chenen Jurastudium macht sie eine Ausbildung zur Wirtschafts­dol­met­scherin, arbeitete jedoch direkt nach Ausbil­dungsende als Produk­ti­ons­as­sis­tentin beim Sender Freies Berlin. 1972 gründeten sie ihre eigene Produk­ti­ons­firma Ziegler-Film und stellte über 500 Filme her. Für ihre erste Produktion Ich dachte, ich wäre tot erhielt sie den Bundes­film­preis.

Zusammen mit ihrer Tochter Tanja Ziegler leitet sie die Firma mit Stand­orten in Berlin, Köln, München und Baden-Baden und dem Berliner Kino filmkunst 66. Sie produ­zierte unter anderem die preis­ge­krönte Serie Weissensee und den TV-Zweiteiler Gladbeck. Sie erhielt unter anderem die Goldene Schale des Deutschen Filmpreises, fünf Mal den Deutschen Fernseh­preis, den Seoul Inter­na­tional Drama Award als bester Film und beste Regie, die Ehren-Lola für heraus­ra­gende Verdienste um den Deutschen Film, die öster­rei­chische Romy in Platin für ihr Lebenswerk, die Berlinale-Kamera, das Bundes­ver­dienst­kreuz erster Klasse, den Emmy Award, den Prix Europa Lifeteime Achie­vement Award, sowie die Goldene Erbse für soziales und kultu­relles Engagement.

Das Museum of Modern Art MOMA in New York würdigte sie 2006 mit einer Retro­spektive – als einzige deutsche Filmschaf­fende neben Rainer Werner Fassbinder. Sie arbeitete u.a. mit Volker Schlön­dorff (Rückkehr nach Montauk), Susan Seidelman (The Dutch Master, Oscar-Nominierung), Jo Baier, Nico Hofmann, Detlev Buck, Mika Kaurismäki, Ulrich Schamoni, Jeanine Meerapfel und ihrem Ehemann Wolf Gremm (u.a. Fabian und Kamikaze 1989 mit Fassbinder). 2018 erhielt sie als besondere Auszeichnung ihres produ­zen­ti­schen Wirkens den Carl Laemmle Produ­zen­ten­preis der gemeinsam von der Produ­zen­ten­al­lianz und der Stadt Laupheim jährlich verliehen wird.

Foto: Gisela Schober

Mehr zu Regina Ziegler

Artur Brauner (†)

Artur Brauner wurde am 1.8.1918 in Łódź geboren und verstarb am 7. Juli 2019 in Berlin. Im Gegensatz zu vielen seiner jüdischen Verwandten überlebte er den Holocaust durch Flucht in die Sowjet­union und gründete 1946 in West-Berlin die Produk­ti­ons­firma Central Cinema Compagnie (CCC-Film). Er schwor sich: „Wenn ich überlebe, muss ich die Opfer lebendig machen.“ Viele der über 250 Eigen­pro­duk­tionen der CCC reali­sierten diesen Anspruch: Die weiße Rose, Hitler­junge Salomo(der den Golden Globe erhielt) und Brauners erster Film Moriuri. In den 50er und 60er Jahren hatte die CCC ihre Hochphase. Insgesamt reali­sierte sie über 500 Produk­tionen und Co-Produk­­tionen. Brauner setzte erfolg­reich auf Unter­hal­tungs­filme, um die histo­risch anspruchs­vollen Stoffe querfi­nan­zieren zu können: Dr. Mabuse, Karl May, Bryan Edgar Wallace, Filme mit Stars wir Romy Schneider und July Delpy machten ihn zu einem der erfolg­reichsten Produ­zenten Westdeutsch­lands.

Als Co-Produzent erhält er einen Oscar für Der Garten der Finzi Contini und 2000 die Goldene Kamera. Er und seine Frau Maria waren engagierte Mitglieder der jüdischen Gemeinde Berlins und das Holocaust­museum Yad Vashem in Israel widmet Brauners Werken eine ständige Vorführung und richtet eine eigene Mediathek für Brauners Werke ein. Die Produ­zen­ten­al­lianz ernannte ihn 2012 im Rahmen des Deutschen Produ­zen­tentags zu ihrem Ehren­mit­glied, in Anerkennung seiner langjäh­rigen Arbeit in der deutschen Produk­ti­ons­wirt­schaft und zum Dank für seine Verdienste um die filmische Aufar­beitung des Holocausts. 2018 wurde ihm anlässlich seines 100. Geburtstags der Ehren­preis des Carl Laemmle Produ­zen­ten­preises Sonder­preis der Jury Carl Laemmle Ehren­preis für sein Lebenswerk verliehen.

Foto: Produ­zen­ten­al­lianz

Bernd Burgemeister (†)

Bernd Burgemeister

Bernd Burge­meister wurde am 1.1.1945 in Hamburg geboren und verstarb am 21.6.2008. Nach seinem Realschul­ab­schluss begann er 1960 seine Ausbildung im Produk­ti­ons­ge­werbe und arbeitete von 1965 bis 1972 als Produk­ti­ons­leiter und Herstel­lungs­leiter, bis er 1973 vom ZDF-Progam­m­­di­­rektor als Assistent engagiert wurde. Dessen Nachfolger übernahmen ihn anschließend in dieser Funktion, bis er sich sich 1978 selbständig machte und von Claus Hardt 1978 die TV60 Filmpro­duktion GmbH übernahm. 2001 gründete er die Firma Goldkind. Er produ­zierte rund 70 Filme, wie beispiels­weise Sophie Scholl – die letzten Tage, Marias letzte Reise sowie Serien für das ZDF wie Das Duo oder Timm Thaler und Silas, darüber hinaus Dokumen­ta­tionen, unter anderem von und mit Peter Scholl-Latour.

Von 1998 bis 2008 war er Vorsit­zender des Bundes­ver­bands Deutscher Fernseh­pro­du­zenten und maßgeblich an der Verei­nigung des Verbandes mit film20 und somit der Gründung der Produ­zen­ten­al­lianz beteiligt. Die PA ernannte ihn im Rahmen des Deutschen Produ­zen­tentags 2013 posthum zu ihrem Ehren­mit­glied. Lange Jahre war er Geschäfts­führer der Verwer­tungs­ge­sell­schaft Film und Fernsehen (VFF). Nach seinem Tod wurde der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte VFF TV-Movie-Award, der im Rahmen des Filmfestes München verliehen wird, umbenannt. Seit 2009 heißt er Bernd Burge­meister Fernseh­preis und wird an Produzent*innen des besten deutschen Fernseh­films verliehen.

Foto: Florian Liedel

Mehr zu Bernd Burge­meister

Claus Hardt (†)

Claus Hardt

Claus Hardt wurde am 15.6.1925 geboren und verstarb am 8.7.2014 in Los Angeles, Kalifornien, USA. Er war Filmjour­nalist, Drehbuch­autor, Herstel­lungs­leiter und Produzent. Seit 1954 in der Filmpro­duktion invol­viert, zunächst als Drehbuch­autor (08/15Gesperrte Wege, Ich suche dich), ab 1956 auch als Herstel­lungs­leiter.

1960 gründete er die Produk­ti­ons­firma TV-60 mit Utz Utermann, die durch Filme mit Heinz Rühmann erfolg­reich wurde. 1978 firmierte das Unter­nehmen in die TV60Filmproduktion GmbH um, zusammen mit Bernd Burge­meister.

Claus Hardt war Gründer und langjäh­riger Vorsit­zender des Bundes­ver­bandes Deutscher Fernseh­pro­du­zenten, dem Vorgän­ger­verein der Produ­zen­ten­al­lianz, an deren Aufbau er maßgeblich mitwirkte und der ihm die Ehren­mit­glied­schaft verlieh.

Mehr zu Claus Hardt

Dr. Norbert Kückelmann (†)

Norbert Kückelmann

Dr. Norbert Kückelmann, am 1.5.1930 in München geboren und verstorben am 31.8.2017, war Rechts­anwalt und Filmkri­tiker. Nach dem Jurastudium und der Promotion arbeitete er über 20 Jahre als Straf­ver­tei­diger. Schon als Student war er als Filmkri­tiker für das Radio­pro­gramm des Bayeri­schen Rundfunks und in der Münchner Filmszene aktiv.

1965 gründete er als Folge des Oberhau­sener Manifestes zusammen mit Alexander Kluge und Hans Rolf Strobel das Kuratorium Junger Deutscher Film, das bis heute über die Bundes­länder künst­le­rische Talente fördert und gemeinsam mit dem BKM den Deutschen Kinderfilm unter­stützt. Kückelmann drehte und produ­zierte ab den 1970er Jahren selbst Filme und gründete die Film- und Fernseh Autoren GmbH.

Er erhielt den Deutschen Filmpreis, zweimal den Silbernen Bären und den Adolf-Grimme-Preis mit Gold sowie den Fernseh­preis der Deutschen Akademie der Darstel­lenden Künste für seinen Fernsehfilm „Abgetrieben“.

Mehr zu Norbert Kückelmann

Prof. Dr. Otto Meissner (†)

Otto Meissner

Prof. Dr. Otto Meissner wurde am 27.6.1925 in Berlin geboren und verstarb am 6.2.2011. Nach dem Abitur arbeitete er für die Produk­ti­ons­firmen Terra Film, Hamburger Real-Film und Arion Film. Er produ­ziert Der letzte Fußgänger und andere Komödien mit Heinz Erhardt. Von 1963 an war er Haupt­pro­duk­ti­ons­leiter im Bereich Unter­haltung des ZDF.

Er produ­zierte die beiden erfolg­reichsten ZDF-Shows der 1960er Jahre: Vergiss­mein­nicht und Der goldene Schuß. 1967 gründete er die Nova Film, die er bis 2004 leitete und mit der er zahlreiche bekannte Fernseh­serien produ­zierte, beispiels­weise Der Landarzt, Die Wicherts von nebenanIch heirate eine Familie, Liebling Kreuzberg, Der letzte Zeuge und das Kriegs­drama Hunde, wollt ihr ewig leben.

Foto: Odeon Film AG

Mehr zu Otto Meissner

Helmut Ringelmann (†)

Helmut Ringelmann

Helmut Ringelmann, geboren am 4.9.1926 in München und verstorben am 20.2.2011 in Grünwald, absol­vierte eine Schau­spiel­aus­bildung bei Martin Held, bevor er Theater­schau­spieler und Regie­as­sistent bei Heinz Hilpert wurde. Mitte der 1950er Jahre wechselte er zum Fernsehen und gründete 1967 seine Firma Neue Münchner Fernseh­pro­duktion, die er erst 2010 im Alter von fast 84 Jahren verkaufte.

In den 60er Jahren wurde er zu einem der wichtigsten Produ­zenten für das ZDF, produ­zierte erfolg­reiche Krimi­serien wie Der Kommissar (1968–1975), Derrick (1974–1998) und Der Alte (seit 1977), die er auch inter­na­tional verkaufte. Er arbeitete eng mit dem Drehbuch­autor Herbert Reinecker zusammen und brachte bekannte Theaterschauspieler*innen zum Fernsehen. 1964 war er Mitgründer des Bundes­ver­bands Deutscher Fernseh­pro­du­zenten, einem Vorgän­ger­verband der Produ­zen­ten­al­lianz, für den er 24 Jahre im Vorstand wirkte und dafür 1992 die Ehren­mit­glied­schaft erhielt.

Aktiv wirkte er auch seit der Gründung 1979 bis 2010 in der Verwer­tungs­ge­sell­schaft der Film- und Fernseh­pro­du­zenten mit und engagierte sich für urheber­recht­liche Vergü­tungs­an­sprüche von Produ­zenten. Er erhielt drei Bambis, den Ehren­preis des Bayri­schen Fernseh­preises, die Goldene Kamera als bester Krimi­pro­duzent sowie das Bundes­ver­dienst­kreuz erster Klasse und den Bayri­schen Verdienst­orden.

Mehr zu Helmut Ringelmann

Peter Schamoni (†)

Peter Schamoni

Peter Schamoni, geboren am 27.3.1934 in Berlin und verstorben am 14.6.2011 in München, war ein deutscher Produzent, Regisseur und Autor. Er studierte Publi­zistik, Theater-, Literatur und Kunst­wis­sen­schaften, nahm nebenher Schau­spiel­un­ter­richt und war als Regie­as­sistenz an den Staats­theatern in München und Stuttgart tätig. Für seinen ersten Dokumentar-Kurzfilm Moskau 1957 erhielt er im Alter von 23 Jahren von Bundes­prä­sident Theodor Heuss den Photo­kina­preis des Wettbe­werbs „Jugend filmt“. Er nahm mehrfach an den Westdeut­schen Kurzfilm­tagen in Oberhausen teil und unter­zeichnete 1962 das „Oberhau­sener Manifest“, mit dem der deutsche Nachkriegsfilm refor­miert wurde.

Er produ­zierte mehr als 30 Spiel- und Dokumen­tar­filme, die ihn als Produzent und Regisseur dem Neuen Deutschen Films zurechnen. Sein größter Erfolg wurde Zur Sache, Schätzchen von 1967, der Uschi Glas und Werner Enke zu Ikonen der 1968er machte. Schon zuvor produ­zierte er Schonzeit für Füchse, für den er mit dem Silbernen Bären ausge­zeichnet wurde. Es folgten Komödien, und Unter­hal­tungs­filme. In Dokumen­tar­spiel­filmen und Künst­ler­por­traits setzte er Max Ernst (fünf Filme), Hundert­wasser, Niki de Saint Phalle, Dorothea Thanning und Botero ein Denkmal.

Mit seinen Filmen über Clara und Robert Schuhmann (1983, mit Herbert Gröne­meyer in der Haupt­rolle) und über Caspar David Friedrich (1986) reali­sierte er zwei der seltenen Kopro­duk­tionen zwischen DDR und BRD. Er erhielt eine Oscar-Nominierung, das Bundes­ver­dienst­kreuz, drei deutsche Filmpreise, fünf Bayrische Filmpreise, den silbernen Bären und 2009 den Ehren­preis für sein Lebenswerk.

Mehr zu Peter Schamoni

Haro Senft (†)

Haro Senft

Haro Senft wurde am 27.9.1928 in Budweis, Tsche­cho­slo­wakei (heute: Tsche­chien) geboren und verstarb am 4.2.2016 in München. Er war ein deutscher Filmre­gisseur, Drehbuch­autor und Produzent. Während des Kriegs war er zwei Jahre Luftwaf­fen­helfer und bis 1946 zivil­in­ter­niert. Ab 1949 besuchte er die Akademie für Bühne, Film und Rundfunk in Wiesbaden und war bis 1959 Assistenz bei drei Spiel­film­pro­duk­tionen der Meteor-Film GmbH in Wiesbaden.

1954 gründete er die Produk­ti­ons­ge­sell­schaft Bohème Film in Wiesbaden und 1956 der Nachfol­ge­firma Haro Senft-Filmpro­­duktion in München. Sein Dokumen­ta­ti­onsfilm Kahl über den Bau des ersten deutschen Atomkraft­werks wurde 1962 als erster deutscher Kurzfilm für den Oscar nominiert. 1964 erhielt er den Deutschen Filmpreis für den Kurzfilm Auto Auto. In seinem ersten Spielfilm Der sanfte Lauf hatte Bruno Ganz seine erste Filmrolle.

1958 rief er zusammen mit anderen “Filmform” – das dritte Programm zur Etablierung einer künst­le­ri­schen Filmpro­duktion in Deutschland ins Leben. 1959 war er Mitbe­gründer der „DOC 59“ und 1962 Initiator sowie Mitautor des „Oberhau­sener Manifestes“. Anschließend war Senft Sprecher und Vorstand der Oberhau­sener Gruppe und Mitbe­gründer der Stiftung Junger deutscher Film, aus der 1965 das Kuratorium junger deutscher Film wurde.

1965 war er Mitbe­gründer und bis 1971 Vorstands­mit­glied der AG Spielfilm, der Vorgän­ger­or­ga­ni­sation der Produ­zen­ten­al­lianz, wofür er 2002 die Ehren­mit­glied­schaft erhielt. Er engagierte sich in weiteren Gremien, zog sich aber 1971 aus allen filmpo­li­ti­schen Ämtern zurück, um Kinder­filme für das ZDF und das „Institut für Film und Bild in Wissen­schaft und Unter­richt“ zu produ­zieren.

Mit seinen Filmen „Ein Tag mit dem Wind“ (1978) und Jacob hinter der blauen Tür (1987) setzte er Maßstäbe für das Genre und erhielt inter­na­tionale Preise. 1978 gründete der den „Förder­verein Deutscher Kinderfilm“, in dessen Kuratorium er bis 1998 Mitglied war. 2012 wurde Senft für sein Engagement für den deutschen Kinderfilm mit der Berlinale Kamera geehrt.

Foto: Kurt Krieger

Mehr zu Haro Senft 

Franz Thies (†)

Franz Thies

Franz Thies wurde am 14. August 1921 in Berlin geboren und verstarb am 22. Juni 2004 in Wiesbaden. Er gründete 1956 die Neue Filmpro­duktion Franz Thies, die sich später zur NFP-Gruppe entwi­ckelte.

Zunächst produ­zierte sie nur Werbe­filme. 13 Jahre lang war Franz Thies erster Vorsit­zender des Verbandes Deutscher Werbe­film­pro­du­zenten e.V., später Ehren­prä­sident. 1963 unter­zeichnete er den Mainzel­­männchen-Vertrag mit dem ZDF. Eine Zeichen­trick­ab­teilung entsteht, aus der sich die heute bestehende NFP Animation Film GmbH entwi­ckelt.

In den 70er Jahren hat Franz Thies die Werbe­film­pro­duktion aufge­geben und sich auf die Produktion von Fernseh­pro­grammen, vor allem Serien und Fernseh­spiele, konzen­triert, z.B. Drei Damen vom Grill und Praxis Bülow­bogen. 1993 hat er sich aus der Geschäfts­führung der NFP Gruppe zurück­ge­zogen, die bis heute von seinen Söhnen Alexander und Stefan Thies geführt wird.

Mehr zu Franz Thies