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Oliver Berben über neue Serien: „Jetzt müssen wir liefern“

„Wie macht man Fernsehen, über das alle reden?“ Die Frank­furter Allge­meine Sonntags­zeitung bringt ein Interview mit Oliver Berben über „moderne Erzähl­formen, neue Anbieter und anspruchs­volle Zuschauer“. Auf die Frage, warum der Wandel hin zu neuar­tigen Quali­täts­serien im Vergleich mit anderen Ländern bei uns „bemer­kenswert lange“ gedauert habe, antwortet Berben: „Da haben wir uns bisher schwer­getan, weil wir gar keine Plattform hatten. Für wen sollten wir das denn machen? Wir haben diese Form der Sender nicht gehabt. Das ist jetzt anders. Jetzt gibt es Netflix, Amazon, Sky Deutschland, die Sparten­pro­gramme von ARD und ZDF, wo plötzlich solche Sachen möglich werden. Jetzt wird sich zeigen, wie gut wir sind.“ Schaue man sich die viel beach­teten seriellen Programme aus den Verei­nigten Staaten an, könne man beobachten, dass die Zuschauer nicht vom tradi­tio­nellen Fernsehen wegge­gangen seien: „Sondern es sind haupt­sächlich Leute, die das Fernsehen noch nie hatte. Für uns ist das erst einmal positiv, weil wir durch die neue Techno­logie neue Zuschau­er­gruppen generieren. Im tradi­tio­nellen Bereich haben wir unver­ändert gute Quoten, auf der anderen Seite haben wir durch die neuen Konsum­mög­lich­keiten neue Gruppen dazube­kommen, die vielleicht früher nur Video­spiele gespielt haben.“

Es habe sicher Zeiten gegeben, in denen der Mut zum Experiment bei den Produ­zenten und bei den Sendern zu suchen war, so Berben weiter: „Das hat sich massiv verändert – auch deshalb, weil eine größere Konkurrenz da ist: Das Abonnen­ten­fern­sehen oder das Pay-TV ist nicht mehr nur eine Nische. Das ist für uns gut – aber wir müssen auch liefern.“ Man müsse sich immer wieder neu erfinden, wofür brauche man die Sender dann stark: „Das muss ein andau­ernder Prozess sein. Oft wird es einmal probiert, geht mittel­mäßig aus, dann wird gestoppt. So funktio­niert das nicht. Das ist ein Gewöh­nungs­prozess. Sie müssen immer weiter­machen, auch nach Misserfolgen“: Jetzt wird sich zeigen, wie gut wir sind (frei zugänglich, Frank­furter Allge­meine Sonntags­zeitung vom 9.10.2016. S. 53 – Medien)