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WDR-Fernsehchef Henke über Programmplanung: „… ein strukturelles Defizit“

Leider traue sich die ARD nicht, den „außer­ge­wöhnlich guten“ WDR-Film „Über Barba­ros­sa­platz" um 20:15 Uhr auszu­strahlen, schreibt Alexander Krei bei DWDL.de. WDR-Fernseh­filmchef Gebhard Henke habe dazu, gesagt, er müsse damit leben, „dass der Fernsehfilm-Koordi­nation der Film auf einem späteren Sende­platz besser aufge­hoben erscheint.“ Die WDR-Fiction-Budgets sähen abgesehen vom Debutfilm und Kino-Produk­tionen nur Filme für 20:15 Uhr vor: „Anders als die Skandi­navier produ­zieren wir keine Filme für die Spätschiene, obwohl es sicher einen Wert für uns darstellen könnte, zusätzlich zum ‚Tatort‘ auch mal härtere Stoffe zu machen.“ Das sei, so Henke, „ein struk­tu­relles Defizit“.

„Natürlich wäre es schön, unabhängig von Sende­plätzen zu produ­zieren, weil jeder nur noch auf Abruf schaut“, aber das sei noch nicht die Realität, so Henke weiter. „Die Zuschauer sind ja heute auch sehr viel ungedul­diger geworden und schalten sofort weg, wenn irgend­etwas kommt, das sie nicht kennen. Sie bleiben nicht mal ein paar Minuten dran, sondern sind schon bei der Wetter­karte oder während des Vorspanns raus. Das macht uns beim Fernsehen ja auch ein bisschen nervös. Man hat Angst, komplexe Filme zu machen, weil sich die Leute immer seltener drauf einlassen. Und wenn irgendwo ein Krimi läuft, sind die Zuschauer eben sofort dort. Aber sollen wir deshalb nur Krimis machen?“ – „Man hat Angst, komplexe Filme zu machen“ (frei zugänglich)