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„Die EU zerstört Europas Filmwirtschaft“

Die EU-Kommission wolle bei der Online-Verwertung von Filmen das „Terri­to­ri­al­prinzip“ abschaffen, schreibt Jörg Seewald in der Frank­furter Allge­meinen (Ausgabe vom 1.6.). Das bedeute, dass Lizenzen nicht mehr exklusiv und länder­be­zogen einge­räumt werden können. Bislang schließe ein Sender mit einem Produ­zenten einen Vertrag, der die Online-Auswertung nur für das Heimatland des Senders erlaubt. „Die weitere Auswertung in anderen Ländern verkauft der Produzent eigen­ständig und mit weiteren Partnern, was die Finan­zierung eines Filmpro­jekts erst sichert.“

In einer beispiel­losen Aktion hätten sich über 411 Mitglieder verschie­denster Verbände und Unter­nehmen aus dem audio­vi­su­ellen Sektor aus ganz Europa zusam­men­getan, um mit einem offenen Brief gegen die neue EU-Verordnung Sturm zu laufen, so Seewald weiter. Aus Deutschland seien etliche Unter­zeichner dabei, Verbände wie die Allianz Deutscher Produ­zenten zum Beispiel oder einzelne Produ­zenten. Ebenso verhalte es sich bei den Unter­zeichnern aus den anderen EU-Ländern, „die 411er-Liste ist ein Who’s who des europäi­schen Film- und Fernseh­schaffens.“

„Es steht viel auf dem Spiel“ und gehe um das Wohl und Wehe europäi­scher Mittel­ständler, einer vielfäl­tigen Produ­zen­ten­land­schaft, die das kreative Moment des hiesigen Film- und Fernseh­schaffens ausmacht. In Brüssel wie in Berlin scheine es an dem Verständnis zu fehlen, dass Unabhän­gigkeit und Vielfalt ein wirtschaft­liches Fundament brauchen, dass es rechtlich zu sichern gilt: Die EU zerstört Europas Filmwirt­schaft (frei zugänglich, FAZ vom 1.6.2017, S. 15 – Medien)