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FAZ-Gespräch mit Nico Hofmann: „Die Privaten werden in der deutschen Fiktion wieder mehr auf eigenen Content setzen müssen.“ / Format Tatort „probiert alles angstfrei aus, was geht“ / Europäische Medienidee nötig, sonst wird der hiesige TV-Markt künftig vo

Der Produzent Nico Hofmann äußert sich im Gespräch mit Ursula Scheer in der FRANKFURTER ALLGEMEIN WOCHE zu den Verschie­bungen des klassi­schen Fernsehens hin zu "on demand". So betont er, dass die Programm­ge­staltung, auch für ihn als Produzent, heute "hochgradig indivi­dua­li­siert" sei. Auch hätten sich die Sehge­wohn­heiten heute massiv verändert und in Betrachtung der audio­vi­su­ellen und fiktio­nalen Inhalte sei das Bildungs­niveau der Zuschauer enorm gestiegen – und dies würde auch zu einer verän­derten Erwar­tungs­haltung führen. "Schablo­niertes" wäre nicht mehr ausrei­chend. Das Niveau würde insgesamt steigen.
Auf die Frage, warum der Tatort sich noch immer als Format und Quoten­garant halte antwortet Hofmann, dass er "im Grunde die einzige Form im Fernsehen" sei, die sich in den letzten Jahren immer wieder neu definiert hätte. Der Geschäfts­führer der UFA diffe­ren­ziert aber auch zwischen linearem "klassi­schem Programm" und klassi­schem Platt­form­fern­sehen und legt dar, wie diese sich unter­scheiden.

Insgesamt konsta­tiert er, würden die privaten Sender unter Druck geraten, weil die werbe­re­le­vante Gruppe junger Zuschauer zu den Strea­ming­platt­formen abwandere und er folgere daraus: "..die Privaten werden in der deutschen Fiktion wieder mehr auf eigenen Content setzen müssen."

Zum in Deutschland noch weit verbrei­teten Neunzig­mi­nüter merkt Hofmann an, dass dieser weltweit – außer in Deutschland – nicht mehr gepflegt werde. In den USA sei dieses Format "vor zwanzig Jahren" beerdigt worden.

Zur aktuellen Debatte um die Media­theken der öffentlich-recht­lichen betont er, dass es hier auch um "neue Sende­plätze für Serien und andere Finan­zie­rungs­mo­delle für innovative Produk­tionen" gehe. Das Öffentlich-Recht­liche sei aus seiner Sicht wichtig als "einzig­artige Talent­schmiede". Lesen Sie das gesamte Gespräch hier:

Revolution im Fernsehen (Link zum Heft / FRANKFURTER ALLGEMEINE WOCHE  (Ausgabe Nr. 30/2017 vom 28.7.2017)