Skip to main content
News

Mediathekennutzung Erweiterung – Die Produzentenallianz kritisiert

In der Debatte um die Struk­tur­reform der öffentlich-recht­lichen Rundfunk­an­stalten macht Christian Meier in der Welt zwei Lager aus: "..ein Teil der Länder sieht gleich­zeitig die Notwen­digkeit, den zur Finan­zierung der Sender notwen­digen, wegen seines Zwangs­cha­rakters aber auch ungeliebten Rundfunk­beitrag von derzeit 17,50 Euro im Monat stabil zu halten.." und das andere Lager seien vor alle auch die ARD und dasZDF, die auf gestiegene Kosten verweisen und damit auf die Notwen­digkeit, "stärker in den Ausbau digitaler Angebote wie etwa ihre Media­theken zu inves­tieren." Die Inten­danten der ARD, des ZDF und des Deutsch­land­radios würden sich einen "Ausbau des digitalen Handlungs­spiel­raums" wünschen. Wichtig für die Öffentlich-Recht­lichen sei, dass sie dabei beachten müssten "privat­wirt­schaftlich finan­zierte Medien so wenig wie möglich in der Entfaltung ihrer Geschäfts­mo­delle zu behindern." Im Zentrum der Debatte stehe daher der Teleme­di­en­auftrag, der regele, was die Öffentlich-Recht­lichen im Internet dürften und was nicht.
Kritisch sähe die Produ­zen­ten­al­lianz eine Änderung des Teleme­di­en­auf­trags insbe­sondere im Hinblick auf eine Ausweitung der  Media­the­ken­nutzung. "Natur­gemäß sind viele Produ­zenten Freunde des öffentlich-recht­lichen Rundfunks, denn ARD und ZDF gehören zu ihren besten Auftrag­gebern" hält Meier weiter fest, aber eine Erwei­terung des Teleme­di­en­auf­trags „greift in ein seit Jahrzehnten prakti­ziertes und funktio­nie­rendes Geschäfts­modell ein“, befürchten Christoph Palmer, Vorsit­zender der Geschäfts­führung und Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands in einem Brief an die Chefs der Staats­kanz­leien und würden sich damit gegen die Änderungs­wünsche stellen. Konkret gehe es, erläutert Meier weiter, darum, dass die sogenannte Sieben-Tage-Frist komplett fallen soll, wenn es nach den Vorschlägen der öffentlich-recht­lichen Sende­an­stalten ginge. Diese Frist bedeutet, dass Beiträge und Sendungen nach sieben Tagen wieder aus den Media­theken genommen werden müssten. In der Praxis gäbe es bereits eine ganze Reihe von Ausnahmen von dieser Wochen­frist, betont Meier weiter. Für Magazine, Dokumen­ta­tionen und Repor­tagen gelte grund­sätzlich eine Frist von bis zu zwölf Monate. Bestimmte Unter­hal­tungs­sen­dungen, Interview- und Talkformate hätten ebenfalls diese bis zu zwölf Monats­frist. Bis zu drei Monate dürften derzeit bereits Mehrteiler, Fernseh- und Spiel­filme, "die von den Sendern selbst in Auftrag gegeben und nicht angekauft wurden" online verfügbar gemacht werden. Für das Online-Zur-Verfügung-Stellen zahle das ZDF bereits einen "kleinen Aufschlag" an die Prouzenten, die ARD-Sender bisher nicht. Die Krux an der Sache sei aber, dass nicht alle Produk­tionen komplett von den Sendern finan­ziert würden. "Geschätzte 15 bis 30 Prozent der Auftrags­pro­duk­tionen sind teilfi­nan­ziert." Das bedeute, dass der Produzent selbst Geld in die Produktion inves­tiert habe, und ein Produzent erhoffe sich durch Weiter­ver­wer­tungen auch wieder Einnahmen. „Wenn aber die Verweil­zeiten von Serien und Filmen in Media­theken von ARD und ZDF verlängert werden, ohne dass vertrag­liche Möglich­keiten für die Produ­zenten geschaffen werden, ihr eigenes finan­zi­elles Engagement zurück­zu­ver­dienen, dann wird es eben künftig keine unter­neh­me­ri­schen Produ­zenten in Deutschland geben“, so Christoph Palmer im Gespräch mit der WELT weiter. "Video-on-Demand explo­diert geradezu – und an diesem Markt müssen und wollen wir parti­zi­pieren, sonst werden wir enteignet.“

Palmer und der Produ­zen­ten­al­lianz gehe es nun darum, dass ein „handel­barer Markt“ für VoD-Rechte entstehen könne. Lesen Sie den ausführ­lichen Artikel hier: Wie ARD und ZDF die Media­theken groß ausbauen wollen

(frei zugänglich)