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Debatte um Berlinale: Solidaritätsadresse der SPIO und ihrer Mitglieder / weitere Presse zur Debatte

Die Spitzen­or­ga­ni­sation der Filmwirt­schaft e.V. (SPIO) vertritt die Inter­essen der deutschen Film- und Video­wirt­schaft in den Sparten Filmpro­duktion, Filmverleih, Filmtheater und Audio­vi­suelle Medien. Alle zwanzig Mitglieds­ver­bände, darunter die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, haben sich (mit Beschluss der Mitglie­der­ver­sammlung vom 30.11.) am 1.12. mit einer Presse­mit­teilung geschlossen hinter Berlinale-Direktor Dieter Kosslick gestellt und ihre große Wertschätzung und Dankbarkeit für seine Arbeit bezeugt. „Die publi­zis­ti­schen Initia­to­rinnen und Initia­toren der aktuellen Ausein­an­der­setzung mit der Bedeutung des größten Kultur­er­eig­nisses unseres Landes und ihres Direktors haben eine legitime Initiative von aktiven Filmkünstlern mutwillig in ihr glattes Gegenteil verwandelt. Sie haben eine nach vorne gerichtete Ideen­sammlung einiger namhafter Regis­seu­rinnen und Regis­seure genutzt, um eine retro­spektive Abrechnung mit dem Festival-Chef Dieter Kosslick und der Berlinale insgesamt zu zelebrieren. Das wird nicht nur den enormen Verdiensten Kosslicks um die Bedeutung und Stellung des gesamten Festivals in den letzten sechzehn Jahren nicht gerecht, es diskre­di­tiert auch die konti­nu­ier­liche, verläss­liche und engagierte Arbeit des kompletten Berlinale-Teams." Weiterhin wurde in der Presse­mit­teilung betont: "Dieter Kosslick und sein Team haben die Berlinale zu einem Ereignis gemacht, das beim Publikum die Lust und die Neugierde auf Kino immer wieder zu entfachen vermag; ein Ereignis, das auch dem deutschen Film eine angemessene Plattform bietet  und das für die deutsche und inter­na­tionale Filmwirt­schaft immer attrak­tiver geworden ist."
Zur vollstän­digen Presse­mit­teilung: SPIO-Verbände stehen hinter Dieter Kosslick

Berliner Zeitung: Harry Nutt schreibt, dass die Kritik der 79 deutschen Filmregisseure/Innen an der Arbeit von Dieter Kosslick "derart harsch formu­liert" worden sei, so "dass kein Zweifel daran bestehen konnte, dass es um einen Neustart ohne Kosslick gehen solle." Ein paar der Unter­zeichner des Appells seien sich nun aber "nicht mehr so sicher". Nutt weiter: "Namhafte Regis­seure wie Dominik Graf und Andreas Dresen haben wider­rufen, Kosslick sei gar nicht gemeint gewesen."  Kosslick selbst habe geäußert: „Und in 17 Jahren gab es noch nicht eine einzige rote Zahl bei der Berlinale-Bilanz.“ Kosslick könne "mit Geld umgehen" und das sei eine "Qualität, die neue Kandi­daten, die „für den Film brennen“, erst einmal nachweisen müssen. Dieter Kosslick Der Berlinale-Chef sieht sich nicht als Teil des Problems
Welt.de: Hanns-Georg Rodek analy­siert, wie sich die Debatte um die Berlinale in den letzten Monaten entwi­ckelte und zitiert Christoph Hochhäusler mit "Wir haben nicht mit solch einem Knall gerechnet“ und weiter „nicht mit dieser Polari­sierung.“ Hochhäusler habe "vor allem nicht voraus­ge­sehen, dass einge­schworene Kosslick-Gegner – Hannah Pilarczyk vom „Spiegel“, der „critic.de“-Gründer (und frühere medien­po­li­tische Grünen-Berater) Frédéric Jaeger, der Kritiker und Filme­macher Rüdiger Suchsland – ihr Manifest als Bankrott­vorwurf inter­pre­tieren würden."

Zur Nachfol­ge­the­matik schreibt Rodek, dass Konsens sei, dass es „eine heraus­ra­gende kurato­rische Persön­lichkeit“ brauche, die auf Kosslick folge. Er fasst weiter: "Und man sollte eine Alters­grenze beachten: höchstens Anfang 50, besser jünger als 50. Festi­val­di­rek­toren werden zum Glück nicht wie nasse Handtücher ausge­wechselt, und der Neue bräuchte Zeit für Reformen." Das dritte Kritirium käme von Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters selbst. Sie sähe gerne eine Frau auf dem Posten. Eine Revolution ohne Revolu­tionäre

taz.de: Ein Brief und seine Folgen