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SatCab-Verordnung: „Showdown“ in Straßburg

Das Plenum des EU-Parla­ments habe am 12. Dezember 2017 das vom Rechts­aus­schuss JURI im November erarbeitete Verhand­lungs­mandat zur sogenannten SatCab-Verordnung mit 344 zu 265 Stimmen und 36 Enthal­tungen bestätigt und sich für die weitge­hende Erhaltung des Terri­to­ri­al­prinzips ausge­sprochen, meldet das Institut für Urheber- und Medien­recht. Bereits im Juni hätten die Ausschüsse Kultur und Industrie des EU-Parla­ments gegen weitrei­chende Änderungen der bestehenden terri­to­rialen Rechte­ver­wertung gestimmt – Terri­to­riale Rechte­ver­wertung: EU-Parlament bestätigt Beschluss des Rechts­aus­schusses (frei zugänglich)

Zum Nachhören: Das Interview von Henning Hübert mit Alexander Thies in dem Deutsch­landfunk-Medien­ma­gazin @mediasres von gestern Nachmittag (Link auf mp3-file, 6’41‘‘, frei zugänglich)

Dies sei „ein weiterer, aber ein wichtiger Etappensieg für die Kreativ­wirt­schaft“, berichtet Blickpunkt:Film und zitiert den Produ­zen­ten­al­lianz-Vorsit­zenden Alexander Thies: „Den Film- und Fernseh­pro­du­zenten Deutsch­lands und Europas gibt das Abstim­mungs­er­gebnis der europäi­schen Parla­men­tarier Rückenwind auf dem Weg zur Erhaltung des wichtigen Terri­to­ri­a­li­täts­prinzips." Der Geschäfts­führer der Produ­zen­ten­al­lianz, Christoph Palmer, ergänze: „Wir sind froh, dass die Einwände und Argumente der deutschen und europäi­schen Filmpro­du­zenten gehört wurden. Die Filmpro­du­zenten wollen gerne ihre Werke in Europa sichtbar machen – aber zu vernünf­tigen, den eigenen Markt stärkenden, Kondi­tionen.“ Ach SPIO-Präsident Alfred Holighaus habe begrüßt, „dass das EU-Parlament die Weichen für die anste­henden Trilog-Verhand­lungen richtig gestellt hat. Jetzt ist es wichtig, dass die Verhand­lungs­führer dieses Mandat gegenüber Rat und Kommission erfolg­reich durch­setzen. So kann eine lebendige europäische Filmkultur im Digitalen Binnen­markt gewahrt werden." – EU-Parlament für Bewahrung des Terri­to­ri­al­prinzips

Die Abstimmung am Dienstag in Straßburg sei „zum Showdown geraten“, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Auf der einen Seite hätten dieje­nigen gestanden, „die sich für Verbrau­cher­freund­lichkeit und ein freies Netz einsetzen, auf der anderen dieje­nigen, die sich um die Filmin­dustrie und die Bezahlung der Kreativen sorgen.“ Auf Grundlage der Parla­ments­po­sition begännen nun Trilog-Verhand­lungen mit der Kommission und den Mitglied­staaten, die sich im Rat einigen müssen. „Ob sich die Richtung der Verordnung dabei noch ändert, ist fraglich.“ – Wenig auf Abruf (SZ vom 13.12.2017, S. 25 – Medien)

Der Bericht­erstatter des Rechts­aus­schusses, der SPD-Abgeordnete Tiemo Wölken, habe sich zuvor gegen das Votum des Ausschusses gestellt, berichtet die Frank­furter Allge­meine. Nach der Abstimmung im Plenum habe er sein Amt zur Verfügung gestellt: EU-Parlament für Terri­to­ri­al­prinzip (FAZ vom 13.12.2017, S. 15 – Medien)