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Online-Zukunft: Sind Google und Yahoo die wahren Gegner?

Der Entwurf für einen Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag, auf den sich die Minis­ter­prä­si­denten vergan­genen Donnerstag verständigt hatten, sei auf Dauer nicht handhabbar, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner im Spiegel-Interview. Der Kompromiss, der nach bishe­riger Lesart den Öffentlich-Recht­lichen eine "elektro­nische Presse" unter­sagen würde, beschränke ARD und ZDF inhaltlich im Internet. Anders als die meisten anderen Verlage wolle Springer ARD und ZDF im Web gewähren lassen – wenn sie dafür auf TV-Werbung verzichten. Das hält ARD-Chef Fritz Raff – ebenfalls im Spiegel-Interview – für unannehmbar.
 
Weiter sagte Döpfner dem Spiegel, der eigent­liche Gegner im Netz seien nicht die öffentlich-recht­lichen Sender, sondern Google und Yahoo: „Springer-Chef heizt Debatte über Werbe­ver­zicht bei ARD und ZDF an“ (frei zugänglich)

Im Interview mit der Süddeut­schen Zeitung sagte ZDF-Intendant Markus Schächter, die „zugespitzte Angst“ der Verle­ger­ver­bände und des  VPRT vor den öffentlich-recht­lichen Online-Aktivi­täten hänge damit zusammen, dass man die Möglich­keiten der Öffentlich-Recht­lichen im Internet maßlos überschätzt. „Ich hoffe aber, dass wir jetzt wieder zu einer vernünf­tigen Form der Ausein­an­der­setzung finden werden. Wir brauchen keine Konflikte, sondern Koope­ration. Wir werden bald schon merken, dass wir in dieser hitzigen Phase die falschen Türen bewacht haben. Den Druck werden andere machen.“ Google bewerbe sich um die Rechte für die Olympi­schen Spiele 2016: „Die Möglich­keiten werden maßlos überschätzt“ (frei zugänglich)

Bei der Jahres­tagung des „Netzwerks Recherche“ am Wochenende sei „bei allem Streit“ deutlich geworden, dass sich Koope­ra­tionen zwischen Verlagen und Sendern im Internet anbahnen würden, schreibt Simone Schell­hammer im Tages­spiegel. NDR-Intendant Lutz Marmor habe darauf hinge­wiesen, dass sich bei dieser Debatte über die Nutzung des Internets mögli­cher­weise „Mäuse im Angesicht einer hungrigen Katze streiten“. Die wahren Gegner seien doch die Googles und Micro­softs dieser Welt. „Von Mäusen und Schnüfflern“ (frei zugänglich)

Zur Jahres­tagung vom „Netzwerk Recherche“ schreibt Jan-Philipp Hein im Kölner Stadt­an­zeiger, der Journa­lis­ten­verein sei „als Schalt­zen­trale der ARD/ZDF-Kampagne“ heftig unter Beschuss geraten. In der heftigen Ausein­an­der­setzung zwischen Verlagen und Öffentlich-Recht­lichen um die Frage, was Letztere im Internet dürfen, sei der Verein Schalt­zen­trale der Kampagne von ARD und ZDF gegen die Verleger. Das „elitäre Branchen­treffen“ sei strecken­weise zu einer „Propa­gan­da­ver­an­staltung für öffentlich-recht­liche Sender“ geraten, NDR-Intendant Lutz Marmor habe nicht nur in einer Begrü­ßungsrede ausführlich die Argumente seines Lagers wieder­holen können:
„Weiter auf dem Propa­gan­dapfad“ (frei zugänglich)