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12. RÄStV: Produzenten warnen vor kostenlosen Mediatheken

Oliver Berben (Moovie – The Art of Enter­tainment), Vorstands­mit­glied der Allianz deutscher Produ­zenten, sehe ein grund­sätz­liches Problem mit der sieben-Tage-Regelung der öffentlich-recht­lichen Media­theken, schreibt Tilmann P. Gangloff in der Frank­furter Rundschau. Berben fürchte, eine Online-Auswertung werde die Finan­zierung aufwän­diger Projekte gefährden, erst recht, wenn die Abrufe auch noch weltweit möglich sind. Dann breche mit dem Weltver­trieb eine ganze Finan­zie­rungs­seite weg, kein auslän­di­scher Partner zahle Geld für ein Produkt, das per Streaming oder Download überall abrufbar sei: „Steht ein Film zwei Monate lang kostenlos in der Mediathek, will danach kein Mensch mehr die DVD.” Unter­bräche man die Finan­zie­rungs­kette, werde es große, aufwändige Produk­tionen nicht mehr geben. UFA-Chef Wolf Bauer halte es für „entscheidend”, dass im Video-on-Demand-Bereich ein kommer­zi­eller Markt entsteht.

Noch sei Zeit für die Suche nach Kompro­miss­lö­sungen, schreibt Gangloff weiter: Die Minis­ter­prä­si­denten träfen sich morgen, am 22. Oktober, in Dresden, um den 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag zu unter­zeichnen: „Produ­zenten fürchten Media­theken” (frei zugänglich)

Unter­dessen schreibt Miriam Meckel in einem Gastbeitrag für die Frank­furter Allge­meine, die Minis­ter­prä­si­denten würden morgen „vermutlich” die in zäher Aushandlung erarbeitete Vorlage abnicken. Der 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag sei „ein Vertrag, der im Scheitern der großen medien­po­li­ti­schen Linie alles durch klein­teilige Regelungen zu steuern versucht”. Er sei medien­po­li­tisch schon überholt gewesen, bevor seine Beratung begonnen hatte. Heraus­kommen, so Meckel weiter, werde dennoch ein Regelwerk mit Beweis­kraft – „dafür dass die Bundes­länder längst nicht mehr Schritt­macher der Medien­po­litik sind” – „Für einen digitalen Marshallplan” (frei zugänglich)