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Tarifverhandlungen für Film- und Fernsehschaffende: „Forderungen jenseits der Realität“

Nach der ersten Verhand­lungs­runde um den Tarif­vertrag der Film- und Fernseh­schaf­fenden lägen Produ­zenten und Gewerk­schaften erwar­tungs­gemäß noch weit ausein­ander, berichtet Blickpunkt:Film. Etwa vier Stunden hätten sich Produ­zen­ten­all­lianz, Verband deutscher Filmpro­du­zenten und Ver.di ausge­tauscht, dem Vernehmen nach in „angenehmer Weise“ bei einem „sehr umfang­reichen Gespräch“.

Ver.di habe mit zehn Prozent mehr Gage und zwölf Stunden als Arbeits­zeit­grenze klare Forde­rungen  gestellt, zudem sollten weitere Berufs­gruppen wie Beleuchter und Tätig­keiten wie Tonschnitt in den Gagen­ka­talog aufge­nommen werden. Gerade in der derzei­tigen Situation erschienen diese Forde­rungen den Produ­zenten nicht tragbar, heißt es weiter in dem Bericht: „Die Forde­rungen von Ver.di sind jenseits der Realität. Das haben wir in den Verhand­lungen deutlich gemacht. Sie können in der Höhe der Gagen­for­de­rungen und in der Begrenzung der Arbeitszeit keine Basis für einen Abschluss sein“, wird Christoph E. Palmer, Vorsit­zender der Geschäfts­führung der Produ­zen­ten­al­lianz, zitiert: „Insbe­sondere der konti­nu­ier­liche Rückgang der Werbe­aus­gaben wird 2009 einschnei­dende Folgen bei der Auftrags­vergabe durch die Sender haben.“

Die Forde­rungen für die Arbeitszeit leite Ver.di aus einer Sozial­studie ab, nach der zwölf bis 14 Stunden Arbeitszeit an deutschen Sets mittler­weile üblich seien und damit kalku­liert werde. Verdi wolle, dass eine Begrenzung zu Arbeits­zeiten „in der Regel“ unter zwölf Stunden führt, Sonder­re­ge­lungen seien vorstellbar.  Die Vorstel­lungen der Produ­zenten dazu gingen in eine andere Richtung: „Das Schlech­teste ist die Begrenzung der Tages­ar­beitszeit. Es ist nicht filmgemäß und unrea­lis­tisch“ sage Palmer, eine wöchent­liche Höchst­grenze der Arbeitszeit bei 70 Stunden und gesetz­liche Ruhevor­schriften wäre hingegen eine Gesprächs­grundlage.

Beim Gagen­ka­talog ist laut Blickpunkt:Film „offenbar am wenigsten Streit zu erwarten“, laut Christoph Palmer sei die Produ­zen­ten­al­lianz immer bereit über Anpas­sungen zu sprechen: „Forde­rungen jenseits der Realität“ (Blickpunkt:Film Nr. 5/2009 vom 26. Januar 2009, S. 38/39 – Business Kino Deutschland)