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Zukunft des linearen Fernsehens – Intendantin Karola Wille: Multimediahäuser mit crossmedialen Strukturen: „Wo im Kern die Inhalte entscheidend sind.“

Im Gespräch mit Karola Wille, Inten­dantin des MDR äußert sie sich zu der Situation und dem Auftrags­vo­lumen der ARD und des MDR in Mittel­deutschland. Sie betont die Bedeutung der für die Region vor gut fünf Jahren geschaf­fenen Produ­zen­ten­werk­stätten, die das unabhängige Produ­zen­ten­schaffen fördern sollen und als Filmin­ten­dantin erklärt Sie, dass gerade auch die Rahmen­be­din­gungen wichtig seien. Dabei verweist Wille auf die „Eckpunkte 2.0“ und sagt: „Da haben wir erstmals mit dem Schich­ten­modell in den Eckpunkten einen Meilen­stein auf den Weg gebracht.“ Sie betont, dass es ihr wichtig sei „den Produ­zenten zuzuhören und zu erfahren, was es noch an Klärungs­bedarf gibt.“ Wichtig sei es ihr „Impulse für eine vielfältige Produk­ti­ons­land­schaft“ zu setzen.

Zu der Frage nach den Quoten als Richt­geber bei der Programm­ge­staltung betont die Inten­dantin, dass „der MDR auch Angebote für alle machen“ müsse und sich daher nicht immer nach „markt­wirt­schaft­lichen Anreizen“ richten könne, sondern andere Kriterien zu beachten hätten. „Das heißt, wir müssen ein Angebot für viele machen und wir müssen auch in solche Angebote inves­tieren, bei denen wir nur wenige erreichen“ so Wille im Artikel in der aktuellen Ausgabe des Filmver­bands Sachsen Auslöser (Heft 03/2018, S. 8-14).

Zur Thematik Geschlech­ter­gleich­stellung beim MDR seien die Zahlen „in der Gesamt­be­leg­schaft von 49 % Frauen zu 51 % Männer“, Auf der Ebene Redaktionsleitung/Abteilungsleitung zähle sie „40% Frauen zu gut 60 % Männer“ und auf der Führungs­ebene seien es 30 % Frauen und 70 % Männer. Sie hält fest, dass Gleich­stel­lungs­themen beim MDR „Teil der Unter­neh­mens­führung“ seien. In der „Quote für Frauen“ sähe sie allein noch keine Lösung, entscheidend seien „die Rahmen­be­din­gungen“.

Die Entwicklung der Rundfunk­ver­an­stalter insgesamt sieht sie „in einem tief greifenden Trans­for­ma­ti­ons­prozess“. „Wir alle“ so Wille zu den Medien­häusern resümierend, müssen uns „zu Multi­me­dia­häusern entwickeln“…und weiter: „Wo im Kern die Inhalte entscheidend sind.“ Im Rahmen des von ihr skizzierten Umbaus und der digitalen Trans­for­mation müsse man: „Stück für Stück finan­zielle Mittel als der klassi­schen linearen Welt in die Inter­netwelt umschichten. Eben, indem wir uns Effizi­enz­ge­winne erschließen und diese in die nonlineare Welt geben. Dass die kein konflikt­freier Prozess ist, ist klar.“