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Pressemitteilung

Produzentenallianz-Gesamtvorstand zum Rundfunkbeitrag: Produzenten wollen starke und akzeptierte öffentlich-rechtliche Sender

Berlin, 30. Januar 2013 – Das öffentlich-recht­liche Rundfunk­system Deutsch­lands ist unbestreitbar eines der besten der Welt. Es bringt eine im inter­na­tio­nalen Vergleich einzig­artige Vielfalt an Genres und Themen, an seriös aufbe­rei­teter Infor­mation und hochwer­tiger Unter­haltung hervor, es pflegt den Kinder- und Jugendfilm, zeigt aufwendig recher­chierte Dokumen­tar­filme und ist ein unver­zicht­barer Partner bei der Finan­zierung von Kinofilmen. Die Quali­täts­pro­gramme von ARD und ZDF setzen Tag für Tag kultu­relle Schwer­punkte, gehören zu den wichtigsten Eckpfeilern der kultu­rellen Identität Deutsch­lands und leisten wichtige Beiträge zur Meinungs­vielfalt und Demokratie. Herge­stellt werden die Programme zum großen Teil von der deutschen TV-Produk­ti­ons­wirt­schaft, die rund zwei Drittel ihres Umsatz­vo­lumens mit Produk­tionen für öffentlich-recht­liche Sender reali­siert.

Deshalb begrüßt die deutsche Produ­zen­ten­schaft jede Maßnahme, die die Zukunfts­si­cherheit dieses Systems sicher­stellt und befür­wortet die Umstellung der Rundfunk­gebühr auf den haushalts­be­zo­genen Rundfunk­beitrag, der die Finan­zierung von ARD und ZDF auf eine zeitgemäße Grundlage stellt. Nachdem Fernseh­pro­gramme längst nicht mehr allein mit Fernseh­ge­räten empfangen werden können, sondern mit einer Vielzahl von mobilen und statio­nären elektro­ni­schen Geräten über verschiedene Verbrei­tungswege, hat der neue Rundfunk­beitrag auch das Potenzial, die Finan­zierung der öffentlich-recht­lichen Sender zu verein­fachen und zu entbü­ro­kra­ti­sieren.

Mit Sorge betrachten die Produ­zenten der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen dagegen das Einfrieren der Finanz­mittel für den öffent­lichen-recht­lichen Rundfunk, das auch nach der Einführung des Rundfunk­bei­trags fortge­schrieben wird. Wo nicht einmal eine Infla­ti­onsrate ausge­glichen wird – von Wachstum ganz zu schweigen –, leidet vor allem der Programm­be­reich unter immer weiter gehende Einspa­rungen, die sich zwangs­läufig auf die Qualität der Programme auswirken werden.

Beitrags­er­hö­hungen werden derzeit aber weder von der Politik noch von den Sendern selbst als darstell- und durch­setzbar betrachtet. In der Öffent­lichkeit muss immer wieder neu um die Akzeptanz für den öffentlich-recht­lichen Rundfunk und seine Finan­zierung geworben werden. Gutes Programm ist entscheidend, um den Funkti­ons­auftrag von ARD und ZDF zu erfüllen, „der neben seiner Rolle für die Meinungs- und Willens­bildung, neben Unter­haltung und Infor­mation seine kultu­relle Verant­wortung umfasst“, wie das Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt im September 2007 festge­stellt hat. Zwar soll der öffentlich-recht­liche Rundfunk im publi­zis­ti­schen Wettbewerb mit den privaten Veran­staltern bestehen können, aber nur, wenn er diesen „klassi­schen Funkti­ons­auftrag“ erfüllt, und der fußt nicht auf Einschalt­quoten.

Im Übrigen raten die deutschen Produ­zenten zu einer größt­mög­lichen Offenheit. Eine neue Kultur der Trans­parenz kann den Sendern helfen, selbst­be­wusst und mit verständ­lichen und vergleich­baren Zahlen für ihr Programm und das öffentlich-recht­liche System zu werben und so ihre Akzeptanz in der Öffent­lichkeit wieder zu verbessern.

Die Produ­zenten wollen starke, leistungs­fähige und von den Beitrags­zahlern akzep­tierte öffentlich-recht­liche Sender. Mit einer Trans­parenz, die nicht nur die Produ­zen­ten­al­lianz fordert, sondern unter anderem auch Prof. Paul Kirchhof, der „Vater“ des Rundfunk­bei­trags, können ARD und ZDF ihren Zuschauern zeigen, wofür sie bezahlen, und ihnen die Gewissheit geben, für den Rundfunk­beitrag einen angemes­senen Gegenwert zu bekommen, nämlich eines der besten Fernseh­pro­gramme der Welt.

Berlin, 30. Januar 2013
Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e. V., Gesamt­vor­stand

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 200 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumen­tation.