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Pressemitteilung

Kinofilmproduzenten fordern klares Bekenntnis der Sender zum deutschen Kinofilm

Berlin, 8. März 2013 – Zu Medien­be­richten über das sinkende Engagement des Bayeri­schen Rundfunks bei Kino-Kopro­duk­tionen erklärt Uli Aselmann, Vorsit­zender des Vorstands der Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Kino: „Das Kernge­schäft der öffentlich-recht­lichen Sender und die Recht­fer­tigung ihrer Sonder­stellung ist das Programm. Quali­tativ wertvolle und kulturell hochste­hende Inhalte sind der Grund, warum in Deutschland das ZDF und die ARD-Sender eine auch im inter­na­tio­nalen Vergleich beispiellos privi­le­gierte Finan­zierung genießen. Ausge­rechnet am Programm zu sparen, wenn die Mittel nicht wie früher regel­mäßig erhöht werden, gefährdet nicht nur die Erfüllung des Programm­auf­trags, sondern beschädigt auch die Reputation und die Akzeptanz der Sender bei denje­nigen, die die Finan­zierung aufbringen: den Bürge­rinnen und Bürgern. Wir freuen uns über Bekennt­nisse von Sender­ver­tretern, weiter exzel­lente Stoffe im Bereich Kino fördern zu wollen, beobachten in der Realität aber gegen­läufige Tendenzen: Der Finan­zie­rungs­anteil der Sender an deutschen Kinofilmen wird 2012 und 2013 vermutlich noch geringer ausfallen als 2011, und die Zahl der deutschen Spiel­filme, die bei den öffentlich-recht­lichen Sendern in der Primetime gesendet werden, liegt fast unterhalb der Wahrneh­mungs­schwelle. Und was gesendet wird, muss auf Primetime-Tauglichkeit getrimmt sein.

 Die deutschen Kinofilm­pro­du­zenten, deren Oscars die Sender gerne auch als ihr eigenes Verdienst rekla­mieren, sind ausge­sprochen besorgt über eine Entwicklung, in der sich die öffentlich-recht­lichen Sender zunehmend nicht mehr als verläss­licher Partner für die deutsche Kinofilm­pro­duktion erweisen und an deren Ende eine funda­mentale Schwä­chung des gesamten öffentlich-recht­lichen Systems stehen könnte. Wir fordern deshalb ein klares Bekenntnis der Sender zum deutschen Kinofilm, das sich auch in regel­mä­ßigen Sende­ter­minen zur Haupt­sen­dezeit ausdrückt, angemessene finan­zielle Beiträge der Sender zum Entstehen der Filme und die Bereit­schaft der Sender, in der Betei­ligung am Kinofilm auch die Chance zu sehen, von Fall zu Fall die ausge­tre­tenen Pfade des Konsens­fern­sehens zu verlassen und neue Wege zu erkunden.

Wir unter­stützen ausdrücklich die Forderung nach einer gesicherten Finan­zierung der öffentlich-recht­lichen Sender. Diese bringt aber auch die Verant­wortung der Sender mit sich, das Kulturgut des Kinofilms nicht am ausge­streckten Arm verhungern zu lassen.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint über 200 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumen­tation.