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Pressemitteilung

7-Tage-Regelung ist Grundvoraussetzung für VoD-Markt

Berlin, 5. November 2013 – Die Minis­ter­prä­si­denten der Länder haben laut Medien­be­richten bei ihrer Konferenz am 25. Oktober 2013 in Heidelberg beschlossen, die „7-Tage-Regel“ den neuen Nutzer­ge­wohn­heiten anzupassen. Bisher dürfen Sendungen in den Media­theken der öffentlich-recht­lichen Sender grund­sätzlich nur bis zu sieben Tage nach der Erstaus­strahlung bereit gehalten werden. Längere Verweil­dauern sind nur möglich, wenn sie im Rahmen eines 3-Stufen-Tests genehmigt wurden. Dazu erklärt Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen:

„Begrenzte Verweil­dauern sind nach wie vor die Grund­vor­aus­setzung für eine spätere wirtschaft­liche Verwertung von Sendungen im Internet. Schon heute ist Video on Demand (VoD) ein rasant wachsender Markt für den Vertrieb von audio­vi­su­ellen Medien.

Angesichts stagnie­render Haushalts­mittel der öffentlich-recht­lichen Sender werden neue Finan­zie­rungs­stan­dards für Auftrags­pro­duk­tionen notwendig werden. Die sogenannte „vollfi­nan­zierte“ Auftrags­pro­duktion, die schon heute faktisch längst nicht mehr vollfi­nan­ziert ist, wird durch teilfi­nan­zierte Modelle und durch ein Lizenz­system ersetzt werden müssen, bei dem Produ­zenten bestimmte Verwer­tungs­rechte behalten und daraus eine Refinan­zierung und eine Wertschöpfung auf den Zweit­ver­wer­tungs­märkten reali­sieren müssen. Nur mit einer erfolg­reichen Auswertung auf einem funktio­nie­renden VoD-Markt – mit den entspre­chenden Erlösen für die Produ­zenten – werden in Deutschland künftig überhaupt noch quali­tativ hochwertige und gesell­schaftlich und kulturell bedeu­tende Filme, Serien und Dokumen­ta­tionen geschaffen werden können.

Mit einer Abschaffung der Sieben-Tage-Regel würden Auftrags­pro­duk­tionen in den öffentlich-recht­lichen Media­theken zeitlich unbegrenzt und unent­geltlich zugänglich werden. In der Konse­quenz würde dadurch die Entstehung eines VoD-Marktes für deutsche Produk­tionen und deren Refinan­zierung verhindert. Damit würde Vielfalt, Kreati­vität und Relevanz deutscher Produk­tionen reduziert.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca 220 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumen­tation.