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Pressemitteilung

Produzentenallianz gegen Pläne der EU-Kommission zum Digitalen Binnenmarkt: Territorialitätsprinzip ist Grundvoraussetzung für Wirtschaftlichkeit von Filmproduktionen

Berlin, 2. März 2015 – Mit größter Besorgnis beobachtet die Produ­zen­ten­al­lianz die Pläne der EU-Kommission zum Digitalen Binnen­markt, nach denen das bisher geltende Terri­to­ri­a­li­täts­prinzip abgeschafft und ein grenz­über­schrei­tender Zugriff auf digitale Inhalte vorge­schrieben werden soll. Daher sind die Produ­zenten dankbar, dass sich Kultur­staats­mi­nis­terin Prof. Monika Grütters entschieden gegen dies Pläne gewandt hat: „Ich sage hier ganz deutlich, dass ich vor allem Überle­gungen zur Aufhebung terri­to­rialer Beschrän­kungen ablehne“, sagte sie in ihrer Keynote bei einer Veran­staltung der Deutschen Content Allianz: „Es muss auch künftig – etwa im Filmbe­reich – der Erwerb bzw. Verkauf von Lizenzen nur für einzelne Mitglied­staaten möglich bleiben. Wer eine Verpflichtung zu europa­weiten Lizenzen einführen will, missachtet die ökono­mi­schen Reali­täten und baut zudem unnötig Hürden für kleinere national oder regional auftre­tende Anbieter auf.“

„Das Terri­to­ri­a­li­täts­prinzip stellt sicher, dass Verwer­tungs­rechte – natürlich auch für den Online-Bereich – einzeln auf verschiedene Länder aufge­teilt werden können“, erläutert Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz. „Das ist die Grund­vor­aus­setzung für eine erfolg­reiche Vermarktung und damit für die Wirtschaft­lichkeit und Finan­zier­barkeit insbe­sondere von Filmpro­duk­tionen. Sollte es künftig nicht mehr möglich sein, maßge­schnei­derte Vertriebs­stra­tegien für bestimmte Länder umzusetzen, weil jedermann von überall auf diese Inhalte zugreifen kann, wird die Refinan­zierung unserer Produk­tionen erheblich erschwert, wenn nicht sogar verhindert. Wir sind sehr froh, dass wir mit Prof. Grütters in dieser Sache eine verläss­liche und pragma­tische Mitstrei­terin haben.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.