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Pressemitteilung

Deutscher Bundesrat zum Digitalen Binnenmarkt: „Privilegierungen zugunsten des audiovisuellen Sektors sicherstellen“

Berlin, 10. Juli 2015 – In seiner heutigen 935. Sitzung hat sich der Deutsche Bundesrat mit den Plänen der Europäi­schen Kommission zur Schaffung eines Digitalen Binnen­marktes (Digital Single Market: DSM) beschäftigt. Mit dem DSM plant die Kommission auch das Verbot „ungerecht­fer­tigten Geoblo­ckings“. Geoblo­cking schafft derzeit die Voraus­setzung für eine zeitlich und räumlich diffe­ren­zierte Auswertung audio­vi­su­eller Inhalte in verschie­denen Terri­torien und ist damit die Grundlage für die Finan­zierung und Vermarktung europäi­scher Filme. Sollte die Kommission Geoblo­cking im audio­vi­su­ellen Sektor als „ungerecht­fertigt“ betrachten, würde dem europäi­schen Film diese Grundlage entzogen.

Daher begrüßt die Produ­zen­ten­al­lianz die heute verab­schiedete Stellung­nahme, in der der Bundesrat zu bedenken gibt, „dass Geoblo­cking durchaus seine Berech­tigung haben kann“. Die von der Kommission angekün­digten „Regelungs­vor­schläge (sollten) das bestehende System der terri­to­rialen Lizenzen für audio­vi­suelle Werke“ und das mit ihnen „notwendig verbundene Geoblo­cking“ einst­weilen nicht verändern. Darüber hinaus fordert der Bundesrat Kommission, Europäi­sches Parlament und Rat auf, „im DSM Regelungen vorzu­sehen, die Privi­le­gie­rungen zugunsten des audio­vi­su­ellen Sektors sicher­stellen“.

„Mit einem Wort: Der Bundesrat bezieht klar Stellung gegen diesen reali­täts­fernen Aspekt eines Digitalen Binnen­marktes“, fasst Alexander Thies, Vorsit­zender des Produ­zen­ten­al­lianz-Gesamt­vor­stands, die Bundesrat-Stellung­nahme zusammen. „Die Länder­kammer hat die Notwen­dig­keiten der Film- und Fernseh­branche erkannt – ein ermuti­gendes Zeichen für den europäi­schen Film.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint über 230 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.