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Pressemitteilung

Ministerpräsidenten entscheiden über Rundfunkbeitrag: Absenkung des Rundfunkbeitrags wäre fatales Signal an Branche und Fernsehzuschauer

Berlin, 25. Oktober 2016 – Die Regie­rungs­chefinnen und Regie­rungs­chefs der 16 Bundes­länder entscheiden bei ihrer Jahres­kon­ferenz am 27. und 28. Oktober auch über die Empfeh­lungen der Kommission zur Ermittlung des Finanz­be­darfs der Rundfunk­an­stalten (KEF) zum künftigen Rundfunk­beitrag. Laut KEF soll der Rundfunk­beitrag, mit dem ARD, ZDF und Deutsch­land­radio finan­ziert werden, ab Anfang 2017 von jetzt 17,50 Euro auf 17,20 Euro pro Monat reduziert werden.

Dazu erklärt der Vorsit­zende der Produ­zen­ten­al­lianz, Alexander Thies: „Die öffentlich-recht­lichen Rundfunk­an­stalten müssen seit 2009 mit stagnie­renden Budgets auskommen, während die Kosten für Technik, Löhne und Pensionen natürlich nicht unerheblich gestiegen sind. Die Folge: Die Mittel, die ARD und ZDF für Ihre Kernaufgabe – das Programm – aufwenden, sind alles andere als sachge­recht. Die Leidtra­genden sind alle, die das Programm herstellen. Den Filmschaf­fenden in Deutschland droht, in eine zunehmend prekäre wirtschaft­liche Lage zu geraten. Die Leidtra­genden sind aber auch jene, die den öffentlich-recht­lichen Rundfunk finan­zieren: die Fernseh­zu­schauer. Immer noch viel zu selten kommen aus Deutschland Programme, die mit der inter­na­tio­nalen Entwicklung mithalten oder sie sogar anführen, immer noch viel zu oft bleiben deutsche Programme aus Kosten­gründen weit hinter dem Potential zurück, das die deutsche Produk­ti­ons­wirt­schaft in allen ihren hochqua­li­fi­zierten Gewerken eigentlich besitzt.“

„Für die Beitrags­zahler würde eine Verrin­gerung des Rundfunk­bei­trags um 30 Cent im Monat keine praktisch wahrnehmbare Entlastung bedeuten, für die Rundfunk­an­stalten und ihre Programme jedoch die Fortschreibung der gegen­wär­tigen Situation,“ so Alexander Thies weiter. „Ausrei­chende Mittel im Programm sind notwendig, um Filmschaf­fende auskömmlich bezahlen zu können, um hohe Qualität abzuliefern und um Programm­in­no­va­tionen für das Publikum zu ermög­lichen. Eine Absenkung des Rundfunk­bei­trags zum gegen­wär­tigen Zeitpunkt wäre nicht nur an die Branche ein fatales Signal, sondern in Zeiten sinkender Medien­ak­zeptanz auch an die Fernseh­zu­schaue­rinnen und -zuschauer, die für ihr Geld nicht Stagnation, sondern Entwicklung und Fortschritt erwarten dürfen.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 240 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.