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Pressemitteilung

Produzentenallianz gegen Ausweitung von Verweildauern in Mediatheken

„Weitere Ausdehnung der Media­the­ken­nutzung hätte schwer­wie­gende Folgen für deutsche Produk­ti­ons­wirt­schaft“

Berlin, 28. Dezember 2016 – Die von den Bundes­ländern geplante deutliche Ausweitung der Verweil­dauern von Programmen in den öffentlich-recht­lichen Media­theken gefährdet das Geschäfts­modell und die Zukunfts­chancen der deutschen Produk­ti­ons­un­ter­nehmen. Indem sie wertvolle Produk­tionen langfristig kostenlos zugänglich macht und damit eine kommer­zielle Nutzung unmöglich würde, verhindert sie eine Wertschöpfung der deutschen Produ­zenten und die Entwicklung eines florie­renden Programmarktes.

Dazu erklärt Alexander Thies, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz: „Schon die derzeit zuläs­sigen Verweil­dauern beein­träch­tigen die Markt­ent­wicklung spürbar. Eine weitere Ausdehnung der Media­the­ken­nutzung unserer Werke hätte schwer­wie­gende Folgen für die deutsche Produk­ti­ons­wirt­schaft. Daher wenden wir uns gegen jede Lockerung der geltenden Beschrän­kungen.“

„Schon bei den geltenden Verweil­dauern brauchen wir einen markt­kon­formen finan­zi­ellen Ausgleich für die verrin­gerten ökono­mi­schen Chancen,“ so Alexander Thies weiter. „Ein erster Teilerfolg ist der Media­theken-Gewinn­zu­schlag von bis zu 1 % der kalku­lierten Herstel­lungs­kosten bei vollfi­nan­zierten Auftrags­pro­duk­tionen, den das ZDF in seinen neuen Rahmen­be­din­gungen angekündigt hat. Das ist ein beacht­licher Schritt, den es jetzt zunächst einmal zu würdigen gilt. Davon betroffen sind freilich nur die vom Sender vollständig finan­zierten Auftrags­pro­duk­tionen.“

„Bei Ko- und teilfi­nan­zierten Produk­tionen sowie bei Förder­pro­duk­tionen werden die Herstel­lungs­kosten nicht vollständig von der jewei­ligen Sende­an­stalt getragen. Dort muss es dem Produ­zenten möglich sein, sein Investment durch die Auswertung von Zweit­ver­wer­tungs­rechten zu refinan­zieren, indem er diese z. B. an einen DVD-Vertrieb oder eine kommer­zielle VoD-Plattform lizen­ziert. Rechte für kostenlos zugäng­liche Programme sind aber wertlos – niemand würde dafür Geld ausgeben. Deshalb müssen Programme, in die auch der Produzent inves­tiert hat, von einer länger­fris­tigen Media­the­ken­nutzung ausge­nommen werden. Nur so können der Bestand und die Entwicklung einer vielfäl­tigen Produ­zen­ten­land­schaft und quali­tativ hochwertige und konkur­renz­fähige Programme erhalten werden.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint mehr als 240 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.