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Pressemitteilung

Zukunftsfähigkeit der deutschen Filmindustrie sichern: Produzentenallianz fordert klares Bekenntnis zur Förderung der Film- und Fernsehwirtschaf

Mit ihrem 12 Punkte umfas­senden filmpo­li­ti­schen Forde­rungs­ka­talog unter­mauert die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz) die Notwen­digkeit eines Innova­ti­ons­schubes in der deutschen TV- und Filmin­dustrie

Berlin – 30. Mai 2017. Mit Blick auf die Bundes­tagswahl 2017 veröf­fent­licht die Produ­zen­ten­al­lianz heute ihre filmpo­li­ti­schen Forde­rungen, mit denen sie sich sowohl an die neu zu wählende Bundes­re­gierung wie auch an die Länder­re­gie­rungen wendet. Sie fordert diese auf, durch die Umsetzung der gefor­derten Maßnahmen ein klares Bekenntnis zur Förderung der Film- und Fernseh­wirt­schaft abzugeben.

Die in dem Positi­ons­papier aufge­führten Punkte zielen darauf ab, die deutschen Produ­zenten als kreativen Motor der Filmwirt­schaft zu stärken, auch und gerade im Zeitalter des digitalen Wandels für eine angemessene Förderung und die Erhaltung funktio­nie­render Finan­zie­rungs­mo­delle zu sorgen, die Wettbe­werbs­fä­higkeit deutscher Produk­tionen auf hart umkämpften inter­na­tio­nalen Märkten zu erhalten und auszu­bauen und damit die Zukunfts­fä­higkeit der deutschen Filmin­dustrie als bedeu­tenden Wirtschafts­faktor zu sichern.

So ist eine der grund­le­genden Forde­rungen des mit über 240 Mitglieds­firmen maßgeb­lichen filmpo­li­ti­schen Produ­zen­ten­ver­bandes in Deutschland, das für die Vermittlung demokra­ti­scher Werte zentrale öffentlich-recht­liche Quali­täts­an­gebot von ARD und ZDF durch eine ausrei­chende Finan­zierung zu sichern. Eine weitere Kernfor­derung ist, die Filmför­derung des Bundes zu überar­beiten und zu einem effek­tiven, verläss­lichen und inter­na­tional wettbe­werbs­fä­higen Förder­instrument auch für deutsche High-End-Dramen, hochwertige TV-Serien und VFX- und Anima­ti­ons­ar­beiten weiter­zu­ent­wi­ckeln. Die Förder­mittel, die im Rahmen des Deutschen Filmför­der­fonds (DFFF) zur Verfügung stehen, sollen auch für nationale Produk­tionen auf Höhe von 25 Prozent der in Deutschland getätigten Ausgaben angepasst werden. Damit entsprächen sie inter­na­tio­nalen Standards. Beim Thema Geoblo­cking wenden sich die Produ­zenten sehr entschieden gegen ein Verbot, um bestehende Finan­zie­rungs­mo­delle, die auf terri­to­rialen Rechte­ver­gaben beruhen, in Europa nicht zu zerstören und die kultu­relle Diver­sität in Europa zu erhalten.

Vor diesem Hinter­grund erheben sie zudem die Forderung, die EU-Vorschläge zur Anhebung der Quote für europäische Programme in Video-on-Demand (VoD)-Angeboten weiter zu unter­stützen. Wenn der vom EU-Minis­terrat soeben beschlossene Entwurf zur Anhebung dieser Quote auf 30 Prozent nach Abstimmung mit der Europäi­schen Kommission und dem Europäi­schen Parlament bestätigt wird, sollte die Einhaltung dieser Quoten­re­gelung dann auch tatsächlich sicher­ge­stellt werden.

Von zentraler Bedeutung für die Produ­zenten sind auch die Regelungen zum unent­gelt­lichen Angebot von Produk­tionen in Media­theken, da lange Verweil­dauern ihre Verwer­tungs- und Refinan­zie­rungs­mög­lich­keiten schwer beein­träch­tigen. Daher fordert die Produ­zen­ten­al­lianz, das bestehende Verbot, lizen­sierte Produk­tionen in den Media­theken von ARD und ZDF aufzu­nehmen, auf co-produ­zierte Programme zu erweitern. Bei vollfi­nan­zierten Auftrags­pro­duk­tionen sollen die Produ­zenten einen angemes­senen wirtschaft­lichen Ausgleich erhalten.

Weitere Forde­rungen beziehen sich auf die Verste­tigung der kultu­rellen Filmför­derung der Beauf­tragten der Bundes­re­gierung für Kultur und Medien (BKM), die weitere Stärkung des Urheber­rechts­schutzes, die Fortent­wicklung bzw. Änderung der Steuer­ge­setz­gebung zugunsten von TV- und Filmpro­duk­tionen, die Berück­sich­tigung der beson­deren Gegeben­heiten der Kreativ­wirt­schaft im Arbeits- und Sozial­recht sowie ein entschie­denes Voran­treiben des Breit­band­ausbaus.

Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­standes der Produ­zen­ten­al­lianz: „Die Verän­de­rungen, die eine zunehmend digitale Welt mit sich bringt, stellen auch die audio­vi­su­ellen Medien vor ganz neue Heraus­for­de­rungen. Diesen müssen wir uns im Sinne einer effizi­enten Weiter­ent­wicklung bestehender Markt­mo­delle stellen. Unser Ziel muss es sein, die ohnehin schwie­rigen Rahmen­be­din­gungen für deutsche Produ­zenten, um Filme finan­zieren, herstellen und damit zur kultu­rellen Vielfalt in Deutschland und der Welt beitragen zu können, signi­fikant zu verbessern. Im Bundes­tags­wahljahr 2017 fordern wir die Politik dazu auf, über eine aktive Weichen­stellung dafür zu sorgen, dass der Filmin­dustrie als wichtigem deutschen Wirtschafts­zweig die ihr zuste­hende Bedeutung wieder zukommt.“

Zu den 12 Forde­rungen der Produ­zen­ten­al­lianz an Bund und Länder im Wahljahr 2017

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 250 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.