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Pressemitteilung

Dokumentarfilmproduzenten gründen sechste Produzentenallianz-Sektion: „Qualitätsjournalismus im Fernsehen braucht ökonomisch starke Produzenten“

Berlin, 14. September 2011 – Ein Großteil der Dokumen­ta­tionen und Repor­tagen im deutschen Fernsehen wird von freien Produ­zenten erstellt. Die Branche mit einem Umsatz im höheren zweistel­ligen Millio­nen­be­reich liefert in der Regel fertige Auftrags­pro­duk­tionen für deutsche und inter­na­tionale Sender. Knapp 20 mittel­stän­dische Produk­ti­ons­un­ter­nehmen haben sich nun der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen angeschlossen und die Sektion Dokumen­tation gegründet.

„Wir wollen damit unsere Position am Markt stärken und mit einem geschlos­senen Auftreten gegenüber den Auftrag gebenden Sendern den seit Jahren sinkenden Vergü­tungen entge­gen­wirken“, sagt Dagmar Biller, Vorsit­zende des Sekti­ons­vor­stands Dokumen­tation. „Die gerechte Entlohnung unserer Arbeit ist die Voraus­setzung für Kreati­vität und wirtschaft­liches Überleben. Wir fordern eine entschiedene Verbes­serung der wirtschaft­lichen Rahmen­be­din­gungen, eine realis­tisch angepasste Ausstattung der Produk­tionen und eine Gleich­stellung der Rechte­si­tuation gegenüber den Nachbar­ländern in der EU. Quali­täts­jour­na­lismus im Fernsehen braucht Produ­zenten, die auch ökono­misch stark sind. Nur so kann die Qualität von TV-Produk­tionen erhalten und ausgebaut werden. Nur so bleibt eine Kernkom­petenz des Fernsehens in Deutschland erhalten.“

„Obwohl es den öffentlich-recht­lichen Sendern und großen Privat­sendern wirtschaftlich hervor­ragend geht, ist das Genre des dokumen­ta­ri­schen Quali­täts­jour­na­lismus im Fernsehen bedroht,“ erläutert Dr. Werner Vennewald, Leiter der Sektion Dokumen­tation. „Wir erwarten von den Fernseh­an­stalten, dass Sende­plätze für dokumen­ta­rische Formate nicht weiter an die Programm­ränder geschoben werden, dass die Budgets nicht weiter gekürzt, sondern der allge­meinen Kosten­ent­wicklung angepasst werden – und dass wir Rechte an unseren Werken behalten, damit wir als Unter­nehmen wirtschaftlich arbeiten können.“

Die neue Sektion Dokumen­tation ist nach Kino, Fernsehen, Enter­tainment, Animation und Werbung die sechste Sektion der Produ­zen­ten­al­lianz. „Ich freue mich sehr über die neuen Mitstreiter in unserem Verband, schön, dass mit dem heutigen Beschluss unseres Gesamt­vor­stands der Prozess der Sekti­ons­gründung abgeschlossen ist – herzlich willkommen!“, sagt Alexander Thies, Vorsit­zender des Produ­zen­ten­al­lianz-Gesamt­vor­stands. „Unseren Job, die Produ­zenten in Deutschland effektiv und umfassend zu vertreten, können wir nämlich dann am besten machen, wenn wir die ganze Branche mit allen Genres hinter uns wissen. Das verleiht uns die Kraft und Autorität, mit der wir die politi­schen und wirtschaft­lichen Prozesse im Sinne aller unserer Mitglieder beein­flussen können.“

„Bekanntlich ist die Produ­zen­ten­al­lianz die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten, aber es gibt einen zweiten sehr wichtigen Verband: die Arbeits­ge­mein­schaft Dokumen­tarfilm“, so Alexander Thies weiter. „Deren Geschäfts­füh­render Vorsit­zender Thomas Frickel will genau wie wir das gute Mitein­ander und den vertrau­ens­vollen Austausch der letzten Jahre weiter pflegen, und ich bin mit ihm der Meinung, dass es uns gelingen wird, in der neuen Situation neue Synergien zu schaffen.“

„Die AG DOK mit ihren 850 Mitgliedern – Autoren, Kamera­leute, Regis­seure und natürlich auch Produ­zenten – ist als Lobby für den Dokumen­tarfilm in Deutschland unver­zichtbar“, ergänzt Dagmar Biller. „Deshalb ist es für mich Ehren­sache, dort auch weiterhin Mitglied zu bleiben. Für uns mittel­stän­di­schen Produk­ti­ons­un­ter­nehmen gibt es aber auch Notwen­dig­keiten, die über die Inter­essen der AG DOK hinaus­gehen. Deshalb wollen wir künftig zweigleisig fahren, um so in allen Bereichen möglichst viel für den deutschen Dokumen­tarfilm und seine Macher zu erreichen.“

Neben Dagmar Biller, Geschäfts­füh­rerin der Münchener TANGRAM Inter­na­tional GmbH, als Vorsit­zende wurden Kristian Kähler (Fernsehbüro GmbH) als Stell­ver­tre­tender Vorsit­zender sowie Christian Beetz (Gebrueder Beetz Filmpro­duktion Berlin GmbH), Patrick Hörl (Autentic GmbH), Stephan Lamby (ECO Media TV-Produktion GmbH) und Bernd Wilting (taglicht media Film- & Fernseh­pro­duktion) in den Vorstand der Sektion Dokumen­tation gewählt. Zum Leiter der Sektion ist heute Dr. Werner Vennewald ernannt worden.

Die Mitglieder der neuen Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Dokumen­tation: Autentic GmbH (Oberha­ching), Bewegte Zeiten Filmpro­duktion GmbH (Wiesbaden), Bilderfest GmbH (München), Boomtown Media GmbH & Co. KG (Berlin), Broadview TV GmbH (Köln), doc.station GmbH (Hamburg), DOKFilm Fernseh­pro­duktion GmbH (Potsdam), ECO Media TV-Produktion (Hamburg), Fernsehbüro GmbH (Berlin), FOCUS TV Produk­tions GmbH (München), Gebrueder Beetz Filmpro­duktion Berlin GmbH (Berlin), Indi Film GmbH (Ludwigsburg), Marco Polo Film AG (Heidelberg), MEDEA FILM – Irene Höfer (Berlin), SPIEGEL TV Media GmbH (Hamburg), taglicht media Film- & Fernseh­pro­duktion GmbH (Köln), TANGRAM Inter­na­tional GmbH (München), VIDICOM Media GmbH & Co. KG (Hamburg), Vincent TV GmbH (Hamburg)

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produk­tions-unter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.