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Medientage München: Leitline für TV-Förderung

Im November 2007 hatte sich der Filmaus­schuss der Länder einstimmig für Grund­prin­zipien bei der Fernseh­för­derung in den Ländern entschieden, teilen die Meidientage in ihrer Presse­mit­teilung zum Panel „Leitlinie für TV-Förderung – Sind die Bedin­gungen der Länder­för­derer noch zeitgemäß?“ mit. Nach diesen Grund­prin­zipien solle die Förderung trans­parent sein und die Produk­ti­ons­land­schaft als Ganzes und besonders die unabhän­gigen Produ­zenten gestärkt werden. Die weitrei­chendste  Forderung zielte auf die faire Rechte­auf­teilung zwischen Auftrag­geber und Produ­zenten. Bis heute werden diese Leitlinien in den Förder­or­ga­ni­sa­tionen aber nur bedingt umgesetzt. Beim Panel der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film und Fernsehen während der Medientage München sollte deshalb die Diskussion darüber erneut angestoßen werden.

Eine Vorrei­ter­rolle bei der Umsetzung der Beschlüsse von 2007 nimmt laut Dr. Christoph Palmer, Vorsit­zender der Geschäfts­führung der Allianz Deutscher Produ­zenten Film und Fernsehen, der FilmFern­seh­Fonds Bayern (FFF) ein. Obgleich, wie er betonte, auch bei ihm wichtige Aspekte, beispiels­weise zur Rechte­teilung, nach wie vor fehlten.

In seiner Keynote unter­stützte der bayerische Medien­mi­nister und Leiter der Bayeri­schen Staats­kanzlei Siegfried Schneider, gleich­zeitig Aufsichts­rats­vor­sit­zender des FFF, „ein unter den Ländern kompa­tibles Regelwerk“, das bislang nicht existiere, obwohl Fernseh­pro­duk­tionen häufig von mehreren Ländern gefördert würden. Schuld sei jedoch kein überzo­gener Födera­lismus der Politiker, die Wider­stände lägen vielmehr innerhalb der einzelnen Förder­ein­rich­tungen und im Wider­stand der Sender. Gerade diese würden jedoch von einer einheit­lichen Richt­linie und verläss­lichen Regelungen profi­tieren, zeigte sich Schneider überzeugt.

Im Streit über die Rechte­ver­teilung zwischen Auftrag­gebern und Produ­zenten verwies Reinhold Elschot, stell­ver­tre­tender Programm­di­rektor des ZDF und einziger Sender­ver­treter auf dem Podium auf einen „Inter­es­sen­ge­gensatz“. „Es ist eine Frage der Perspektive“, konsta­tierte Elschot. Bei den hohen Inves­ti­tionen und der wachsenden Zahl an Kanälen sei das ZDF sehr daran inter­es­siert, so viele Rechte wie möglich zu haben. Staat­liche Förderung aus Steuer­geldern solle nicht in erster Linie den Fernseh­ver­an­staltern zu Gute kommen, sondern den Produ­zenten, konterte Dr. Dietrich Reupke, Film- und Medien­re­ferent der Senats­kanzlei Berlin, und Klaus Schäfer vom FFF Bayern glaubt, dass auch die Fernseh­sender von wachsenden Rückflüssen an die Produ­zenten profi­tieren würden: TV-Förderung: Produ­zenten fordern faire Rechte­auf­teilung (Link auf PDF-Dokument, frei zugänglich)

Die Diskussion zum Nachhören auf den Seiten der Medientage: Leitlinie für TV-Förderung (frei zugänglich)