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Ute Biernat: „Unterhaltung führt in Deutschland stiefmütterliches Dasein“

Im Interview mit dem medien­po­li­ti­schen Magazin promedia (März-Ausgabe) kriti­siert Ute Biernat, Frapa-Vorsit­zende und Geschäfts­füh­rerin von Grundy Light Enter­tainment, unter anderem, dass die TV-Sender der großen Fernseh­un­ter­haltung zuwenig Aufmerk­samkeit widmeten und keinen Mut für neue Ideen und Formate hätten, die nicht weltweit bereits erfolg­reich sind: „Der Stellenwert der Unter­haltung im Deutschen Fernsehen ist noch immer nicht da, wo er hingehört.“

Der Beitrag im Wortlaut:

  • Geschäfts­füh­rerin von Grundy­Light Enter­tainment beklagt geringe Risiko­be­reit­schaft der Sender
  • Öffentlich-recht­liche Sender zeigen kein Interesse an Talent-Shows
  • Künftige Unter­hal­tungs­shows werden mehr inter­ak­tiven Spielen ähneln

„Ich träume davon, dass ein deutsches Format um die Welt zieht“

  • Interview mit Ute Biernat, Geschäfts­füh­rerin Grundy Light Enter­tainment

Grundy Light Enter­tainment wurde mit der „Goldene Kamera“ 2010 für „Das Super­talent“ in der Kategorie „Beste Unter­haltung“ ausge­zeichnet. Die dritte Staffel von „Das Super­talent“ lief bei RTL in 2009 so erfolg­reich wie nie zuvor. Bis zu 9,37 Millionen Zuschauer sahen das große Finale der Talentshow. Rund 37.000 Bewerber hatten sich für die dritte Staffel beworben. Dieses Jahr geht es nun in die vierte Staffel. Die Goldene Kamera wurde erstmalig 1965 verliehen. Seitdem hat sich der Preis zu einer der wichtigsten Auszeich­nungen im deutschen Fernsehen etabliert. Die 45. Verleihung wurde live im ZDF ausge­strahlt. „Die Preise sind vor allem für die Mitar­beiter eine offizielle Anerkennung und auch innerhalb der Branche. Gerade in der Unter­haltung gibt es nicht viele Preise und Formate“, so Ute Biernat gegenüber promedia.
Zugleich kriti­sierte die „Unterhaltungs“-Chefin der UFA, dass die TV-Sender der großen Fernseh­un­ter­haltung zuwenig Aufmerk­samkeit widmeten und keinen Mut für neue Ideen und Formate hätten, die nicht weltweit reüssiert haben. „Die Unter­haltung führt in Deutschland ein etwas stief­müt­ter­liches Dasein. Sie wird nicht richtig geliebt. Der Stellenwert der Unter­haltung im Deutschen Fernsehen ist noch immer nicht da, wo er hingehört.“

promedia: Frau Biernat, sie haben jüngst eine Goldene Kamera für das „Super­talent“ erhalten. Zählen Sie noch die Fernseh­preise, die Sie für Ihre Unter­hal­tungs­formate erhalten haben?
Biernat: Natürlich zähle ich sie, denn so viele sind es nicht. Sie sind noch an einer Hand abzuzählen. Jeder einzelne ist ein Meilen­stein in unserer Firmen­ge­schichte und für uns alle zusammen ein großer Erfolg.

promedia:
Sie können sich ständig an den Markt­an­teilen von 30 Prozent aufwärts berau­schen. Wozu braucht man noch den Jubel über Fernseh­preise?
Biernat: Die Preise sind vor allem für die Mitar­beiter eine offizielle Anerkennung und auch innerhalb der Branche. Gerade in der Unter­haltung gibt es nicht viele Preise und Formate. Das kommt eher aus der Filmge­schichte. Bei uns stehen die Preise so, dass sie für alle einsichtig sind. Ich finde sie sind eine deutliche Bestä­tigung für gute Arbeit.

promedia: Können Sie für die nächste Staffel vom „Super­talent“ mit RTL ein höheres Honorar aushandeln, da Sie jetzt die „Goldene Kamera“ erhalten haben?
Biernat: „Goldene Kamera“, goldene Preise? Nein, ich fürchte, dass es eher in die andere Richtung geht. Es ist nicht so wie bei den Oscars, wo man automa­tisch hochrechnen kann. Vielleicht kommen wir irgendwann dorthin, ich bezweifle es aber sehr.

promedia: Die Kinobranche wirbt sehr geschickt mit Ihren Preisen. Wenn ein Spielfilm den deutschen Filmpreis oder den Oscar bekommen hat, wird er erneut ins Kino gebracht. Das führt zu höheren Einnahmen…
Biernat: So lauft es bei uns nicht, das liegt aber am Genre an sich. Die Unter­haltung führt in Deutschland ein etwas stief­müt­ter­liches Dasein. Sie wird nicht richtig geliebt. Der Stellenwert der Unter­haltung im Deutschen Fernsehen ist noch immer nicht da, wo er hingehört. Ich glaube, wir teilen ein ähnliches Schicksal wie die Künstler aus der Volks­musik. Das finde ich sehr schade, weil Unter­haltung in unserem Leben einen breiten Raum einnimmt. Nur im Fernsehen nicht, obwohl Fernsehen von Anfang an ein Massen­medium war und auch noch immer ist.

promedia: Was könnte dazu beitragen, dass das Fernsehen die Unter­haltung ernster nimmt?
Biernat: Ich könnte mir eine große Enter­tain­ment­messe in Köln vorstellen. Das Rheinland ist für das Stichwort Enter­tainment präde­sti­niert. Hier ist Unter­haltung zu Hause, nicht nur wegen WDR und RTL, sondern auch wegen rheini­scher Fröhlichkeit. Viele produ­zieren gern hier, weil das Publikum begeis­terter ist als in anderen Ecken der Nation.

promedia: Warum veran­stalten Sie nicht eine solche Messe, denn Sie gehören in diesem Bereich zu den Großpro­du­zenten?
Biernat: Das kann ja noch kommen.

promedia: Glauben Sie, dass das Publikum den höheren Anteil an Unter­haltung in der Art, wie Sie sie machen, goutieren würde?
Biernat: Das glaube ich schon, sofern es gut gemacht ist. Es muss entweder eine spezielle Zielgruppe treffen, oder breit genug sein.

promedia: Gibt es neue Ideen? Ist das Casting- Thema abgehakt?
Biernat: Nein, das Casting-Thema ist nicht abgehakt. Es existieren auch inter­na­tional noch sehr erfolg­reiche Formate. Wir produ­zieren jetzt „The X Factor“. Das Casting-Thema ist so langlebig, weil es immer noch viele Träume zu erfüllen gibt, dazu zählt auch das Thema Dating und die Suche nach einem Partner.

promedia: Es ist bei Ihnen also bereits ein neues Format in Arbeit?
Biernat: Wir hatten gerade den inter­na­tio­nalen Develo­pment-Markt von Fremantle Media in London. Das ist ein firmen­in­ternes Treffen, bei dem Produ­zenten aller Länder zusam­men­kommen und berichten, was in welchem Markt los ist, was funktio­niert, was nicht funktio­niert und wer welche Themen entwi­ckelt. Es gibt einiges, was in den anderen Märkten pilotiert und umgesetzt wird. Wir dagegen müssen immer warten bis ein Format andernorts ein Erfolg ist, um es auch hier verkaufen zu können. Den deutschen Sendern fehlt der Mut, in neue Konzepte und eigene Ideen zu inves­tieren. Sie übernehmen lieber. So haben wir aber auch keine Chance, neue Ideen zu entwi­ckeln und weltweit zu vermarkten. Ich träume aber noch immer davon, dass ein deutsches Format um die Welt zieht. Es müssen nicht immer englisch­spra­chige sein. Die Träume, die wir hier träumen, sind nicht viel anders als die der Ameri­kaner.

promedia: Warum sind die TV-Sender in anderen Länder mutiger als die Deutschen?
Biernat: Das hat histo­rische Gründe. In England hat man schon immer auf eigene Formate gesetzt. Die Ameri­kaner haben sowieso jahrelang geglaubt, außer ihnen könne keiner Fernsehen machen. Sie haben lange nicht über den Teich gesehen, ob sie hier was kaufen können. Ich glaube, in Deutschland geht man lieber auf Nummer sicher. Dazu kommt auch noch die recht­liche Situation. In Deutschland sind Format-Ideen nicht urheber­rechtlich geschützt. Bedeutet, wenn man viel in ein eigen­ent­wi­ckeltes Format inves­tiert, hat man kaum Möglichkeit es schützen zu lassen.

promedia: Sehen Sie eine Trend­wende, dass die Sender wieder mehr neue Produkte in Auftrag geben?
Biernat: Nein. Das hat ökono­mische Gründe. Natürlich brauchen sie neue Inhalte, aber in Zeiten wie diesen ist neues teurer als altes, aus dem Keller aufge­wärmtes. Also braucht man beides. Dann stellt sich die Frage, in welche Richtung der Pegel ausschlägt. Ob das Verhältnis von Neupro­duktion zu Archiv 40 Prozent zu 60 Prozent oder 30 Prozent zu 70 Prozent beträgt, ist für die deutschen Produ­zenten schon ein wesent­licher Unter­schied. Ich glaube aber, dass 2010 schlimmer wird als 2009, dass es keine Trend­wende gibt. Mutig nach vorn schauen wir ja schon seit Jahren. Aber an dem Punkt, tatsächlich mit neuem Mut nach vorn zu gehen, neue Ideen umsetzen, sind wir in diesem Jahr noch nicht.

promedia: Sie sind doch in einer komfor­tablen Lage, weil man Unter­haltung nicht wieder­holen kann…
Biernat: Theore­tisch ist das richtig. Unsere Formate sind zudem viel preis­werter als fiktionale Produk­tionen.

promedia: Sie sagen theore­tisch. Und praktisch?
Biernat: Praktisch werden dennoch viele Unter­hal­tungs­shows wiederholt. Natürlich ist es schwierig, beispiels­weise die vierte Staffel von DSDS nach der siebten zu wieder­holen. Das würde keiner machen.

promedia: Nun existiert auch noch der gebüh­ren­fi­nan­zierte öffentlich-recht­liche Rundfunk. Entwi­ckeln Sie Casting­pro­jekte, die auch für ARD und ZDF reizvoll wären?
Biernat: Das ist uns bereits gelungen. Wir haben mit dem ZDF eine Musical- Castingshow produ­ziert. Die war sehr gut und hochwertig, hat aber nicht ganz die Erwar­tungs­haltung getroffen, die das ZDF damals hatte.

promedia: Bei den Zuschauern oder den Verant­wort­lichen im ZDF?
Biernat: Ich glaube auf beiden Seiten. Obwohl wir alle dachten, dass Musical ein Thema ist, das öffentlich-rechtlich affin wäre und die Zuschauer anziehen würde. Ich glaube es liegt vor allem daran, dass Casting von entschieden mehr jüngeren Zuschauern gesehen wird, als man gemein hin annimmt. Erwachsene schauen eher nur mit. Junge Leute sind aber nicht so bei den öffentlich-recht­lichen zu Hause wie sie es sein könnten.

promedia: Wenn man anderer­seits sieht welchen Erfolg RTL und auch ProSieben mit den Casting­shows haben, ist das doch ein Format, über das der öffentlich-recht­liche Rundfunk inten­siver als in der Vergan­genheit nachdenken müsste.
Biernat: Ja, und das tun sie auch, wie ich weiß. Es ist aber schwierig, weil Casting eine bestimmte Flughöhe erreicht hat. Am Anfang wäre es sicher einfacher gewesen, eine Unter­farbe zum Thema Casting zu entwi­ckeln, also eine eigene Nuance. Man kann nicht einfach einen jugend­lichen Leuchtturm in trocke­neres Gelände setzen. Man muss sich überlegen, welche Art Träume es für welche Zielgruppe gibt. Es gibt bei Fremantle Media ein schönes Format namens „She’s got the look.“ Das ist eine Casting-Sendung, eine Art Model­suche, für Frauen über 40, die in Amerika sehr erfolg­reich läuft. Gewonnen hat eine 60-jährige Afroame­ri­ka­nerin. Das finde ich total charmant, weil es sehr öffent­lich­rechtlich ist, mit ähnlichen Aufgaben spielt, aber nicht als Casting-Sendung wirkt, nicht derart polari­siert und einen anderen Ausgang nimmt als es anfängt.

promedia: Ein Format wie das „Super­talent“ ist vom Kern her öffentlich-rechtlich und müsste doch daher grund­sätzlich funktio­nieren.
Biernat: Aber nicht, wie es bei RTL läuft. Es müsste spitzer sein, also weniger Kategorien enthalten oder Cirque du Soleil-artiger sein, also magischer, aufwen­diger und mehr auf Zirkus ausge­richtet. „Super­talent“ nur mit einem anderen Namen zu versehen, würde bei ARD oder ZDF nicht funktio­nieren. Nicht aus morali­schen Gründen, sondern weil die Farbe so groß, breit und besetzt ist, dass jeder daran Anstoß nehmen würde. Einen solchen „Wettkampf der Sender“ lohnt es sich nur wenn man es konkret anders ausge­richtet entwi­ckelt.

promedia: Gibt es Interesse von öffent­lich­recht­lichen Sendern mit Ihnen zusammen in diese Richtung zu denken?
Biernat: Die öffentlich-recht­lichen Sender hätten sicherlich ein Interesse, wenn wir die nächste große Samstag­abendshow haben. Aber das muss etwas Neues sein. Sie wissen, welche Marken sie haben und schauen was dazu und darum herum passt. Sie haben Bedenken vor einem me-too-Gefühl. Jetzt haben wir mit RTL bewiesen, dass das „Super­talent“ eine unter­haltsame Art fürs deutsche Fernsehen ist. Die Öffentlich-Recht­lichen wollen nicht mit der gleichen Idee kommen.

promedia: Kann man nach fast 60 Jahren deutschem Fernsehen davon ausgehen, dass es Ideen gibt, die es noch nie gab?
Biernat: Nein. Erstens bilden wir nur das ab, was im Alltag passiert. Wir erfinden keine Trends, sondern holen sie ans Licht. Zweitens gibt es ein paar Grund­formen des Erzählens die sich sehr am Märchen­er­zählen orien­tieren. Davon gibt es auch nicht wahnsinnig viele. Die letzte große Erfindung war, den Zuschauer selbst vor die Kamera zu stellen. Andy Warhol hat damit bereits in den 60ern gelieb­äugelt. 2000 hat es in großem Umfang zum ersten Mal mit „Big Brother“ geklappt. Ein solches dokumen­ta­ri­sches und zugleich unter­hal­tendes Format existierte vorher im Fernsehen nicht.

promedia: Das würde bedeuten, dass wir die Casting­shows haupt­sächlich weiter im privaten Fernsehen sehen werden?
Biernat: Ja, das kann sein.

promedia: Ist das für ein solches Format nicht schade, weil damit die Möglich­keiten der Weiter­ent­wicklung begrenzt sind?
Biernat: Wir haben bei uns ein paar Ideen, von denen wir meinen, dass sie großartig für das öffentlich-recht­liche Fernsehen wären, vor allem, wenn man das Lokal­ko­lorit dazu nimmt, indem man beispiels­weise in der Vorauswahl sagt, dass der Norden gegen den Süden oder der Osten gegen den Westen spielt. Es gibt Ideen und ich glaube, dass es bei einer Verbindung von Sport und Casting noch große Möglich­keiten gibt. Damit muss aber einer anfangen.
Das muss nicht zur WM sein, es muss auch nicht Fußball sein. Es gibt durchaus Themen, die auf das Thema Helden und Vorbilder zielen: Wir suchen neue Helden. Daran fehlt es momentan in Deutschland.

promedia: Auf „RTL Now“ kann man sich Folgen vom „Super­talent“ für 99 Cent downloaden. Wie stark wird das genutzt?
Biernat: Dafür habe ich keine genauen Zahlen.

promedia: Was bekommen Sie von den 99 Cent ab?
Biernat: Grund­sätzlich verdienen alle, die an dem Produkt beteiligt sind, an den 99 Cent mit. Sowohl der Sender, als auch der Produzent und die Musik­firma. Das ist bisher aber verschwindend gering.

promedia: Bei GZSZ schauen sich viele Jugend­liche die Folgen vorab auf ihrem Handy an und zahlen dafür. Für Ihre Talent­shows spielen diese Verbrei­tungswege über Online oder Handy kaum eine Rolle?
Biernat: Nein, das ist eine andere Schlagzahl. Die Soaps laufen täglich. Das fortlau­fende Geschich­ten­er­zählen über mehrere Jahre hat eine andere Inten­sität und Langfris­tigkeit. Unsere Shows haben Event-Charakter, sind nur für eine bestimmte Zeit on air. Man möchte live dabei sein und nichts verpassen. Dazwi­schen laufen die Background­infos in den Magazinen, die darüber infor­mieren, was die Kandi­daten die Woche über machen. Online und Handy fallen bei uns noch nicht so ins Gewicht wie bei den Soaps.

promedia: Könnte man die Online­medien nicht stärker nutzen für die Auswahl, die Entscheidung und Einbe­ziehung der Zuschauer?
Biernat: Man könnte es im Vorfeld stärker nutzen, damit sich die Kandi­daten verstärkt online bewerben, das überlegen wir für „X Factor“. Nichts­des­to­trotz müssen wir alle zum Casting bitten und die gleichen Bedin­gungen bieten.
Wenn wir beurteilen wollen, wer weiter­kommt, können wir Dieter Bohlen nicht zu Hause einschließen, ihm einen Computer hinstellen und sagen, er soll sich die zehn Besten aussuchen.

promedia: Aber kann man nicht im Vorfeld bei Entschei­dungen den Zuschauer mehr einbe­ziehen?
Biernat: Wenn man die Zuschauer bei der Vorauswahl stärker einbe­ziehen würde, würde man einen Teil der Drama­turgie schwächen. Jeder freut sich auf die Casting­shows und fiebert mit, wer es in die Top 15 schafft. Ab hier wird der Zuschauer beteiligt. Bei den Motto­shows liegt die letzt­end­liche Beurteilung komplett bei den Zuschauern.

promedia: Was kommt nach den Casting­shows an großen Formaten?
Biernat: Welche großen Shows danach kommen, weiß ich heute noch nicht. Ich denke, dass es mehr in Richtung inter­ak­tiver Spiele gehen wird: schwierige Themen leicht gemacht, den Himmel etwas näher zur Erde ziehen. Das klingt etwas kryptisch, aber es existieren noch keine fertigen Formate, die in zwei oder drei Jahren on air gehen. Es gibt ein paar Grund­ideen, von denen ich fest überzeugt bin, dass sie gut funktio­nieren würden. Wenn aber die Zeit dafür noch nicht reif ist, muss ich die Füße still halten, warten und es immer wieder versuchen.

promedia: Wie ich Sie kenne, werden Sie die Füße dennoch nicht still halten können…
Biernat: Da kennen sie mich aber gut…

promedia: Kann man nun sagen: Trübe Aussichten für das deutsche Fernsehen?
Biernat: Nein, ich finde die gegen­wärtige Situation gerade gut. Vielleicht muss das Fernseh­an­gebot um uns herum so dünn werden, damit wir endlich mit Eigen­ent­wick­lungen punkten und landen können. Ich bin ein gnaden­loser Optimist. (JG)

Aus: promedia Nr. 3/2010, S. 29–31 – Wiedergabe mit freund­licher Geneh­migung des promedia-Verlags.