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MeToo: Außensicht eines freien Mitarbeiters auf Wulf-Mathies-Bericht zu sexueller Belästigung im WDR: System flächendeckender scheinselbständiger freier Mitarbeiterschaft

Der von Monika Wulf-Mathies am 12. September 2018 vorge­legte Abschluss­be­richt mit den Ergeb­nissen ihrer Unter­su­chungen zu den Fällen sexueller Beläs­tigung im WDR „Mehr als #MeToo“ – Die Verant­wortung des WDR als Arbeit­geber“ zeige auf, dass die Entwicklung im WDR in den vergan­genen Jahren dazu geführt habe, dass der Sender als Arbeit­geber im Management ein desolates Bild abgibt.

Zu dem Bericht formu­liert Hektor Haarkötter von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Professor für Kommu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft mit Schwer­punkt politische Kommu­ni­kation, früher viele Jahre als freier Mitar­beiter für den WDR tätiger seine kritische Außen­an­sicht und formu­liert:“ In vielen Programm­be­reichen wird über 90 Prozent des WDR-Programms von freien Mitar­beitern herge­stellt.“ Im Bereich Journa­lismus, so Haarkötter würde „journa­lis­tische Kompetenz..für eine Karriere in der öffentlich-recht­lichen Hierarchie des WDR nahezu keine Rolle“ spielen. Auch moniert er, „dass jeder kleine oder große Redakteur jeder noch so wichtigen oder unwich­tigen Sendung im WDR“ seine eigene Perso­nal­po­litik betreibe und „ziemlich unkon­trol­liert darüber“ entscheiden, „welche freien Mitar­beiter welche Beiträge herstellen“.
Er geht noch weiter, und schreibt im Artikel, dass „jeder WDR-Redakteur ziemlich willkürlich und nach Belieben Bekannte, Verwandte, Nachbarn oder Kneipen­be­kannt­schaften als freie Mitar­beiter verdingen“ könne. Aus seiner Sicht wäre es nötig, „das System flächen­de­ckender schein­selb­stän­diger freier Mitar­bei­ter­schaft der eigenen programm­prä­genden Journa­listen zu beenden und deren Tätigkeit in feste Anstel­lungs­ver­hält­nisse zu überführen. Es ist betrüblich, dass dieser wesent­liche Punkt im Abschluss­be­richt der ehema­ligen Gewerk­schaf­terin Wulf-Mathies nicht zur Sprache kommt.“ Eine Außen­sicht: Zum Wulf-Mathies-Bericht über den WDR Macht­miss­brauch mit System

Eine weitere „Binnen­sicht“ auf den Prüfbe­richt findet sich ebenfalls bei Medien­kor­re­spondenz von Sabine Rollberg, als Redak­teurin und Auslands­kor­re­spon­dentin 38 Jahre lang beim WDR beschäftigt und seit Anfang 2018 in Pension. Rollberg lehrt als Profes­sorin für Künst­le­rische Fernseh­formate an der Kunst­hoch­schule für Medien (KHM) in Köln. Sie fragt sich, ob ein Ausbau der „mittleren Hierarchie“ der Anfang der 90er begann der richtige Weg gewesen sei für den WDR. Vom 31.10.2018: Misstrauen, Neid, Kontrollwahn

(alle frei zugänglich)