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März 2020: Die Lindenstrasse soll enden / Produzenten der Serie „bestürzt“ über das Aus

Seit 33 Jahren läuft die "Linden­straße" im Ersten, doch Sonntag für Sonntag schal­teten weniger Zuschauer ein. Die Verant­wort­lichen der ARD ziehen nun die Konse­quenzen und haben sich auf der Fernseh­pro­gramm­kon­ferenz der ARD mehrheitlich gegen eine Verlän­gerung des Produk­ti­ons­ver­trags entschieden, teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln mit.
Volker Herres, Programm­di­rektor des Ersten bedauert dies, jedoch seien das Zuschau­er­interesse und unver­meidbare Sparzwänge nicht vereinbar mit den Produk­ti­ons­kosten für eine solch hochwertige Serie. Und
Jörg Schönenborn,  WDR-Fernseh­di­rektor dazu: "So sehr der Abschied auch schmerzt, können doch alle Betei­ligten sehr stolz sein, denn sie haben mit der Linden­straße geschafft, was keiner anderen deutschen Serie gelungen ist: über Genera­tionen hinweg mitten aus dem Alltag der Menschen heraus große gesell­schaft­liche und politische Themen abzubilden."   ZEIT Online: Die "Linden­straße" wird einge­stellt  (frei zugänglich)

Süddeutsche Zeitung: Die Produ­zenten Hana und Hans W. Geißen­dörfer reden über das Aus. Für Hana Geißen­dörfer sei es absurd, „dass diese Entscheidung gerade jetzt kommt, wo unsere Quote wieder steigt. Die ARD hätte über die Jahre durchaus mehr tun können, um unsere Quote zu fördern.“ Und Hans W. Geißen­dörfer, der Erfinder der Serie ergänzt: „Wir hatten sehr, sehr wenig werbe­mäßige Unter­stützung der ARD. Im Vergleich zu anderen Sendungen kann man sagen: null.“

Die Serie werde auch einge­stellt wegen den zu hohen Produk­ti­ons­kosten, heißt es, dazu die Tochter zu den „harten“ Verhand­lungen mit dem Sender: „Am Ende waren wir bereit, zum selben Preis wie in der letzten Vertrags­pe­riode zu produ­zieren. Die Aussage, dass das Aus der Linden­straße auch mit gestie­genen Produk­ti­ons­kosten begründet sei, ist nicht richtig. Im Gegenteil: Das Budget der Linden­straße ist seit 2002 nicht gestiegen.“ Der Produzent ergänzt, dass der „durch­schnitt­liche Minuten­preis des 18.50-Uhr-Sendeplatzes in der ARD bei 8750 Euro liege. Die Linden­straße aber habe darunter gelegen. Seine Produk­ti­ons­firma habe in den Verhand­lungen auch Bereit­schaft gezeigt „zum selben Preis“ weiter zu produ­zieren wie aktuell „was natürlich einem tatsäch­lichen Verlust gleich­kommt, weil man die Inflation, steigende Löhne und so weiter einrechnen muss“. Die ARD habe sich gewünscht, dass „wir mehrere Millionen im Jahr billiger werden, aber das ist eine utopische Vorstellung.“  "Wir haben nicht damit gerechnet"
(Nicht frei zugänglich)

Frank­furter Allge­meine Zeitung: "Es gibt einen Genera­tio­nen­abriss, der sich mit dem Selbst­ver­ständnis der „Linden­straße“ nicht verträgt."

Die ARD setzt der „Linden­straße“ 2020 ein Ende. Der Erfinder der Serie, Hans W. Geißen­dörfer, ist außer sich. Er hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt schreibt Michael Hanfeld und er verweist u.a. darauf, dass der WDR als produ­zie­render Sender "Mal um Mal" bei der ARD um eine Verlän­gerung des Produk­ti­ons­ver­trags gekämpft habe, dessen Kosten der Sender nicht allein stemmt. Schon bei der letzten Verlän­gerung vor drei Jahren habe es "Spitz auf Knopf" gestandenDiesmal gehen sie so ganz

DWDL: Nach 34 Jahren beendet die ARD die "Linden­straße", 2020 wird die letzte Folge ausge­strahlt. Überhaupt nicht einver­standen sind damit die Produ­zenten der Serie, Hans W. Geißen­dörfer und Hana Geißen­dörfer zeigen sich "bestürzt" und kriti­sieren die ARD für ihre Entscheidung. Die Produ­zenten: "Wir sind bestürzt und können nur unser Unver­ständnis zum Ausdruck bringen, dass die ARD es offenbar nicht mehr als ihren Auftrag sieht, die Serie fortzu­setzen, zu deren Kern es gehört, diese Haltung zu vertreten“.  Geißen­dörfers sind "bestürzt" über "Lindenstraße"-Aus

DWDL: “Die Linden­straße" ist in ihren Themen und ihren Figuren so vielfältig wie kaum eine andere Serie bei ARD und ZDF. Ihre Einstellung wird daher eine große Lücke hinter­lassen. Die Kolum­nistin Ulrike Klode hat aufge­schrieben, warum es Pläne für die Zeit nach der "Linden­straße" geben muss.  Warum die ARD die "Lindenstraßen"-Lücke füllen muss

ZEIT: Seit 33 Jahren, genauer dem 8. Dezember 1985, läuft die Linden­strasse auf dem Sende­platz sonntags um 18.50 Uhr. „Ihr Schöpfer Hans W. Geißen­dörfer schrieb die Ideale der 68er in die Drehbücher: Seid, wer und was ihr sein möchtet! Kämpft für eure Ideale! Knickt nicht ein, wenn die Normen der Gesell­schaft Nein sagen.“ Carolin Ströbele in der ZEIT: Die letzte Abend­an­dacht

ZEIT: Nun soll die erste deutsche Soap, die Linden­straße, enden. Die Zeit zeigt Bilder aus 33 Jahren TV-Geschichte  Panop­tikum der großen Fragen
(frei zugänglich)