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KI.KA-Prozess: Erster Verhandlungstag

Die Staats­an­walt­schaft Erfurt werfe Marco K. Bestech­lichkeit und Untreue vor, er soll zusammen mit dem Geschäfts­führer einer Berliner Medien­firma den Kika um 4,6 Millionen Euro geprellt haben, wovon ihm gut die Hälfte zufloss, schreibt Eike Kellermann im Tages­spiegel. Nach einem Unter­su­chungs­be­richt des für den Kika zustän­digen Mittel­deut­schen Rundfunks (MDR) liege der Schaden sogar bei 8,2 Millionen Euro, aller­dings seien die Fälle vor November 2005 verjährt: Geständnis zum Auftakt (frei zugänglich)

Der ehemalige Kika-Herstel­lungs­leiter gebe vor Gericht Betrug zu, schreibt Olaf Sundermeyer in der Frank­furter Allge­meinen. Niemand außer einem Produ­zenten sei einge­weiht gewesen. Die Idee mit den Schein­rech­nungen sei nach K.s Aussage ein Resultat seiner eigenen, immer stärker werdenden Spiel­sucht gewesen, unter der er seit 1996 leide: Das Geständnis des Hausmeisters (frei zugänglich, FAZ, 7.6.2011, Nr. 131 / Seite 33 – Medien)

Der Betrug habe Jahr 2002 begonnen, als die Koppfilm GmbH in Berlin in Schwie­rig­keiten geriet, schreibt Chris­tiane Kohl in der Süddeut­schen Zeitung. Die Firma habe die Erfolgs­sendung Beuto­lomäus für den Kika produ­ziert, doch der Auftrag für weitere Folge­pro­gramme sei an einen Konkur­renten gegangen. Daraufhin habe der damalige Programm­ge­schäfts­führer Frank Beckmann ihn nach K.s Aussage gebeten, die Sache bei Koppfilm „sozial verträglich“ abzufedern. Zu seiner Spiel­sucht habe K. gesagt, er habe damit Frustra­tionen von der Arbeit abbauen wollen, im Kika habe ein „katastro­phales Arbeits­klima“ geherrscht. Sein Problem sei gewesen, dass er als Herstel­lungs­leiter immer wieder das Budget habe „passend machen müssen“. Geld sei genug da gewesen, Beckmann habe K. sogar regel­recht aufge­fordert, das vorhandene Budget auszu­schöpfen – weil sonst der Etat im folgenden Jahr gekürzt würde: „Die Initiative kam von mir“ (SZ vom 7.6.2011 – Medien­seite)

„Natürlich hat der Kika-Betrugsfall seine mensch­liche Dimension“, heißt es in der Thüringer Allge­meinen, die sich aus „der Spann­breite zwischen den saloppen Positi­ons­be­schrei­bungen ‚Hausmeister des Kika‘ und ‚Mister Kika‘“ ergebe, aber auch in die Kindheit und Jugend des Angeklagten führe: Angeklagter im Kika-Prozess räumt Vorwürfe ein (frei zugänglich)

Die Staats­an­walt­schaft habe gegen den Beschul­digten in 29 weiteren Fällen einen zweiten Haftbefehl erlassen, bei dem es um Schmier­geld­zah­lungen und Sachleis­tungen gehe, meldet Meedia.de. Der Schaden werde auf knapp 200.000 Euro beziffert: Ex-Kika-Manager gibt Millio­nen­betrug zu (frei zugänglich)

Betrugs­fälle bei den öffentlich-recht­lichen Sendern häuften sich, stellt das Handels­blatt fest und bringt eine Klick­strecke über Betrugs­fällen, die vor Gericht landeten: Die Betrugs­fälle in öffentlich-recht­lichen Sendern (frei zugänglich)