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Sektion Dokumentation: „Realistische Preise und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte“

„Die Allianz Deutscher Produ­zenten, der maßgeb­liche Verband der hiesigen Branche, bekommt Zuwachs“, schreibt Michael Hanfeld in der Frank­furter Allge­meinen: Die Dokumen­tar­filmer stießen hinzu und bildeten nun die sechste „Sektion“ im Verband, neben Kino, Fernsehen, Enter­tainment, Animation und Werbung.

Die Dokumen­tar­filmer hätten „Lobbying bitter nötig“, so Hanfeld weiter. Es gehe um realis­tische Preise und eine faire Aufteilung der Verwer­tungs­rechte. „Wir brauchen eine Erlös­be­tei­ligung und den Erhalt der Rechte für die Produ­zenten“, zitiert er Dagmar Biller, Vorsit­zende des Sekti­ons­vor­stands. Vorbild seien Großbri­tannien und Frank­reich, wo die Dokumen­ta­risten mit den Sendern Verträge schlössen, die diesen begrenzte Sende­rechte zuwiesen, die weiteren Rechte blieben (zumindest zum Teil) bei den Produ­zenten, die „Werte bilden und auch Inves­toren gewinnen“ könnten: Die Entrech­teten (FAZ vom 15.09.2011, Nr. 215 / Seite 37 – Medien)

Dokumen­tar­filmer berich­teten von wachsenden Problemen, schreibt Claudia Tieschky in der Süddeut­schen Zeitung. Die Budgets der Sender stagnierten, Finan­zierung sei fast nur noch mit mehreren kopro­du­zie­renden Sendern möglich und schwie­riger. Das vielleicht größte Problem der Fernseh­krea­tiven sei aber die Rechtelage. Von den vielen neuen digitalen Möglich­keiten, von Media­theken, Video on Demand oder Wieder­ho­lungen auf neuen Digital­ka­nälen profi­tierten die Filme­macher derzeit noch kaum.

Die Dokumen­tar­film­pro­du­zenten-Unter­nehmer würden wohl auch darauf drängen, dass die Anstalten besser kenntlich machen, wie viel Geld sie für was ausgeben – die Budgets für Sport­rechte gegenüber denen für Infor­ma­ti­ons­pro­gramme beispiels­weise, schreibt Tieschky weiter. Das sei „eine inter­es­sante Frage an die Haupt­auf­trag­geber, die wegen ihrer üppigen Finan­zierung durch die Allge­meinheit in der Kritik stehen“. Die Dokumen­tar­filmer sähen sich „momentan als Partner der Öffentlich-Recht­lichen in der Gebüh­ren­dis­kussion“: Was bleibt (SZ vom 15.09.2011 – Medien­seite)

„In den vergan­genen Jahren sind die Ansprüche größer geworden. Das Budget ist aber nicht gestiegen“, zitiert die Nachrich­ten­agentur dapd die Sekti­ons­vor­sit­zende Dagmar Biller. Die ARD weise die Vorwürfe zurück. Sie räume dem Genre genügend Bedeutung ein, habe ARD-Programm­di­rektor Volker Herres auf einer Presse­kon­ferenz in Potsdam erklärt. „Wenn es ein wichtiges Thema gebe, werde die ARD auch den entspre­chenden Sende­platz dafür haben.“ Produ­zenten beklagen Gering­schätzung von Dokumen­tar­filmen (frei zugänglich)