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„Bertelsmann steigt ins Filmgeschäft ein“ – Update: Meldungen nicht korrekt

Heute in der medien­po­li­ti­schen Presse­schau verbreitete Aussagen verschie­dener Medien wie „Medien­riese Bertelsmann drängt in das Filmge­schäft“ (focus.de), „Bertelsmann steigt ins Filmge­schäft ein“ (horizont.net), oder „Kaum steht Thomas Rabe als neuer Lenker Bertels­manns fest, bricht der Medien­konzern in ein neues Zeitalter auf – und drängt ins Filmge­schäft“ (Werben & Verkaufen, inzwi­schen korri­giert) sind nicht korrekt.

Den Meldungen liegen wohl Artikel aus ostwest­fä­li­schen Regio­nal­zei­tungen zugrunde. Im Westfalen Blatt heißt es: „In einem Hinter­grund­ge­spräch kündigte Aufsichts­rats­vor­sit­zender Dr. Gunter Thielen am Dienstag den Aufbau vieler inter­net­naher Firmen mit Hilfe insti­tu­tio­neller Geldan­leger an. In diesen Unter­nehmen würden unter anderem Musik und Bildungs­in­halte für neue Nutzungs­formen aufbe­reitet. In Babelsberg sei eine Filmge­sell­schaft im Aufbau, die unter anderem die Rechte zur Verfilmung des Noah-Gordon-Klassikers ,Der Medicus‘ erworben habe.“ Thielen schildert Bertelsmann-Zukunft (frei zugänglich)

Beim Konkur­renz­blatt Neue Westfä­lische ist vom „Einstieg ins Filmge­schäft“ die Rede: „… nicht nur die Musik soll Bertelsmann neuen Flair verleihen. Die Bertelsmann-Filmge­sell­schaft, geführt von Wolf Bauer und Nico Hoffmann, bereitet gerade die Verfilmung von Noah Gordons ,Der Medicus‘ vor. ,Das wird unser erster Block­buster‘, hofft Thielen.“ Stühle­rücken bei Bertelsmann (frei zugänglich)

Daraus wurde die ebenfalls auf den Seiten des Westfalen Blatts nachzu­le­sende dpa-Meldung: „Medien­riese Bertelsmann drängt in das Filmge­schäft. In der Potsdamer Filmstadt Babelsberg baue der Konzern zusammen mit Produzent Nico Hofmann eine neue Filmge­sell­schaft auf, sagte Aufsichts­rats­vor­sit­zender Gunter Thielen den Zeitungen ,Neue Westfä­lische‘ und ,Westfalen-Blatt‘.“ Bertelsmann drängt in das Filmge­schäft (frei zugänglich)

Anmerkung der Redaktion: Über das Projekt „Der Medicus“, auf das in den Artikeln Bezug genommen wird, ist aller­spä­testens seit November 2010 bekannt, dass es von der 2008 gegrün­deten UFA Cinema produ­ziert wird. Da veröf­fent­lichte die Filmstiftung NRW nämlich eine entspre­chende Förder­ent­scheidung: „Der Me­di­cus“ in Köln – Film­stif­tung NRW för­dert Ver­fil­mung des Best­sel­lers von Noah Gor­don (frei zugänglich)

Und dass die UFA schon lange mit Bertelsmann verbunden ist, ist zumindest in Medien­kreisen ebenfalls keine Überra­schung. Einzel­heiten sind auch auf den Seiten der UFA nachzu­lesen: UFA – Faszi­nation einer großen Geschichte (frei zugänglich)