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Nefzer: Wir brauchen mehr Mut für die Filmförderung

Gerd Nefzer ist ein Profi, wenn es um visuelle Effekte geht. Zum zweiten Mal ist einer seiner Filme mit einem Oscar ausge­zeichnet worden. Oft geht die goldene Statue nicht nach Deutschland. Kein Wunder, sagt Nefzer. «Es reicht nicht aus, nur Filmhoch­schulen zu bauen. Man muss auch bereit sein, die Filme fördern und sich zu kümmern.» Es gehe keineswegs darum, Strea­ming­dienste wie Netflix, Amazon oder Apple TV zu unter­stützen, sagte Nefzer weiter. «Es geht vielmehr um die Standorte und die Arbeits­plätze, die wir aufbauen und unter­stützen müssen.» Keineswegs fehle es an der Ausbildung. «Tolle Filmhoch­schulen gibt es in Deutschland genug. Aber wo sind die Produ­zenten, die auch mal etwas riskieren?», sagte der 56-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die Studios in England seien ausge­bucht, während sich viele in Deutschland von einem Auftrag zum nächsten hangeln müssten. Filmför­derung müsse zudem stärker bundesweit gedacht werden. Sie sei aber nach wie vor von Bundesland zu Bundesland unter­schiedlich. Außerdem braucht es aus Sicht Nefzers nicht immer hochklassige Werke für den großen Erfolg. Bestes Beispiel dafür sei die Tragi­ko­mödie «Coda», die in diesem Jahr als erste Streaming-Produktion den Oscar als bester Film gewonnen hat. «Das ist eine einfache Story und ein großar­tiger Film», sagte Nefzer. Zu Lesen bei WELT, am 30. März 2022.