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Pressemitteilung

Kürzung der Anreizförderung für Film- und Serienproduktion ist ein enttäuschendes Signal für den Filmstandort Deutschland

Berlin, den 22.11.2023 – Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film und Fernsehen, die Arbeits­ge­mein­schaft Dokumen­tarfilm (AG DOK), die Deutsche Filmaka­demie und der Produzent*innenverband sehen in der erneuten Kürzung der Anreiz­för­derung für Film- und Serien­pro­duktion in Deutschland ein enttäu­schendes Signal der Bundes­po­litik an die deutsche Filmwirt­schaft.

Die Verschärfung der bereits im Haushalts­entwurf vorge­se­henen Kürzungen in der Berei­ni­gungs­sitzung des Haushalts­aus­schusses des Deutschen Bundestags auf jeweils rund 44 Mio. Euro schwächt den Filmstandort erheblich. Die wirtschaft­liche Filmför­derung mit den drei Instru­menten DFFF I, DFFF II und GMPF ist Voraus­setzung für Produk­ti­ons­un­ter­nehmen und -stätten, um in einem globalen Wettbewerb zu bestehen. Unter den derzeit heraus­for­dernden Rahmen­be­din­gungen wird den Produ­zen­tinnen und Produ­zenten mit den zusätz­lichen Einschnitten ein weiteres Stück Planungs­si­cherheit genommen und Produk­tionen wie Arbeits­plätze gefährdet.

Für zusätz­liche Verun­si­cherung sorgt die Nachricht, dass das Finanz­mi­nis­terium die Haushalts­sperre auf nahezu den gesamten Bundes­haushalt ausweitet. Antrag­stel­lende brauchen jetzt umgehend Klarheit über die Behandlung von Anträgen zu den drei Förder­instru­menten, insbe­sondere in den Fällen, bei denen durch einen vorge­zo­genen Maßnah­men­beginn die Drehar­beiten bereits laufen.

Björn Böhning, CEO der Allianz Deutscher Produ­zenten: „Diese fatale Entscheidung des Bundes­tages erhöht die Dring­lichkeit einer struk­tu­rellen Reform. Die Verbände der Filmwirt­schaft haben hierfür konkrete Vorschläge vorgelegt und die Beauf­tragte für Kultur und Medien hat die Umsetzung einer großen Reform zum 1. Januar 2025 in Aussicht gestellt. Es gilt jetzt alle Anstrengung darauf zu verwenden, diesen ehrgei­zigen Zeitplan zu erfüllen.“

Susanne Binninger, Ko-Vorsit­zende der AG DOK: „Die Bundes­re­gierung und auch die Länder sind nun umso mehr gefordert, damit der Filmstandort Deutschland endlich wieder sein kreatives und wirtschaft­liches Potenzial entfalten kann. Dafür braucht es das gemein­schaft­liche Engagement für eine grund­le­gende Reform mit einem wettbe­werbs­fä­higen Anreiz­system und einer Inves­ti­ti­ons­ver­pflichtung.“

Benjamin Herrmann, Vorstands­vor­sit­zender der Deutschen Filmaka­demie: „Diese überra­schende Entscheidung verun­si­chert sowohl die deutsche Filmbranche als auch inter­na­tionale Partner und bedeutet einen echten Rückschritt. Umso mehr hoffen wir, dass die angedachte Struk­tur­reform der deutschen Filmfi­nan­zierung, wie von der BKM angekündigt, zum Tragen kommt. Die Kreati­vität und Produk­ti­vität am hiesigen Standort bedürfen dringend einer Stärkung“.

Erwin M. Schmidt, Geschäfts­führer des Produzent*innenverbandes: „Die Förder­instru­mente DFFF I, DFFF II und GMPF sind essen­tielle Schwung­geber für die Branche, ihre Schwä­chung führt zu weniger Drehar­beiten, Still­stand in den Studios und einem Abbau von Arbeits­plätzen – aber auch zu weniger Programm­an­gebot und Vielfalt für die Zuschauer*innen. Eine zukunfts­si­chere Reform der Filmför­derung und Finan­zierung ist daher wichtiger denn je.“

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