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DFFF auf 50 Mio. Euro gekürzt

Der Haushalts­aus­schuss des Bundes­tages habe offenbar wie von der Regierung vorge­schlagen eine Kürzung des Deutschen Filmför­der­fonds beschlossen, schreibt Uwe Mantel bei DWDL.de. In einer sogenannten „Berei­ni­gungs­sitzung“ habe der Haushalts­aus­schuss des Deutschen Bundes­tages am Donnerstag offenbar wie von der Regierung vorge­schlagen beschlossen, die Mittel des Deutschen Filmför­der­fonds (DFFF) von 60 auf 50 Millionen Euro Jahr, also um immerhin 16,7 Prozent, zu kürzen. Bei der Produ­zen­ten­al­lianz stoße das auf Unver­ständnis – zumal zugleich der gesamte Etat von Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters um 118 Millionen Euro gewachsen sei: Produ­zenten beklagen Kürzung der Filmför­derung (frei zugänglich)

Eine von Studio Babelsberg in Auftrag gegebene Studie habe Mitte Oktober eindringlich vor dieser Kürzung gewarnt, berichtet Blickpunkt:Film. Schon eine Kürzung um sechs Mio. Euro könne der Studie zufolge zu einem Rückgang des Filmpro­duk­ti­ons­vo­lumens in Deutschland um rund 49 Mio. Euro führen. Ende Oktober habe sich dann eine Allianz aus mehr als 60 namhaften Vertretern des deutschen und deutsch­spra­chigen Films in einem Offenen Brief an Bundes­kanz­lerin Angela Merkel gewandt, mit der Bitte, die drohende DFFF-Kürzung noch abzuwenden und sogar auf eine Aufsto­ckung des Förder­instru­ments hinzu­wirken. Kritik an der Kürzung habe es u.a. von ver.di und der Produ­zen­ten­al­lianz gegeben, die die aktuelle Entscheidung so kommen­tiert habe: „Wir haben dargelegt, dass ein angemessen ausge­stat­teter DFFF nicht nur für Wachstum, Beschäf­tigung und Innovation in der Filmpro­duktion sorgt, sondern auch sehr schnell zu deutlichen Steuer-Mehrein­nahmen führt“, habe die Produ­zen­ten­al­lianz. Das alles scheint der Regierung der Großen Koalition gleich­gültig zu sein. Wir müssen feststellen, dass es der Filmbranche nicht gelungen ist, mit ihren Argumenten die Politik zu überzeugen. Die absehbar negative Entwicklung wird alle, die in unserem Land für den Film arbeiten, deutlich spürbar treffen.“ Haushalts­aus­schuss nickt DFFF-Kürzung ab

Die Filmbranche habe sich von Kultur­staats­mi­ni­serin Grütters mehr erwartet, schreibt Chris­tiane Peitz im Tages­spiegel. Die Warnungen und Proteste der Filmin­dustrie seien vergeblich gewesen: Mit den zehn Millionen weniger stehe die inter­na­tionale Wettbe­werbs­fä­higkeit der Filmin­dustrie auf dem Spiel, habe es von Seiten des Filmstudios Babelsberg geheißen. Deutschland riskiere, dass Großpro­duk­tionen von Tarantino bis George Clooney nun in andere Länder abwandern, nach Osteuropa, Großbri­tannien oder Kanada. Die Produ­zen­ten­al­lianz habe die Entscheidung „unver­ständlich, sachlich falsch und eine für das Filmland Deutschland im Ergebnis schlechte Entscheidung“ genannt. Ein angemessen ausge­stat­teter DFFF sorge „nicht nur für Wachstum, Beschäf­tigung und Innovation in der Filmpro­duktion, sondern auch zu deutlichen Steuer-Mehrein­nahmen“: 118 Millionen Euro mehr für die Kultur (frei zugänglich)