Skip to main content
News

Rundfunkbeitrag: Noch mehr Mehreinnahmen? (Update)

„Der Rundfunk­beitrag erweist sich als wahre Geldma­schine“, schreibt Joachim Huber im Tages­spiegel. Würden die Experten der Kommission zur Ermittlung des Finanz­be­darfs (KEF) des öffentlich-recht­lichen Rundfunks bislang von Mehrein­nahmen in Höhe von 1,15 Milli­arden Euro in der laufenden Gebüh­ren­pe­riode bis 2016 ausgehen, melde „Bild“ am heutigen Dienstag, dieses Plus würde auf 1,5 Milli­arden Euro steigen. Das wären fast 380 Millionen Euro mehr als bislang prognos­ti­ziert. Vertreter von ARD und ZDF wollten sich auf Anfrage zu diesen Zahlen nicht äußern. Aktuell nähmen ARD, ZDF und Deutsch­land­radio fast acht Milli­arden Euro (pro Jahr, Anm. d. Red.) an Rundfunk­bei­trägen ein: 1,5 Milli­arden Euro mehr für ARD und ZDF (frei zugänglich)

Sollten die öffentlich-recht­lichen Sender in den kommenden Jahren tatsächlich deutlich mehr einnehmen als bisher kalku­liert, dürfte der Druck auf eine weitere Absenkung des Rundfunk­bei­trags zunehmen, berichtet Blickpunkt:Film. Die Produ­zen­ten­al­lianz hatte in der Vergan­genheit gefordert, die Mehrein­nahmen teilweise ins Programm zu inves­tieren. Alexander Thies, Gesamt­vor­stands­vor­sit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz, habe die Forderung im Dezember 2013 wie folgt gegründet: „Das ist dringend erfor­derlich, weil die Budgets der öffentlich-recht­lichen Sender seit vielen Jahren zumindest stagnieren, meistens aber sogar fallen. Ein ‚Tatort‘ zum Beispiel – immerhin ein Leuchtturm des deutschen Fernseh­films – wird heute für etwa 75 Prozent des Budgets von 2004 gemacht, wenn man Inflation und Mittel­kür­zungen zusam­men­rechnet. Und das sieht man den Programmen leider auch an. Die Grenze des Machbaren ist erreicht. Deutsche Produ­zenten sind zu Effizienz-Experten geworden, innovative Inhalte wie zum Beispiel die hochge­lobten neuen Serien, die wie ‚Gefähr­liche Seilschaften‘ ja keineswegs alle aus den USA kommen, sind hierzu­lande schon lange nicht mehr zu machen. Deshalb fordern wir, einen Teil der Mehrein­nahmen für eine Quali­täts­of­fensive in das Programm zu inves­tieren. Das Film- und Fernseh­schaffen in unserem Lande bildet Realität ab, unterhält, amüsiert, berührt – spiegelt also die Lebens­welten der Menschen in vielfäl­tiger Weise. Gutes, quali­fi­ziertes Fernsehen muss dieser Gesell­schaft auch zur Selbst­re­flexion und Identi­täts­ver­si­cherung auch etwas wert sein.“ Rundfunk­beitrag: Geldschwemme für ARD und ZDF