Skip to main content
News

„DFFF-Hypothek für 2016“

Ein Interview mit Produ­zen­ten­al­liant-Kinosek­ti­ons­vor­stand Uli Aselmann zur prekären Situation beim DFFF in Blickpunkt:Film habe im Büro von Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters Wellen geschlagen, meldet Blickpunkt:Film. Aselmann habe darin von nahezu „täglichen Hilfe­rufen“ von Mitglieds­un­ter­nehmen berichtet. Selbst einige Produ­zenten, die Drehstarts für Anfang bis Mitte Oktober geplant hätten, seien Ende August noch völlig im Unklaren darüber gewesen, ob sie die beantragten DFFF-Mittel tatsächlich bekommen. Hinter­grund sei bekann­ter­maßen die Tatsache, dass die DFFF-Antrags­summe den erstmals auf 50 Mio. Euro geschrumpften Topf bereits im Juni überstieg.

Dem Eindruck, die Produ­zenten würden in dieser Situation alleine gelassen, trete man von Seiten der BKM jedoch entschieden entgegen, so Blickpunkt:Film weiter. In einem Schreiben an Alexander Thies, den Vorsit­zenden des Gesamt­vor­standes der Produ­zen­ten­al­lianz, habe die Kultur­staats­mi­nis­terin ein Angebot formu­liert, nach dem man Anträge erst im Haushaltsjahr 2016 bewil­ligen könne. Es sei aber „grund­sätzlich nicht ausge­schlossen“, Anträgen auf Zustimmung zum vorzei­tigen (sprich: in diesen Fällen dem ursprünglich geplanten) Drehbeginn bereits 2015 statt­zu­geben. Alexander Thies habe „prompt“ reagiert der BKM für „diesen kurzfris­tigen und in der aktuellen Notsi­tuation konstruk­tiven Vorschlag“ gedankt. Dadurch könne „für viele Unter­nehmen, Projekte und Filmschaf­fende das Schlimmste verhindert werden."

Es gebe laut Blickpunkt:Film jedoch „einen offen­sicht­lichen Haken“: „Da keine zusätz­lichen Haushalts­mittel zur Verfügung stehen, wird dies dann den DFFF-Ansatz des Jahres 2016 (50 Mio. Euro) entspre­chend belasten“, habe Grütters geschrieben. Zu befürchten stehe also nicht etwa nur eine Wieder­holung, „sondern mögli­cher­weise sogar eine Poten­zierung des Problems im kommenden Jahr“. Auf Anfrage habe sich das Büro der Kultur­staats­mi­nis­terin dazu zunächst nicht äußern wollen. Auch eine weitere Frage sei unbeant­wortet geblieben: Denn der an den Bundesrat übermit­telte Haushalts­entwurf 2016 scheine zu offen­baren, dass zwei Mio. Euro aus dem DFFF-Topf für das kommende Jahr bereits unabhängig von der aktuellen Situation ander­weitig verplant wurden – und das jeweils zur Hälfte in 2015 und 2014.

Der Vorstands­vor­sit­zende der Produ­zen­ten­al­lianz habe jeden­falls trotz seines Lobes für die jetzige Notlösung gemahnt: „Auf längere Sicht wird das Problem eines signi­fikant unter­fi­nan­zierten DFFF durch den Vorgriff auf Mittel für 2016 aller­dings noch verschärft. „Jetzt ist es nicht nur für uns Produ­zenten, sondern für die gesamte deutsche Filmwirt­schaft entscheidend, dass der DFFF so bald wie möglich mindestens wieder auf das Niveau angehoben wird, das er bereits 2014 hatte: 70 Mio. Euro pro Jahr.“ Nur so könne der DFFF seine Kraft als Anreiz­in­strument für inter­na­tionale Großpro­jekte in Deutschland und seine Funktion als Wirtschafts­turbo und Jobma­schine entfalten: DFFF-Hypothek für 2016