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ARD Eckpunkte 2.0 (Update): „Umfangreichste Verbesserung in der Geschichte der Fernsehauftragsproduktion in Deutschland“

Das Papier der „Eckpunkte 2.0“, das die ARD zur künftigen Ausge­staltung der Beauf­tragung von TV-Auftrags­pro­duk­tionen am Donnerstag vorlegte, könne „einen Paradig­men­wechsel in der deutschen Fernseh­land­schaft einläuten“, schreibt Jens Mayer in der tages­zeitung und zitiert Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Christoph Palmer: „Das ist die umfang­reichste Verbes­serung in der Geschichte der Fernseh­auf­trags­pro­duktion in Deutschland, die wir bei einem Sender erreicht haben.“ Dass ausge­rechnet die schwer­fällige föderale ARD diesen Schritt auf die Produ­zenten zugeht, während das ZDF und noch weniger die Privaten bislang noch keine Anstalten gemacht hätten, sich auf konkrete Gespräche einzu­lassen, rechne der Produ­zen­ten­al­lianz-Vorsit­zende Alexander Thies der ARD hoch an. Durch das Engagement der ARD-Vorsit­zenden Karola Wille und Christine Strobl, Geschäfts­füh­rerin der ARD-Filmein­kaufs­ge­sell­schaft Degeto, habe es die Möglichkeit gegeben, die Grundlage für die „Erschaffung des bestmög­lichen Programms“ zu legen: „Ihr könnt das? Dann liefert jetzt mal“  (frei zugänglich)

Bereits seit einigen Jahren machten die Produ­zenten Druck, weil sie die Eckpunkte für Vertrags­be­zie­hungen zu deutschen TV-Sendern als nicht besonders zeitgemäß erach­teten, schreibt Christian Meier in der Welt. „Mehr Geld und bessere Kondi­tionen wollen zwar viele, aber nachvoll­ziehbar ist das Ansinnen der Produ­zenten allein schon, weil sich die Medien­land­schaft seit der Digita­li­sierung beispiels­weise hinsichtlich der Verwer­tungs­mög­lich­keiten so grund­legend verändert hat.“ Ende der vergan­genen Woche seien „in einem bemer­kens­werten Papier“ neue Eckpunkte definiert worden, zu denen sich die ARD einseitig gegenüber Produ­zenten verpflichte. Das Ganze habe seinen Preis: Die ARD habe bei der zustän­digen Kommission zur Ermittlung des Finanz­be­darfs (KEF) 50 Millionen Euro zusätz­liche Mittel in der Gebüh­ren­pe­riode ab 2017 angemeldet, pro Jahr versteht sich. Auch wenn die KEF den Rundfunk­beitrag für Haushalte von derzeit 17,50 Euro monatlich reduzieren möchte, solle sie dem Ansinnen mit Wohlwollen gegen­über­stehen, „heißt es aus dem Bauch der Anstalten“: Ob das Fernsehen damit wirklich besser wird? (frei zugänglich)

„Wie es in Sender­kreisen heißt, hat die KEF die von der ARD beantragte Steigerung ihres Programm-Etats von jährlich 700 Millionen Euro um 2,3 Prozent nur moderat auf 2,1 Prozent korri­giert“, schreibt auch Kai-Hinrich Renner in seiner „Medienmacher“-Kolumne im Handels­blatt. „Anstandslos durch­ge­winkt“ hätten die Prüfer demnach die mit dem neuen Eckpunkte-Papier über fairere Vertrags­be­din­gungen mit TV-Produ­zenten verbun­denen Ausgaben. KEF-Geschäfts­führer Tim Schönborn mochte sich mit Rücksicht auf das noch laufende Prüfver­fahren nicht äußern: Die KEF hat ein Herz für Programm-Macher (frei zugänglich)