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ARD Eckpunkte 2.0 (Update II): „Die größte Reform der vergangenen 50 Jahre“

Mit der den neuen ARD-Eckpunkten für die Fernseh­auf­trags­pro­duktion werde die Produ­zen­ten­land­schaft neu vermessen, zitiert epd Medien Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Christoph Palmer. Es handele sich um „die größte Reform der vergan­genen 50 Jahre“. Durch die gesamte Verbes­serung der Vergü­tungen würden sich die Produk­ti­ons­kosten für die ARD um zwölf bis 15 Prozent erhöhen, habe Palmer dem epd gesagt. Darin seien aller­dings auch höhere Vergü­tungen für Urheber wie Regis­seure und Drehbuch­au­toren enthalten. Am stärksten von den neuen Regelungen würden aufwendige Dokumen­ta­tionen profi­tieren, habe Palmer gesagt, weil diese bisher am stärksten unter der Unter­fi­nan­zierung gelitten hätten: ARD und Produ­zenten einigen sich über Vertrags­be­din­gungen (epd Medien Nr. 6, 5.2.2016., S. 12, nicht online zugänglich)

Kaum sei die ARD-Filmin­ten­dantin Karola Wille Anfang Januar turnus­mäßig ARD-Vorsit­zende geworden, lege sie ein neues Eckpunk­te­papier vor, das den Produ­zenten spürbar entgegen kommt, kommen­tiert Ulrich Höcherl in Blickpunkt:Film. Lange genug hätten sich Deutsch­lands Produ­zenten mit ihren dominie­renden Produk­ti­ons­partnern bzw. Auftrag­gebern, den öffentlich-recht­lichen Fernseh­sendern, über inzwi­schen regel­mäßig anfal­lende Kosten streiten dürfen, die genauso regel­mäßig nicht anerkannt worden seien. „Die neue Selbst­ver­pflichtung ist ein guter Schritt, dem andere folgen sollten.“ Die öffentlich-recht­liche Seite zeige sich „immer noch recht hartleibig, wenn es auch ums faire Verteilen aller anfal­lenden Rechte geht“. Zu stark sähen die Sender die Produ­zenten immer noch als verlän­gerte Werkbank an, an der nach ihren Bedin­gungen Programm­stunden im Akkord verfertigt werden. „Starke, vernünftig kapita­li­sierte Partner auf Augenhöhe sorgen aber für eine ganz andere Qualität bei der Programm­ent­wicklung. Immerhin hat die ARD, haben Frau Wille und Frau Strobl für ein Signal gesorgt, das auch die Kollegen vom ZDF und vom Privat­fern­sehen hören sollten.“ – Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg!

In einer Umfrage zu den „Eckpunkten 2.0“ lässt Blickpunkt:Film einige Branchen­ver­treter zu Wort kommen: Dagmar Biller, Vorsit­zende der Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Dokumen­tation („Für uns Dokumen­tar­filmer sind die neuen Eckpunkte ein Rettungs­anker.“), Heinrich Schaf­meister, Vorstand BFFS („Der BFFS begrüßt nach wie vor die Bemühungen um Kalku­la­ti­ons­rea­lismus.“),  Uwe Petzold, VDD („… begrüßt, dass sich in der Eckpunk­te­ver­ein­barung zwischen der ARD und der Produ­zen­ten­al­lianz die Bereit­schaft ausdrückt, der struk­tu­rellen Unter­fi­nan­zierung der ARD-Auftrags­pro­duk­tionen endlich entge­gen­zu­wirken und Kalku­la­ti­ons­rea­lismus herzu­stellen“), Cornelia von Braun, Vorstands­vor­sit­zende BVC („…  ist froh, dass das Gewerk des Casting Directors, ohne dessen Arbeit ein Film nicht mit Leben gefüllt wird, nun auch in den Kalku­la­tionen berück­sichtigt wird.“) und Arno Ortmair, Vorstand VDFP („Ein wichtiger und guter Schritt in die richtige Richtung“): Was die Branche zu den neuen ARD-Eckpunkten sagt

In der aktuellen „Vote & Quote“-Umfrage zu den Eckpunkten 2.0 fragt Blick­punkt Film: „Führen die neuen Eckpunkte zwischen ARD und Produ­zen­ten­al­lianz zu einer Verbes­serung der wirtschaft­lichen Situation der Produ­zenten?“