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Pressemitteilung

Animation Germany @ Berlinale 2018 stellt den ‚Animation Plan for Europe‘ vor

Perspek­tiven für die deutsche Anima­tions- und VFX Branche in Europa

In Berlin wurde am Dienstag den 20. Februar ein Europäi­scher Aktionsplan für die Anima­tions-und VFX Branche vorge­stellt. Er umfasst das Thema Talente, Markt­zu­gänge und Finanzen. Was viele nicht wissen: Animation und VFX gehören im Bereich Film zu den sehr gefragten deutschen Export­gütern. Dies sind gute Voraus­set­zungen, um deutsche Produ­zenten und Studios erfolg­reicher zu machen – wenn die notwen­digen Mittel dafür zur Verfügung stehen.

20. Februar 2018 – Animation Germany hat Christian Davin, Präsident von CARTOON (inter­na­tional association to support the animation industry, funded by Creative Europe) als Keynote Speaker einer exklu­siven Branchen­ver­an­staltung während der Berlinale einge­laden, um notwendige Anpas­sungen der Rahmen­be­din­gungen für die Branche zu thema­ti­sieren.

Das Potential der Branche ist in Deutschland nicht jedem bewusst, aber Anima­ti­ons­filme sind Export­schlager in der Hitliste von German Films (‚Happy Family‘, Richard the Storck‘, ‚Der kleine Vampir‘ – Quelle: Export Hitliste deutscher Kinofilme, 2017), die Visual Effects für ‚Guardians of the Galaxy 2‘ sind Oscar nominiert und wesentlich von einem deutschen Studio produ­ziert worden. An ‚Game of Thrones‘, einer der erfolg­reichsten TV Serien, haben digital artists aus einem deutschen Studio mitge­ar­beitet. Aber die vorhan­denen Poten­tiale werden noch bei weitem nicht ausge­nutzt.

Zeitgemäße Ausbil­dungs­an­gebote, erleich­terter Markt­zugang und an die Branche angepasste Finan­zie­rungs­in­stru­mente sind die Schlüs­sel­fak­toren, um die Entwicklung der Unter­nehmen und Fachkräfte in Europa zu stärken und die Abwan­derung von Talenten aufzu­halten. Christian Davin stellte den ‚Animation Plan for Europe‘ am gestrigen Diens­tag­nach­mittag in den Studios von Trixter Berlin vor. Es trafen sich und disku­tierten führende Vertreter der Anima­tions-, VFX und Postpro­duc­tion­s­branche, Vertreter der Förde­rungen, des Wirtschafts­mi­nis­te­riums und der Beauf­tragten des Bundes für Kultur und Medien (BKM).

Die Veran­staltung wurde von Tania Reichert-Facilides, Geschäfts­füh­rerin von Animation Germany eröffnet. Sie wies darauf hin, dass Unter­nehmen in Deutschland ein so starkes Leistungs­port­folio hätten, um auch inter­na­tional durch­starten zu können. Es sei notwendig, dieses sichtbar zu machen und bedürfe struk­tu­reller Weichen­stel­lungen, um die wirtschaft­liche Entwicklung anzuschieben. Diese Anliegen von Animation Germany liegen in Überein­stimmung mit den medien­spe­zi­fi­schen Zielset­zungen des Koali­ti­ons­ver­trages der zukünf­tigen Bundes­re­gierung. Reichert-Facilides begrüßte besonders Christian Davin, der als Sprecher von Animation Europe e.V. die Anliegen der natio­nalen Verbände bündelt und gegenüber der EU vertritt.

Danach präsen­tierte Christian Sommer, CEO von Trixter Berlin GmbH, sein Unter­nehmen, das auch Gastgeber der Veran­staltung war. Er wies in seiner Funktion als Vorstands­mit­glied des VTFF Verband Techni­scher Betriebe für Film- und Fernsehen e.V. auf die Bedeutung der Initiative Animation Germany hin. Diese habe zum Ziel, Lobby für die deutsche Branche (Animation und VFX) zu machen. Insbe­sondere die inter­na­tionale Wettbe­werbs­fä­higkeit der Branche solle gestärkt werden, betonte er.

Christian Davin präsen­tierte in seiner Keynote Speech den aktuellen Stand der Diskussion mit dem EU Parlament in Brüssel. Zu den drei zentralen Punkten nahm er wie folgt Stellung.

Talent and skills: Die Branche arbeite mit einer Schlüs­sel­tech­no­logie, die innova­ti­ons­ge­trieben sei. Eine enge Zusam­men­arbeit zwischen Wissen­schaft und Industrie, Studios unter­ein­ander sowie Inhalten und techno­lo­gi­schen Möglich­keiten seien notwendig, um an der dynami­schen techno­lo­gi­schen Entwicklung dran zu bleiben. Nur so können attraktive Arbeits­plätze für Fachkräfte erhalten bleiben und neu geschaffen werden (in Frank­reich wandern 30% der Fachkräfte Animation und über 60% der Fachkräfte VFX nach der Ausbildung ins Ausland ab, in Deutschland gibt es dazu keine verbind­lichen Zahlen. Die Werte sind aber vermutlich noch höher.).

Access to market and promotion: Um den Markt­ein­tritt für neue Entwick­lungen zu erleichtern, wäre ein Kurzfilm­pro­gramm für Innova­tionen denkbar, das TV-Sender in Zusam­men­arbeit mit Produ­zenten und Studios Raum für neue Formate gäbe, die im nächsten Schritt als TV-Serie oder für die große Leinwand entwi­ckelt werden können.
Der Aufbau von Marken sei Teil der Entwicklung von IPs, daher müsse man neue Vermark­tungs­mo­delle finden, die schon in der frühen Phase einer Produktion mit einbe­zogen werden können. Dies stärkt die Wettbe­werbs­fä­higkeit der europäi­schen Branche insgesamt.
Ein Weg dahin seien europäische Kopro­duk­tionen, die nicht nur inter­na­tional wettbe­werbs­fähige Budgets finan­zierbar machten, sondern den inter­na­tio­nalen Aspekt in der Vermarktung durch frühzeitige Partner­schaften erleichtern würden.

Financing: Das Ziel müsse sein, der Branche entspre­chende Finan­zie­rungs­in­stru­mente zur Verfügung zu stellen und die Finan­zierung zu erleichtern, damit das wirtschaft­liche Potential von europäi­scher Animation und VFX sich voll entfalten könne.

Da es in Europa die Tendenz gäbe, dass klassische Vertriebswege, insbe­sondere TV-Sender, immer weniger in neue Inhalte inves­tierten, müssten Produ­zenten zunehmend Rechte abgeben, um Finan­zie­rungs­lücken zu schließen oder den Cashflow zu finan­zieren. Ansätze, um dem entge­gen­zu­wirken, seien „debt-financing of cashflow, equity financing with a clear business modell behind (requires expertise to assess credit risk)“ sowie ein Förder­system, dass der Innova­ti­ons­dy­namik dieser techno­lo­gie­ge­trie­benen und kapital­in­ten­siven Branche gerecht würde, erfor­derlich.

Der offizielle Teil ging in einen angeregten Branchentalk mit den Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Branche über.

Material:

DOWNLOAD: New: The European Animation Plan
Zum Trailer European Animation
Zum Trailer Animation Germany

CHRISTIAN DAVIN
Docteur en Droit (France) and Master of Laws (Canada)
Christian Davin started his profes­sional career in 1975 as an inter­na­tional Business lawyer specia­lized in uranium mining. In 1989, after a drastic career turn, he became president of France Animation. After the sale of the company in 1997 to France Telecom, he founded his own production and distri­bution company, Alphanim, which was sold ten years later to Gaumont.
From 1989 until 2007 he has produced over 900 hours of animation for television and cinema. He led the Animation Producers’ Union (SPFA) from 1989 to 2009. He is now an investment partner into Monello Produc­tions (France) and into WOW Unlimited (Canada). He also acts as consultant for Monello Produc­tions and is the President of CARTOON since 2009.

Kontakt zu Animation Germany:
Tania Reichert-Facilides, Tel.: +49 89 9901850-40, Email: team@animationgermany.de

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz) ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 250 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TVEnter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.

ANIMATION GERMANY wird finan­ziert durch die Filmfö­de­rungs­an­stalt FFA, die German Films Service + Marketing GmbH (german films) und die Länder­för­derer (FilmFern­seh­Fonds Bayern GmbH (FFF Bayern), MFG Filmför­derung Baden-Württemberg, Mittel­deutsche Medien­för­derung MDM, Film- und Medien­stiftung NRW GmbH, Filmför­derung Hamburg Schleswig-Holstein, nordmedia – Film- und Medien­ge­sell­schaft Niedersachsen/Bremen mbH).

ANIMATION GERMANY
is the new label to promote German animation/VFX producers, produc­tions and studios abroad. It aims to strengthen the compe­ti­ti­veness of the German industry and help it to generate a higher profile and presence on the inter­na­tional market. The label has the task of bringing together and developing struc­tural measures which will encourage inter­na­tional co-produc­tions.

ANIMATION GERMANY’S
share­holders are German Producers Alliance – Film & Television und
Fernsehen und VTFF Verband Techni­scher Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ANIMATION
GERMANY is supported by a super­visory board that consist of three industry stake­holders:
Animation Production Day Stuttgart, German Films and AG Anima­ti­onsfilm.

Animation Germany UG i. Gr.
Balan­strasse 73 Haus 9
84521 München
Geschäfts­füh­rerin: Tania Reichert-Facilides
team@animationgermy.de
www.animationgermany.de