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Arbeitsschutz bei Filmproduktionen

Laut Gewerk­schaften habe sich das Problem verschärft, dass lange Arbeitstage in der Filmbranche die Regel sind, schreibt Sebastian Erb in der tages­zeitung und führt das Beispiel der teamWorx-Produktion „Die Grenze“ an. Dort habe es durch heftige Unwetter Verzö­ge­rungen und dann „einige 18-Stunden-Tage“ gegeben, worauf es „einem zuviel“ geworden sei. Der Unbekannte habe das Amt für Arbeits­schutz Berlin angerufen, das Kontrol­leure an den Set geschickt habe.

Der gültige Übergangs­ta­rif­vertrag sehe vor, dass die vom Arbeits­zeit­gesetz festge­schriebene Maximal­ar­beitszeit von zehn Stunden am Tag überschritten werden kann, wenn „regel­mäßig und in erheb­lichem Umfang bezahlte Arbeits­be­reit­schaft“ vorliegt, schreibt Erb und zitiert Prof. Dr. Johannes Kreile, Geschäfts­führer der Sektion TV der Produ­zen­ten­al­lianz: „Bei einer Filmpro­duktion arbeiten nicht alle die ganze Zeit wie am Fließband“, mehr als 12, 13 Stunden Arbeit am Tag seien sowieso „der absolute Einzelfall“. Für „viele Filmleute“ klinge eine solche Aussage laut Erb „wie Hohn“. 14, 16, manchmal auch bis zu 20 Stunden Arbeit am Tag gebe es immer wieder, berich­teten Branchen­in­sider. Aber: Nicht alle fänden es schlimm, wenn länger gearbeitet wird als die üblichen 50 Stunden in der Woche, denn Überstunden würden meist gut vergütet. „Doch immer mehr spüren gesund­heit­liche Folgen.“

Im neuen Tarif­vertrag für die rund 25.000 auf Produk­ti­ons­dauer beschäf­tigten Film- und Fernseh­schaf­fenden in Deutschland solle eine tägliche Maximal­ar­beitszeit festge­schrieben werden, so Erb weiter. Die Gewerk­schaft fordere eine Obergrenze von zwölf Stunden, die Produ­zen­ten­al­lianz gehe davon aus, dass man sich auf 13 Stunden einigen wird: Täglich 18 Stunden Teamwork (frei zugänglich)