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ARD Eckpunkte 2.0: „In Deutschland ein Novum“

Die ARD-Sender und die Produ­zen­ten­al­lianz hätten sich auf Richt­linien für ausge­wogene Vertrags­be­din­gungen und eine faire Aufteilung der Verwer­tungs­rechte verständigt, meldet die Süddeutsche Zeitung. Mit „Eckpunkte 2.0“ lieg nun nach zweijäh­rigen Gesprächen eine umfas­sende Neure­gelung der wechsel­sei­tigen Rechte und Pflichte vor, habe die Inter­es­sen­ver­tretung der TV-Produ­zenten am Donnerstag mitge­teilt. Die ARD habe eine „Selbst­ver­pflich­tungs­er­klärung für die zukünftige Ausge­staltung von Fernseh-Auftrags­pro­duk­tionen beschlossen“. Damit bestehe nun für die teil- und vollfi­nan­zierten Auftrags­pro­duktion der Genres Fiktion, Unter­haltung und Dokumen­tation ARD-weit eine einheit­liche Grundlage – „in Deutschland ein Novum“: ARD einigt sich mit TV-Produ­zenten (frei zugänglich)

Nichts weniger als „eine Neuver­messung der Fernseh­auf­trags­pro­duktion in Deutschland“ habe der Produ­zen­ten­al­lianz-Vorsit­zende Alexander Thies die Eckpunkte genannt, schreibt Markus Ehrenberg im Tages­spiegel. Rund 700 Millionen Euro gebe die ARD im Bereich Auftrags­pro­duktion jährlich aus, was modernen Produk­ti­ons­be­din­gungen offenbar nicht mehr gerecht wurde. Insbe­sondere würden die Bereiche Kalku­lation und Rechte neu geregelt. Erstmals erhielten Produ­zenten die Möglichkeit, bei teilfi­nan­zierten Auftrags­pro­duk­tionen ihren Anspruch auf Teile der Rechte geltend zu machen, um sie selbst zu verwerten: Produ­zenten von ARD-Auftrags­pro­duk­tionen werden besser gestellt (frei zugänglich)

Künftig akzep­tiere der Sender­verbund realis­ti­schere Produk­ti­ons­kal­ku­la­tionen, berichtet Blickpunkt:Film. Produ­zenten könnten Kosten geltend machen, die sie bisher nicht erstattet wurden. Dazu zählten etwa die Ausgaben für einen Producer, projekt­be­zogene Rechts­be­ra­tungs­kosten und bei fiktio­nalen Serien ab sechs Folgen ein Headautor. Dieser Kalku­la­ti­ons­rea­lismus führe laut Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Christoph E. Palmer zu einer umfang­reichen Verbes­serung von Produk­ti­ons­budgets. ARD-Filmin­ten­dantin Karola Wille rechnee aufgrund der neue Eckpunkte sowie urheber­recht­licher Verpflich­tungen bis 2020 mit Mehrkosten von 200 Mio. Euro, ein entspre­chender Mehrbedarf sei bei der KEF angemeldet: Neue Eckpunkte: ARD hebt Budgets an

Zu dem Eckpunkte-Papier gehöre auch das neue sogenannte Leistungs­modell, berichtet Meedia.de. Für die Innova­ti­ons­prämien sollen pro Jahr sollen dafür 3,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Bei der Vergabe sollten nach einem Punkte­system unter anderem Nominie­rungen und Auszeich­nungen bei wichtigen TV-Preisen und Festivals berück­sichtigt werden – etwa beim Grimme-Preis, Deutschen Fernseh­preis oder bei der Berlinale. „Wir wollen die ganze Breite der Genres fördern“, habe die ARD-Vorsit­zende Karola Wille bei der Vorstellung der Eckpunkte gesagt. Die Prämien seien zweck­ge­bunden und sollten für die Entwicklung neuer TV-Projekte für die ARD verwendet werden: Neues Eckpunk­te­papier: ARD will Produ­zenten künftig besser stellen (frei zugänglich)

Innova­tionen fördern wolle man auch, indem man Entwick­lungs­kosten unabhängig von der Verwirk­li­chung der Stoffidee übernimmt, sofern ein Produzent etwa zur Teilnahme an einem Pitch aufge­fordert wurde, schreibt Alexander Krei bei DWDL.de. Zudem wuüden sieben Regeln für einen guten Pitch festge­halten: Begrenzung der Teilneh­mer­zahlen, trans­pa­rentes Procedere, konkrete Vorgaben, sichere Finan­zierung und sicherer Sende­platz, Erstattung von Pitching-Kosten, Ideen­schutz, einheit­liche und fortlau­fende Betreuung. Alexander Thies von der Produ­zen­ten­al­lianz habe sich hocher­freut gezeigt: „Man kann die ARD zu ihrem Weitblick, dem Mut und der Innova­ti­ons­be­reit­schaft beglück­wün­schen. In der Fernseh­auf­trags­pro­duktion in Deutschland wird ein neuer Abschnitt beginnen.“ Karola Wille habe gesagt: „Quali­tativ hochwertige TV-Produk­tionen können nur entstehen, wenn der Partner­schaft zwischen der ARD und den deutschen TV-Produ­zenten ausge­wogene Vertrags­be­din­gungen und eine faire Aufteilung von Verwer­tungs­rechten zu Grunde liegen. Produ­zenten sind unver­zichtbare Partner zur Erfüllung unseres öffentlich-recht­lichen Auftrags.“ – Eckpunkte 2.0: ARD stellt Produ­zenten bei Auftrags­pro­duk­tionen besser (frei zugänglich)