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„ARD und ZDF investieren zu wenig Geld in ihr Programm“

„Gutes Fernseh­pro­gramm kostet:“ Was Pay-TV–Anbieter wie Netflix oder Amazon längst verstanden hätten, scheine bei ARD und ZDF noch nicht so recht angekommen zu sein, schreibt Tatjana Kersch­baumer im Tages­spiegel. Die Öffentlich-Recht­lichen Sender verwen­deten weit weniger Geld auf die Programm­pro­duktion, als ihnen von der Kommission zur Ermittlung des Finanz­be­darfs der Rundfunk­an­stalten (KEF) eigentlich zugestanden werde. Wie der Spiegel berichte, habe die ARD zwischen 2009 und 2012 knapp 94 Millionen Euro weniger für ihr Programm ausge­geben, als bewilligt wurde. Das ZDF habe sogar 142 Millionen Euro weniger in seine Sendungen inves­tiert als ursprünglich vorge­sehen. Anstatt das Geld für innovative, neue TV-Formate zu verwenden, würden mit dem Großteil der Summe statt­dessen die Perso­nal­kosten der Sender gedeckt: ARD und ZDF inves­tieren zu wenig Geld in ihr Programm (frei zugänglich)

Dass ARD und ZDF mehr Geld ins Programm inves­tieren sollen, gehöre seit Jahren zu den Forde­rungen der deutschen TV-Produ­zenten, heißt es dazu in der Vorab-Meldung bei Spiegel online. Unter­stützung dafür bekämen sie nun aus der Politik. Der für Medien zuständige Staats­se­kretär in Nordrhein-Westfalen, Marc Jan Eumann (SPD), wolle die öffentlich-recht­lichen Sender dazu verpflichten, dass sie die für Programm­aus­gaben bewil­ligten Gelder auch tatsächlich für Programm verwenden müssen. Ginge es nach Eumann, der seinen Vorschlag demnächst in die Rundfunk­kom­mission der Länder tragen wolle, könnten ARD und ZDF also knapp 60 Millionen Euro im Jahr mehr für Filme oder Dokumen­ta­tionen einsetzen. Die Summe sei bescheiden, dürfte die Produ­zenten aber freuen. Mehr Geld trage dazu bei, an „frühere Quali­täts­stan­dards“ anzuknüpfen und die „beschä­menden Verhält­nisse zu mildern, in denen zu viele Kreative und Filmschaf­fende leben“, heiße es bei der Produ­zen­ten­al­lianz: SPD-Medien­po­li­tiker Eumann will ARD und ZDF auf Programm­in­ves­ti­tionen verpflichten (frei zugänglich)

Der Artikel im Spiegel: Inves­ti­ti­ons­pflicht für ARD und ZDF (Der Spiegel 6/2015, S. 121 – Medien)