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ARD-Vorsitzende Karola Wille: „Moderator und Überredungskünstler“

In einem ausführ­lichen Interview in der Frank­furter Allge­meinen erklärt die ARD-Vorsit­zende und MDR-Inten­datin Karola Wille, es sei ein „Missver­ständnis“,  dass nur vierzig Prozent der Einnahmen ins Programm gegeben würden: „Bei der Größen­ordnung von angeblich vierzig Prozent unserer Einnahmen, die wir fürs Programm ausgeben, handelt es sich um eine bestimmte Kategorie im Berech­nungs­system der Kef. Bei dieser geht es aber nur um den Ankauf und die Beauf­tragung von Programmen und die Vergü­tungen der freien Mitar­beiter. Das gesamte Hörfunk­an­gebot, die eigenen Produk­tionen wie zum Beispiel Nachrichten, unsere Korre­spon­denten, die Festan­ge­stellten, die für das Programm arbeiten – all das fließt in diese Berechnung gar nicht ein. Das sind aber auch Programm­kosten.“

„Wir haben zu Beginn des Jahres eine Selbst­ver­pflichtung abgegeben, die unter anderem beinhaltet, dass wir Auftrags­pro­duk­tionen künftig realis­ti­scher kalku­lieren. Wir stellen die Frage: Was kostet eine Auftrags­pro­duktion in unserer heutigen Welt? Welche Kosten­fak­toren gehören dazu? Wir werden da mehr inves­tieren und haben das auch bei der Kef angemeldet und teilweise bewilligt bekommen. Es wird von 2017 an definitiv mehr Geld in Auftrags­pro­duk­tionen fließen,“ erläutert Karola Wille die „Eckpunkte 2.0“. Bei der Antwort auf die Frage, wie viel das sei („Das sind rund 10 Millionen Euro im Beitrags­zeitraum 2017 bis 2020.“) ist der FAZ aller­dings eine entschei­dende „1“ abhanden gekommen: Tatsächlich handelt es sich um 110 Mio. Euro.

„Da ist nix mit Super-Inten­dantin“, beant­wortet Wille  die Frage ob eine ARD-Vorsit­zende „Modera­torin oder Super-Inten­dantin“ sei. „Mein Kollege Lutz Marmor hat gesagt, man müsse möglichst sympa­thi­scher Reprä­sentant nach außen und nach innen Moderator und Überre­dungs­künstler sein. In Zeiten, in denen so viel in Bewegung ist, füge ich hinzu: Impuls­geber sollte man auch sein.“ In der jetzt frei zugäng­lichen Online-Fassung wurde der (1)10-Mio.-Fehler korri­giert: „Über manche Zahlen staune ich selbst“ (frei zugänglich, FAZ von Mittwoch, 29.6.2016, S. 16 – Medien)