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Pressemitteilung

Aufschwung des deutschen Films muss verstetigt werden

Allianz Deutscher Produ­zenten begrüßt positive Ansätze bei der Novel­lierung des Filmför­der­ge­setzes

Berlin, 24. April 2008 – Die gestie­genen Besucher­zahlen für deutsche Spiel­filme im ersten Quartal 2008 und die guten Erfah­rungen, die im Jahr 2007 mit dem neu einge­führten Deutschen Filmför­der­fonds gesammelt wurden, lassen die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen auf ein erfolg­reiches Filmjahr 2008 hoffen. Der Produ­zen­ten­verband geht davon aus, dass auch weiterhin Rahmen­be­din­gungen geschaffen werden müssen, um diese positive Entwicklung zu verste­tigen. Dazu sollte auch das novel­lierte Filmför­der­gesetz (FFG) entscheidend beitragen, dessen Entwurf sich gegen­wärtig in der Diskussion befindet und das am 1. Januar 2009 in Kraft treten soll.

Die Produ­zenten-Allianz stimmt mit dem Staats­mi­nister für Kultur und Medien überein, dass das FFG eine wichtige Säule der Sicherung einer vielfäl­tigen Produk­ti­ons­tä­tigkeit in Deutschland darstellt. Sie begrüßt insbe­sondere, dass der Staats­mi­nister in dem Entwurf für ein neues FFG die Produ­zenten in ihrem Bemühen unter­stützt, die Sender künftig zu verpflichten, bei dem Erwerb von Verwer­tungs­rechten an geför­derten Filmen gewisse Mindest­kon­di­tionen zu Gunsten der Produ­zenten einzu­halten. Auch die vorge­sehene Verkürzung der Sperr­fristen für der Kinoaus­wertung nachfol­gende Auswer­tungs­formen wird grund­sätzlich begrüßt. Den inter­na­tio­nalen Auswer­tungs­stan­dards würde es aller­dings entsprechen, wenn die Regel­sperr­frist für eine Video- und Video-on-Demand-Verwertung verkürzt und auf vier Monate festgelegt würde.

Gleich­zeitig vermissen die Produ­zenten jedoch notwendige Weichen­stel­lungen zugunsten einer Stärkung der Filmpro­duktion in Deutschland:

So konfron­tiert der Entwurf die Filmher­steller mit dem Vorschlag einer erheb­lichen Kürzung der Referenz­för­der­mittel um de facto ein Viertel. Das würde einen schwer­wie­genden Rückschlag für die durch die Maßnahmen der letzten Jahre ermög­lichte positive Entwicklung des Markt­an­teils des deutschen Films bedeuten. Gerade die Referenz­film­för­derung stellt nämlich nach Überzeugung vieler Produ­zenten das wirkungs­vollste Finan­zie­rungs­mittel dar. Die Produ­zenten-Allianz plädiert daher eindringlich dafür, von der Kürzung der Referenz­film­för­der­mittel in der vorge­se­henen Höhe abzusehen.

Einer gleich­mä­ßigen Belastung aller Nutznießer einer florie­renden deutschen Filmwirt­schaft wider­spricht es auch, wenn der Entwurf des neuen FFG weder für TV-Sender noch für Telekom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­nehmen eine gesetz­liche Abgabe­pflicht festlegt. Dies muss umso mehr verwundern, als den Verwer­tungs­in­ter­essen der Sender gleich­zeitig durch eine Verkürzung der Pay-TV- und Free-TV-Sperr­fristen sehr weit entgegen gekommen werden soll und die Telekom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­nehmen weltweit den bedeut­samsten Wachs­tums­markt im audio­vi­su­ellen Bereich darstellen. Die Einbe­ziehung neuer Verwerter in die Abgabe­pflicht erscheint deshalb als eine der Kernziele der FFG-Novelle.

Für Alexander Thies, Vorsit­zender des Vorstands der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, bietet die Novel­lierung des Filmför­der­ge­setzes eine gute Chance, die wirtschaft­liche Basis der Produ­zenten weiter zu stärken, indem den Konse­quenzen, die sich aus der Digita­li­sierung der Medien ergeben, noch deutlicher Rechnung getragen werde. „Die Kernfragen sind dabei für uns die bessere Verwertung unserer Rechte und eine angemessene Einbe­ziehung aller Verwerter unserer Filme in die Filmför­derung“, betont der Vorstands­vor­sit­zende. „Die Produ­zenten-Allianz“, so Alexander Thies, „wird in den Anhörungen und Diskus­sionen mit den Abgeord­neten des Deutschen Bundes­tages und dem Staats­mi­nister für Kultur und Medien in den nächsten Wochen ihre neuge­wonnene Kraft und Autorität einsetzen, damit unsere Änderungs­vor­schläge Eingang in das neue FFG finden.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, deren Gründungs­ver­sammlung am 3. März 2008 in Berlin statt­ge­funden hat, ist ein Zusam­men­schluss aus mehreren Verbänden von Spielfilm – und Fernseh­pro­du­zenten. Sie umfasst derzeit mehr als 70 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus dem Bereich Kinofilm, TV-Fiktion und TV-Enter­tainment. Alleine in der Sektion Kino sind ca. 25 Kinopro­du­zenten vertreten, die mit ihrem Mitein­ander von großen und selbstän­digen kleinen Firmen einen reprä­sen­ta­tiven Querschnitt der Produk­ti­ons­wirt­schaft im Bereich Kinofilm darstellen.