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Bilanz der vierjährigen Amtszeit von Kulturstaatsministerin Monika Grütters

Nie war das Kultur­staats­mi­nis­terium so mächtig, nie hatte es so viel Geld. Und das Humboldt-Forum? Ist erfreulich, sagt Monika Grütters in einem Interview mit dem Kultur­kor­re­spon­denten Jörg Häntzschel in der Süddeut­schen Zeitung. Auf die Frage nach ihrer Macht äußert sie: "Jemand auf Bundes­ebene in einem Ressort, für das die Länder zuständig sind, ist nur begrenzt einfluss­reich." Sie konsta­tiert aber, dass es in ihrem Amt wichtig sei Debatten anzuregen und vor Kontro­versen nicht zurück­zu­schrecken. und sie wünschte sich "immer ein Mehr an Gestal­tungs­mög­lich­keiten, aber ich habe nicht an einem Zuwenig gelitten."Alles außer zu wenig  (SZ, 22.9.2017, Feuil­leton)

Die Zeit: Die Behörde der Kultur­be­auf­tragten (BKM) leiste mit ihrem 1,6-Milliarden-Euro-Etat eine Menge, aber  "in Zeiten der Haushalts­über­schüsse" sei Kultur "keine Raketen­wis­sen­schaft mehr" so Die Zeit in ihrer Bilanz der Arbeit von Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters. Die Filmpo­litik wird nicht erwähnt im Artikel, dafür aber auf die Begren­zungen der Behörde hinge­wiesen: Das meiste Geld sei schon vorab "langfristig verplant" und es gäbe nur einen "gewissen Grad" in der Bundes­kul­tur­po­litik der sich frei entwi­ckeln könne. Die Förderung sei zwar "beträchtlich" aufge­stockt worden, aber die Förderung scheine, so die Zeitung: "zu zerlaufen und beliebig zu werden". Dies läge aber auch zu "..einem gewissen Maß" daran, dass sich Abgeord­neten "image­trächtige Kultur­pro­jekte im Wahlkreis direkt aus dem Bundes­haushalt finan­zieren lassen" würden.
Für die kommende Legis­la­tur­pe­riode schreibt Thomas E.Schmidt im Artikel: Wenn das BKM künftig zu einem eigenen Bundes­mi­nis­terium aufge­wertet würde, eine Forderung der Grünen, dann sei das BKM darauf kaum vorbe­reitet. Insgesamt aber konsta­tiert er steht die Kultur­po­litik des Bundes "vor einer Art Neujus­tierung: Sie wird europäi­scher werden und ihre Kompe­tenzen redefi­nieren." Ist es Frau Grütters’ Schuld, wenn es in der deutschen Kultur­po­litik so wenig Neues, Kluges, Schönes gibt? (Print: Die Zeit 39/2017)

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