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Pressemitteilung

Bundeshaushalt 2016: DFFF soll unterfinanziert bleiben – „Falsches Signal für den Film in Deutschland“

Berlin, 3. Juli 2015 – Der Etat der Staats­mi­nis­terin für Kultur und Medien ist im Regie­rungs­entwurf für den Bundes­haushalt 2016 um ca. 60 Millionen Euro gesteigert worden. „Es ist ein großar­tiges Signal für die Kultur in Deutschland, die auch 2016 mit zusätz­lichen Mitteln im Kultur­haushalt des Bundes weiter gestärkt wird“, zitiert eine entspre­chende Presse­mit­teilung Monika Grütters. Dass sich darin kein Hinweis darauf findet, dass die neuer­liche Erhöhung auch dazu verwendet wird, den im vergan­genen Jahr erneut um 10 Mio. Euro auf nunmehr 50 Mio. Euro gekürzten Deutschen Filmför­der­fonds DFFF wieder auf mindestens 60 Mio. Euro aufzu­stocken, wie es nicht nur von der gesamten Kino- und Filmbranche, sondern auch vom Deutschen Bundesrat gefordert wurde, erfüllt die deutschen Filmpro­du­zenten mit Enttäu­schung.

„Dass der DFFF weiter auf der vollkommen unzurei­chenden Höhe von 50 Mio. Euro gehalten werden soll, ist ein betrüb­liches Signal für die Filmkultur in Deutschland“, erklärt Uli Aselmann, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Kino. „Dies ist umso bitterer, weil der BKM-Etat insgesamt wieder angehoben werden soll. Es ist für uns Produ­zenten nicht nachvoll­ziehbar, wie die Kultur­staats­mi­nis­terin auf der einen Seite wiederholt Risiko- und Experi­men­tier­freude für den deutschen Film fordert und ihm auf der anderen Seite eine ausrei­chende Finan­zierung verweigert. Denn gerade für innovative und riskante Projekte wie den von Frau Grütters oft und vollkommen zu Recht gerühmten Filmpreis-Gewinner ‚Victoria‘ ist der DFFF als automa­tische – nämlich gremi­en­un­ab­hängige – Förderung ein essen­zi­eller Finan­zie­rungs­be­standteil.“

„Die Kürzung kostet Arbeits­plätze und hat für unsere Produk­tionen mit unseren Partnern, den Filmschaf­fenden, wie auch uns Produ­zenten selbst, erheb­liche Auswir­kungen“, erläutert Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz. „Die Misere wird dadurch verschärft, dass es kein Verfahren zur Zuordnung der Mittel bei der abseh­baren überbor­denden Nachfrage gibt, obwohl die Mittel­knappheit durch die Kürzung absehbar war. So laufen die Firmen nach jahre­langen Vorbe­rei­tungen, die Filmpro­jekte und der Antrag beim DFFF erfordern, in die Inves­ti­ti­ons­falle. Das bedeutet einen weiteren bitteren Vertrau­ens­schaden für den DFFF, dessen Wirkung besonders auch auf auslän­dische Partner bei inter­na­tio­nalen Kopro­duk­tionen fatal sein wird. Die Kürzung des DFFF um 10 Mio. Euro, die im Bundeshalt 2016 offenbar nicht rückgängig gemacht werden soll, bewirkt, dass über 60 Millionen Euro an Produk­ti­ons­wert­schöpfung verloren gehen, den Verlust von hunderten Arbeits­plätzen und fehlende Steuer­ein­nahmen, die den durch die DFFF-Kürzung ‚einge­sparten‘ Betrag deutlich übersteigen.“


Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint über 230 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.