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Debatte öffentlich- rechtlicher Rundfunk

Die Debatte über die Zukunft des öffentlich-recht­lichen Rundfunks ist gegen­wärtig in vollem Gange, zu dem Staats­ver­trags­entwurf haben sich in der Online-Anhörung mehr als 2.600 Bürger, Insti­tu­tionen und Verbände geäußert. 

Auch die ARD-Gremi­en­vor­sit­zen­den­kon­ferenz (GVK) bezieht Stellung zum Diskus­si­ons­entwurf zu Auftrag und Struk­tur­op­ti­mierung des öffentlich-recht­lichen Rundfunks. Nach einge­hender Beratung, auch in den jewei­ligen Rundfunk- und Verwal­tungs­räten, legt die GVK in ihrer Stellung­nahme in 26 Punkten ausführlich dar, worauf es aus ihrer Sicht ankommt. „Um der Reform in der Praxis zum Durch­bruch zu verhelfen, sind aus Sicht der gesetz­lichen Aufsichts­organe aber noch eine Reihe von Präzi­sie­rungen bzw. Anpas­sungen der geplanten Änderungen im Bereich der Quali­täts­kon­trolle, der Auftrags­be­schreibung, des Modus der Beauf­tragung sowie der Finanz­kon­trolle nötig,“ so zu lesen in der Stellung­nahme, die auf der Webseite der GVK abrufbar ist.

 

Sachsen-Anhalts CDU will laut einem Bericht „Das Erste“ abschaffen, Boris Johnson gleich die ganze BBC

Was hinter diesen Angriffen auf öffentlich-recht­liche Sender steckt, ist aller­dings komplexer, als die Schlag­zeilen erscheinen lassen. Die CDU von Sachsen-Anhalt wollte nicht nur den Anstieg des Rundfunk­bei­trags verhindern, jetzt plant sie auch noch die Abschaffung vom ARD-Haupt­pro­gramm „Das Erste“. So in etwa könnte die Zusam­men­fassung einer Geschichte lauten, über die die Mittel­deutsche Zeitung berichtet hat.

In dem WELT Artikel Kleine Geschichte der „Abschaffung des Ersten“ nimmt der Redakteur Christian Meier die  Entwick­lungen in Sachsen- Anhalt und Großbri­tannien der letzten Tage und Wochen in den Blick.

 

Reaktionen der SPD-Bundes­tags­fraktion

Zu den Äußerungen des parla­men­ta­ri­schen Geschäfts­führers der CDU-Landtags­fraktion in Sachsen-Anhalt, Markus Kurze, zum öffentlich-recht­lichen Rundfunk äußerte sich gestern auch der neue kultur- und medien­po­li­tische Sprecher der SPD-Bundes­tags­fraktion, Helge Lindh, in einer Presse­mit­teilung.

Lindh kriti­sierte, dass „die CDU Sachsen-Anhalt die ARD abschaffen“ will, weil ihr deren Bericht­erstattung nicht gefalle. „Dieser ideolo­gisch motivierte Angriff gegen den öffentlich-recht­lichen Rundfunk sei für die SPD-Bundes­tags­fraktion nicht hinnehmbar.

Doch von einer Abschaffung „der ARD“ war nie die Rede, die Überle­gungen der CDU-Landtags­fraktion bezogen sich ausschließlich auf das „Erste“, das Gemein­schafts­pro­gramm der ARD. Und auch das will die CDU in Sachsen-Anhalt nicht abschaffen, sondern umwandeln. „Den Unter­schied zwischen dem „Ersten“ und der ARD sollte ein medien­po­li­ti­scher Sprecher einer Bundes­tags­fraktion kennen“, so Helmut Hartung in einer kriti­schen Betrachtung des neuen medien­po­li­ti­schen Sprechers der SPD-Bundes­tags­fraktion, am 19.1. 2022 in dem Artikel Von medien­po­li­ti­scher Kompetenz abgeschaltet auf medienpolitik.de.

 

ARD-Gremien wollen an der Unter­haltung festhalten.

Die Vorsit­zenden der gesetz­lichen Aufsichts­organe der ARD-Anstalten wollen an dem Unter­hal­tungs-Auftrag der Öffentlich-Recht­lichen festhalten. „Jede Verengung, zum Beispiel auf einen elitären Unter­hal­tungs­be­griff, ist abzulehnen“, heißt es in einem Statement zu den Reform­plänen der Länder. Auch eine „trenn­scharfe Abgrenzung unter­schied­licher Genres“ sei weder „praktisch leistbar, noch rechts­sicher durch­führbar“. Unterm Strich sehen die ARD-Gremien in dem Entwurf des Medien­än­de­rungs­staats­ver­trags „die Chance auf eine grund­le­gende, zukunfts­wei­sende Reform des öffentlich-recht­lichen Rundfunks“.

Zu lesen in dem DWDL Artikel ARD-Gremien wollen nicht an Unter­haltung rütteln von Alexander Krei vom 17.01.2022.