Als erster eigenständiger deutscher Preis zeichnet der von der Produktionsallianz und der Stadt Laupheim verliehene Carl Laemmle Produzentenpreis seit 2017 die Verdienste bedeutender Produzentenpersönlichkeiten aus und ehrt damit zugleich die besondere Leistung aller Produzent:innen im kreativen und wirtschaftlichen Prozess des Filmschaffens. Der Carl Laemmle Produzentenpreis 2025 geht an die Produzentin und Drehbuchautorin Gabriele M. Walther. Erstmals in diesem Jahr kamen die Nominierungen für den Ehrenpreis aus den Sektionen der Produktionsallianz.
Zur Preisträgerin
Gabriele M. Walther ist geschäftsführende Gesellschafterin der Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH. 1984 gründete sie zusammen mit Ulrich Edel die Ulrich Edel Film Produktion. Mit der Gründung der Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH 1986 setzte sie ihre unternehmerische Karriere mit dem Schwerpunkt Comedy und Animation fort. Sie produzierte zahlreiche publikumswirksame Comedyserien, Kinderfilme, Kinodramen und Dokumentationen. Im Segment Animation ist sie mit Produktionen wie „Der Kleine Drache Kokosnuss“, „Ritter Rost“, „Prinzessin Lillifee“ und „Felix“ eine der Marktführerinnen in Deutschland.
Sie setzt aber nicht nur als Geschäftsführerin und Gesellschafterin der Caligari Film- und Fernsehproduktion erfolgreich Maßstäbe, Gabriele M. Walther engagiert sich zudem mit Nachdruck für die Förderung und die Interessen von Frauen in der Film- und Fernsehbranche. Anlässlich der Veröffentlichung der u.a. von ihr initiierten „Produzentinnenstudie“ kritisierte sie einmal mehr die strukturelle Benachteiligung von Produzentinnen. Mit dem von ihr gegründeten Event MEDIVA bringt Gabriele M. Walther seit 2018 Entscheiderinnen der Medienbranche zusammen und schafft einen Ort von Frauen für Frauen mit wechselnden Schwerpunkten und Gästen aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Film.
Die mit den Produzent:innen Wiebke Andresen (Letterbox Film), Christian Beetz (Beetz Brothers Film) und Jean-Young Kwak (Amalia Film) sowie Moderator Louis Klamroth („Hart aber fair“) und Filmmäzen Adrian Kutter (Gründer Biberacher Festspiele) hochkarätig besetzte Jury ehrt Gabriele M. Walther „für ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit, ihren unternehmerischen Mut und ihren prägenden Beitrag zum deutschen Animationsfilm.“ Die Jury würdigt damit eine Produzentin, „die mit Pioniergeist, kreativer Kraft und der Förderung von Frauen in der Medienbranche den Geist Carl Laemmles in besonderer Weise weiterträgt.“
Die Preisverleihung findet am 19. September 2025 im festlichen Ambiente des Schlosses Großlaupheim statt. Laupheim ist die Geburtsstadt Carl Laemmles und zieht mit der Preisverleihung jährlich über 400 prominenten Gäste aus Filmbranche, Politik, Wirtschaft und Medien an. Die feierliche Gala und der anschließende Empfang bieten neben der Ehrung der Preisträger:innen auch Raum für inspirierende Gespräche, Begegnungen und das Knüpfen neuer Kontakte.
Zum Carl Laemmle Produzentenpreis
Der Carl Laemmle Produzentenpreis wurde erstmals im Jahr 2017 anlässlich des 150. Geburtstags des Filmpioniers und Erfinders von Hollywood Carl Laemmle durch die Produktionsallianz gemeinsam mit Carl Laemmles Geburtsstadt Laupheim ins Leben verliehen. Seither wurden zahlreiche renommierte Persönlichkeiten der deutschen Filmbranche ausgezeichnet: Roland Emmerich (2017), Regina Ziegler (2018), Stefan Arndt (2019), Prof. Nico Hofmann (2020), Dr. Gabriela Sperl (2022), Thomas Kufus (2023) sowie Martin Moszkowicz (2024) gehören zu den Preisträger:innen, die mit ihrem Lebenswerk und ihren wegweisenden Beiträgen zum deutschen und internationalen Filmschaffen in Erinnerung bleiben.
Der Carl Laemmle VFF Talentpreis
Im Jahr 2025 wird der traditionsreiche Carl Laemmle Produzentenpreis erstmals um eine zukunftsorientierte Kategorie erweitert: Aufstrebende Produzent:innen, die sich mit ersten Projekten auf dem freien Markt präsentieren, werden künftig mit dem von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestifteten Carl Laemmle VFF Talentpreis ausgezeichnet.
Der Carl Laemmle VFF Talentpreis richtet sich gezielt an Produzent:innen, die den Schritt in die professionelle Film- und Fernsehbranche bereits gegangen sind und sich mit ersten Produktionen als kreative wie unternehmerische Talente behaupten. Diese Phase des produzentischen Schaffens ist entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung der Branche, da sie eine Vielzahl an wirtschaftlichen, logistischen und kreativen Herausforderungen mit sich bringt. Ganz im Sinne Carl Laemmles fördert der Carl Laemmle VFF kreatives produzentisches Potenzial sowie die wertvolle Vernetzung zwischen etablierten Branchenvertreter:innen und aufstrebenden Talenten.
Der Carl Laemmle VFF Talentpreis ist mit 15.000 EUR dotiert.
Bereits die Nominierung für den Carl Laemmle VFF Talentpreis beinhaltet eine zweijährige Fördermitgliedschaft in der Produktionsallianz, die Zugang zu Netzwerken, Veranstaltungen und filmpolitischen Diskursen eröffnet. Ergänzend zur Auszeichnung nehmen die Nominierten an einem eigens konzipierten Rahmenprogramm teil, das den fachlichen und strukturellen Austausch in den Mittelpunkt stellt. Dazu zählen u. a. Filmvorführungen, ein Networking Lunch mit Branchenentscheidern, sowie eine Masterclass mit der diesjährigen Ehrenpreisträgerin Gabriele M. Walther, die ihre Erfahrungen als erfolgreiche Produzentin und Mentorin weitergeben wird.
Die Nominierten des Carl Laemmle VFF Talentpreises 2025 sind:
Paul Beck, Geschäftsführer Apollonia Film GmbH & Marius Beck, Produzent und Autor
für die Mini-Serie „Tschappel“
Inhalt: Der oberschwäbische Abiturient Carlo reist eigentlich zum Work-and-Travel nach Australien – bis er in einer wilden Nacht-und-Nebel-Aktion den Oldtimer seines Vaters zu Schrott fährt. Der Traum platzt und er muss den Sommer (seines Lebens) in seinem Heimatdorf Hintervorderbach verbringen.
Gerrit Klein, Geschäftsführer Giganten Film Produktions GmbH
für den Spielfilm „Vier minus drei“
Inhalt: Als Barbara bei einem Unfall ihre ganze Familie verliert, muss sie entscheiden, ob sie an der Trauer zerbricht – oder den Mut findet, weiterzuleben.
Svenja Vanhoefer, Geschäftsführerin Rebelle Film GmbH i.G.
für den Spielfilm „Vena“
Inhalt: Jenny vertraut allein ihrem Freund Bolle. Sie teilen nicht nur den Rausch von Crystal Meth, sondern auch die ambivalente Vorfreude auf ihre gemeinsame Tochter. Als Familienhebamme Marla in ihr Leben tritt, stellt sich Jenny ihren Ängsten und erfährt zum ersten Mal eine emotionale Bindung zu ihrem Baby und das Gefühl von Selbstbestimmtheit. Nur eine Entscheidung liegt nicht mehr in ihren Händen.
Zu Carl Laemmle
Carl Laemmle, geb. am 17. Januar 1867 in Laupheim, gehört zu den erfolgreichsten und innovativsten Filmproduzenten seiner Zeit. Mit der Eröffnung der Universal City Studios in Los Angeles am 15. März 1915 begründet er Hollywood, die größte und wichtigste Filmmetropole der Welt. Bis 1936 produzierte er unzählige Filme, darunter „Der Glöckner von Notre Dame“, „Das Phantom der Oper“ oder „Im Westen nichts Neues“, wofür er 1930 den Oscar entgegennahm. Danach machte Universal mit Filmen wie „Dracula“ und „Frankenstein“ das Genre des Horrorfilms salonfähig.
Zur Stadt Laupheim
Laupheim, die Geburtsstadt des Filmpioniers Carl Laemmle, ist ein wirtschaftlicher Knotenpunkt zwischen Stuttgart, Ulm und dem Bodensee. Bis heute ist Carl Laemmle in Laupheim sichtbar, unter anderem durch einen kunstvoll gestalteten Carl-Laemmle-Brunnen, einen Carl-Laemmle-Weg, das Carl-Laemmle-Gymnasium und einer eigenen Abteilung im Museum zur Geschichte von Christen und Juden. Seit Beginn des Jahres 2019 steht eine lebensgroße Skulptur Laemmles vor dem Eingang des Kulturhauses. Als Auftakt zur Preisverleihung des Carl Laemmle Produzentenpreises richtet die Stadt die Laemmle Film- und Kinotage aus, eine Veranstaltungsreihe mit zahlreichen Aktionen, nicht nur für Cineasten.
Einen herzlichen Dank richten die Veranstalter an die Sponsoren und Fördernden des Carl Laemmle Produzentenpreises 2025. Die Preisverleihung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Hauptsponsoren Kreissparkasse Biberach, VFF – Verwertungsgesellschaft der Film und Fernsehproduzenten mbH und der MFG Filmförderung.
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.