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Deutscher Fernsehpreis 2008: Die Namen der Preisträger …

Über die Gewinner des diesjäh­rigen Deutschen Fernseh­preises lasse sich bis Sonntag­abend 22:30 Uhr noch nichts sagen, schreibt Thomas Lückerath bei DWDL.de. Der größte Eklat in der zehnjäh­rigen Geschichte der gemein­samen Auszeichnung von ARD, ZDF, Sat.1 und RTL breche jedoch jede Sperr­frist:  „Liter­aur­papst“ Marcel Reich-Ranicki habe den Ehren­preis für sein Lebenswerk abgelehnt und pauschal das deutsche Fernsehen kriti­siert. Die Empörung sei groß gewesen, aber auf der Bühne habe die Stunde von Moderator Thomas Gottschalk geschlagen, „der an diesem Abend – so die einhellige Meinung auf der Aftershow-Party – seine große Klasse bewiesen hat“. Gottschalk sei zu Reich-Ranicki getreten, habe versucht den Eklat zu schlichten und vorge­schlagen, dass die Stifter des Deutschen Fernseh­preises (ARD, ZDF, RTL und Sat.1) ihm gemeinsam eine einstündige Sendung einräumen, in der er über die Qualität des deutschen Fernsehens disku­tieren könne.

Unter den Reaktionen, die Lückerath gesammelt hat, war auch die des früheren RTL-Chefs Helmut Thoma, für den der Auftritt von Marcel Reich-Ranicki „beste StandUp-Comedy“ gewesen sei, für die er „im nächsten Jahr unbedingt einen Fernseh­preis für die beste Comedy bekommen“ solle.

Wie das ZDF die 10. Verleihung des Deutschen Fernseh­preises am Sonntag­abend ausstrahlen will, bleibe vorerst ein Rätsel, schreibt Lückerath weiter. Sollte der zwischendrin aufge­zeichnete Ehren­preis wie geplant und üblich an das Ende der Preis­ver­leihung geschnitten werden, drohe der nächste Eklat – über den sich leider aus Sperr­frist-Gründen noch nichts näher schreiben lasse: „Fernseh­preis-Eklat: Reich-Ranicki lehnt Auszeichnung ab“ (frei zugänglich)

Dazu teilt der Deutsche Fernseh­preis mit, das ZDF gehe auf Gottschalks Vorschlag ein und werde Reich-Ranicki dazu einladen. Ein Sendungs­konzept solle „bald erarbeitet werden“, falls  der Kritiker zusagt: „ZDF bietet Reich-Ranicki Fernseh­sendung mit Thomas Gottschalk an“ (frei zugänglich)

Der Deutsche Kulturrat begrüßt die angekün­digte Sendung. Geschäfts­führer Olaf Zimmermann sagte: „Der Öffentlich-Recht­liche Rundfunk steht in der Kritik. Auf der einen Seite wird ihm eine inhalt­liche Verfla­chung vorge­worfen und auch vom Deutschen Kulturrat wird kriti­siert, dass er zu wenig Kultur­sen­dungen ausstrahlt. Auf der anderen Seite wird der Vorwurf erhoben, er erreiche schon längst nicht mehr die Mehrheit der Bevöl­kerung und von daher sei die Gebüh­ren­fi­nan­zierung mittel­fristig mit großen Frage­zeichen zu versehen. Über diesen vermeint­lichen Zielkon­flikt muss endlich offensiv debat­tiert wird. Die Weigerung von Marcel Reich-Ranicki den Deutschen Fernseh­preis für sein Lebenswerk entgegen zu nehmen könnte die dringend notwendige Diskussion auslösen.“ – „Eklat: Marcel Reich-Ranicki lehnt Deutschen Fernseh­preis ab“ (frei zugänglich)

Bei dieser Gelegenheit weist der Kulturrat auch auf sein aktuelles Dossier zum öffentlich-recht­lichen Rundfunk hin: „Mission Impos­sible“ (Link auf PDF-Dokument, frei zugänglich)