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Die Zeit: „Schizophrenes Verhältnis der Sender zum Kino“

In einem großen Artikel zum Verhältnis von (öffentlich-recht­lichen) Ferneh­sendern zum Kino (und umgekehrt) und zur Filmför­derung schreibt Katja Nicodemus in der Zeit, das Fernsehen werde von deutschen Filmschaf­fenden mit einer Mischung aus Zorn, Frustration und ängst­lichem Respekt betrachtet wird; das hänge mit seiner ungeheuren Macht zusammen.

Sie sieht ein größeres Zerwürfnis, „einen immer tieferen Graben in der Psycho­land­schaft des deutschen Kino- und Fernseh­wesens“. Produ­zenten redeten von „Absprachen und kartell­ar­tigen Zuständen bei der Durch­setzung von TV-Projekten, von scham­loser Vermen­gungs­po­litik, von einer Kinoför­derung, die zum reinen Verschie­be­bahnhof für Fernseh­mittel“ verkommen sei, und fragt ob das Fernsehen für das deutsche Kino nun Mäzen oder Parasit, der Weg zum Heil oder die Achse des Bösen – oder alles zusammen – sei.

Vielleicht liege im „schizo­phrenen Verhältnis der Sender zum Kino“ auch der Grund für einen „echten Skandal: Die Gebüh­ren­zahler subven­tio­nieren das Kino dieses Landes zwar mit Millio­nen­be­trägen. Auf dem Bildschirm ist es aber so gut wie unsichtbar. Bis auf wenige Ausnahmen wird es in der Nacht versteckt, von festen Programm­plätzen ist gar nicht zu reden.“ Es sei schlichtweg absurd, dass zum Beispiel Fatih Akins Berlinale-Siegerfilm und inter­na­tio­naler Kinoerfolg „Gegen die Wand“ seine Erstaus­strahlung in der ARD an einem Donnerstag um 22.45 Uhr erlebt habe: „Zu viel Fernsehen im Kino“ (frei zugänglich)