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Drehbuchautoren fordern größeren Einfluss auf den Film / Aus dem Dreieck wieder ein Viereck machen

pro media: Der Drehbuch­autor Volker A. Zahn äußert sich in der aktuellen Ausgabe von pro media (7/2018, S. 49 ff.) zu der Initiative Kontrakt 18, die zwischen­zeitlich von mehr als 150 Drehbuch­au­toren unter­stützt wird. Er kriti­siert zur Frage nach dem Schutz des geistigen Eigentums, dass das „Drehbuch in vielen Fällen nicht als eigen­stän­diges Werk gesehen, sondern als Verhand­lungs­masse, manchmal als Beute­stück“ angesehen werde. Daher laute eine der Forde­rungen (Punkt 1) des Kontrakt: Änderungen möchten die Autoren selbst umsetzen oder diese sollten mit ihnen abgestimmt werden. Er betont, dass mit dem „Kontrakt 18 kein Umsturz vorge­nommen werde, aber die Autoren würden Mitsprache- und Kontroll­rechte einfordern „die in anderen Ländern längst Standard sind und dort entscheidend zur Verbes­serung der Filmwerke beigetragen haben“.

Blickpunkt:Film: Im Gespräch mit dem Fachma­gazin Blickpunkt:Film (Ausgabe 26 vom 25.6., S. 41ff). sagt Mitin­itia­torin des Kontrakt 18 Kristin Derfler: „Wir haben uns zusam­men­ge­funden, um das Viereck aus Redaktion, Produktion, Regie und Autor wieder­her­zu­stellen. Denn die letzten 20, 30 Jahre gab es nur ein Dreieck. Sobald das Drehbuch fertig gestellt war, waren wir komplett aus dem kreativen Prozess der Filmher­stellung draußen.“ Sie äußert weiter: „Insbe­sondere freuen wir uns über das Angebot der Produ­zen­ten­al­lianz mit uns ins Gespräch zu kommen. Uli Aselmann hat uns hierzu sehr freundlich geschrieben, wir werden uns dazu …verab­reden“.

Derfler hält weiter fest, dass die Autori­sierung der endgül­tigen Drehfassung „keineswegs“ das Kündi­gungs­recht des Produ­zenten aufhebe, aber gemäß den Forde­rungen künftig “von Seiten des Senders oder des Produ­zenten eine ordent­liche, schrift­liche, begründete Kündigung erfolgen“ müsste.

Derfler im Gespräch mit Frank Heine betont weiter, dass Autoren bisher das wirtschaft­liche Risiko bei einer Beauf­tragung durch einen Sender „ganz alleine geschultert“ hätten. Bei Austausch des Autors sei das Honorar durch zwei aufge­teilt worden. „Entspre­chend niedrig ist die Hemmschwelle zum Austausch, denn dieser kostet den Produ­zenten keinen Cent mehr“. Sie appel­liert an die Verant­wortung und betont, dass ein solcher Austausch die wirtschaft­liche Existenz eines Autors gefährden könne.