Heute fallen in Köln die europäischen Vorentscheidungen für die International Emmy Awards. Im Interview mit DWDL.de: Die Produzenten und Gastgeber des Jury-Events, Leopold Hoesch und Michael Smeaton, über den International Emmy Award, den Aufbau einer deutschen Emmy-Community und warum sich die Spielregeln für Produzenten in Deutschland verändern müssen.
Die Frage, woran die geringe Beteiligung aus Deutschland liegt, antwortet Leopold Hoesch unter anderem, es liege „natürlich auch daran, dass deutsche Produzenten in den meisten Fällen alle Rechte an den auftraggebenden Sender abgeben“ und keinen echten Nutzen in einer internationalen Vermarktung sähen. Michael Smeaton ergänzt, In Frankreich oder England zum Beispiel finanziere ein Sender nie 100 Prozent eines Films. Die Produzenten brauchen dort Partner, die sie dann wiederum durch die Einnahmen z.B. aus dem internationalen Vertrieb bezahlen. „Das deutsche System der 100 Prozent-Auftragsfinanzierung will mancher vielleicht aus Bequemlichkeit nicht durchbrechen. Die Kehrseite ist: So kann sich kein genuines Interesse am internationalen Markt entwickeln.“ Das führe auch dazu, dass ein Großteil des aktuellen deutschen Programms gar nicht exportierbar sei: „Es gibt kein besseres Fernsehen als in Deutschland“ (frei zugänglich)